Projekt gescheitert: Ludwigstraße wird doch nicht zur Feiermeile!

Geplant war, die Ludwigstraße am Wochenende für den Verkehr zu sperren, um so dem Feierpublikum mehr Platz zu geben – und die Wohnviertel zu entlasten. Doch die Pläne scheitern an der Umsetzbarkeit.
Lukas Schauer |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
29  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Ludwigstraße wird am Wochenende wohl vorerst nicht zur Feiermeile.
Die Ludwigstraße wird am Wochenende wohl vorerst nicht zur Feiermeile. © Daniel von Loeper

München - Vor allem rechtliche Probleme sind es, die nach AZ-Informationen die von Grün-Rot angekündigte Feiermeile auf der Ludwigstraße verhindern.

Demnach ist den Juristen im KVR zufolge die Einrichtung einer solchen Zone nur dann möglich, wenn etwa eine Veranstaltung im Voraus angemeldet ist – wie etwa der Corso Leopold oder das Streetlife-Festival. Weil aber derzeit Veranstaltungen coronabedingt nur mit maximal hundert Personen unter freiem Himmel zulässig sind, kann eine Sperrung der Ludwigstraße nicht erfolgen.

"Kommt überraschend": SPD zerknirscht

Die SPD, die die Idee presswirksam angekündigt hatte, ist enttäuscht. "Für uns kommt das überraschend", sagt die Co-Fraktionsvorsitzende Anne Hübner leicht zerknirscht der AZ. "Wir hatten im Vorfeld mit dem KVR Kontakt und schon gehofft, dass das machbar ist", erklärt sie. Das Haus von Kreisverwaltungsreferent Thomas Böhle (ebenfalls SPD) kam nun aber doch zu einer anderen Einschätzung. Hübner verteidigt den Antrag aber: "Die Idee war gut."

Auch die Polizei hatte wohl Sorge, dass bei einer Sperrung tausende Feierwillige nach München kommen - und die Situation so nur (noch) schwerer zu kontrollieren sei. "Das müssen wir natürlich ernst nehmen", sagt Hübner.

Keine Sperrung der Ludwigstraße am Wochenende

Nun wird es also auch an den kommenden Wochenenden keine Sperrung der Ludwigstraße geben. Die grün-rote Rathauskoalition hatte den Beschluss Ende Juni gefasst. "Wir wollen an den Wochenenden die Ludwigsstraße und gegebenenfalls Teile der Leopoldstraße für den Verkehr sperren", kündigte OB Dieter Reiter (SPD) damals die Initiative an.

Lesen Sie auch

Die Absage aus dem KVR kommentierte CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl wie folgt: "Die Feiermeile erweist sich als Sackgasse. Grün-Rot hätte die Sperrung rechtlich prüfen lassen sollen, bevor man sie groß ankündigt. So wurden jungen Menschen falsche Hoffnungen gemacht. Das ist unseriöse Politik, die Frust bei den Leuten erzeugt."

Ursprünglich angedacht war, durch die Sperrung der Ludwigstraße Feier-Exzesse, wie sie etwa in der Türkenstraße und der angrenzenden Maxvorstadt seit mehreren Wochen stattfinden, zu unterbinden. Daraus wird nun aber nichts.

Jetzt gehe es darum, dezentral nach Lösungen zu suchen, um die Interessen von Anwohnern und Feiernden unter einen Hut zu bekommen. "Den großen Wurf wird es aber nun nicht geben", mutmaßt Hübner.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
29 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • freeman am 06.07.2021 01:13 Uhr / Bewertung:

    Einfach alles auf die leere Theresienwiese schicken, paar Buden hinstellen und für Beleuchtung sorgen - DAS WAR'S. Dafür Verweilverbote für alle anderen Problem-Plätze, wie Gärtnerplatz und Türkenstraße. Es könnte halt echt so einfach sein!

    Und ja, ich hab vollstes Verständnis für die jungen Leute und Feierwütigen - nach 1,5 Jahren Hausarrest platzt die Bombe halt schon zu Recht.

  • TheBMW am 07.07.2021 06:31 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von freeman

    Es hatte keiner Hausarrest und wenn einer von "dann platzt die Bombe zu Recht" schreibt, dann weiß man genau, was das für einer ist...

  • Claus am 05.07.2021 19:46 Uhr / Bewertung:

    Hat das KVR als heimliche Regierung Münchens wieder einen Weg gefunden, um weiter nichtstun zu können? Und weder Reiter als Oberbürgermeister noch die Stadtratsmehrheit kann da leider, leider irgendetwas gegen tun...

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.