Protest am Isartor: Aktivisten kleben sich auf Straße fest
München - Am frühen Freitagnachmittag kam es in der Frauenstraßen am Isartor zu einer nicht angemeldeten Spontan-Demonstration. Zwei der Aktivisten griffen dabei auf außergewöhnliche Mittel zurück.
Protest am Isartor - Aktivisten kleben sich auf Straße fest
Wie die Polizei auf AZ-Anfrage berichtet, haben sich kurz nach 13 Uhr fünf Aktivisten der Initiative "Essen Retten – Leben Retten" mit Obst und Bannern auf der Straße niedergelassen und blockiert.
Um für Ordnung zu sorgen, wurden Polizei und Feuerwehr alarmiert. Doch die Räumung der Straße erwies sich als nicht ganz so einfach, da sich zwei der Aktivisten mit Sekundenkleber auf die Straße festgeklebt hatten.
Feuerwehr braucht Lösungsmittel, um die Aktivisten vom Asphalt zu bekommen
Mittels Lösungsmittel wurden diese beiden Aktivisten von Einsatzkräften der Feuerwehr vom Asphalt befreit. Wie schon ihre drei Mitstreiter wurde auch das Kleber-Duo von der Polizei von der Straße getragen, dabei leistete das Quintett keinen Widerstand.
Mag das Anliegen der Demonstranten zwar nachvollziehbar sein, bei den Autofahrern stieß der Protest nicht auf sonderlich viel Gegenliebe.
Wie in einem Video zu sehen ist, das die Initiative ins Netz stellte, näherten sich Fahrzeuge den Aktivisten bis auf wenige Zentimeter, und es kam zu Wortgefechten zwischen Fahrern und Demonstranten.
Polizei muss Verkehr umleiten
Einsatzkräfte der Polizei leiteten den Verkehr um. Betroffen davon war auch ein angemeldeter Autokorso, der auf das Schicksal der Uiguren in China aufmerksam machen wollte.
Die Initiative "Essen Retten – Leben Retten" setzt sich für ein Gesetz ein, welches Verhindern soll, dass in Deutschland noch genießbare Lebensmittel im Müll landen. Jährlich landen 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschlands Mülltonnen. Werde dies vermieden, könnten auf diesem Wege 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Die Aktivisten verlangen von der Bundesregierung ein entsprechendes Gesetz, um das zu stoppen.
Münchner Protest Teil einer bundesweiten Aktion
Der Protest am Isartor war nur Teil einer bundesweiten Aktion. Auch in Stuttgart und auf der A100 nahe Berlin hatten sich Aktivisten mit Obst und Bannern positioniert. Auch hier klebten sich zum Teil Aktivisten mit Sekundenkleber auf der Fahrbahn fest.
Gegen die fünf Aktivisten in München wird nun laut Polizei wegen Nötigung und Ausführung einer nicht angezeigten Versammlung ermittelt. Zudem wird geprüft, ob es sich bei der Aktion um einen gefährlichen Eingriff in die Verkehrssicherheit handelte.