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Präventivhaft zu Ende: Klima-Kleber kündigen weitere Proteste an

Am frühen Samstagmorgen wurden 19 Klimakleber aus der JVA Stadelheim entlassen. Für den 5. Dezember kündigen sie weitere Proteste in München an.
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Polizisten tragen einen Klima-Aktivisten der Umweltschutzbewegung "Letzte Generation" weg, der zuvor auf der Prinzregentenstraße saß und den Verkehr blockiert hatte.
Polizisten tragen einen Klima-Aktivisten der Umweltschutzbewegung "Letzte Generation" weg, der zuvor auf der Prinzregentenstraße saß und den Verkehr blockiert hatte. © Lennart Preiss/dpa

München - Das kam doch schneller als erwartet: Alle 19 Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation", die in Präventivhaft in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim in Gewahrsam waren, sind seit Samstag Morgen wieder auf freiem Fuß. Sie hätten teilweise noch bis 2. Dezember in Haft bleiben müssen. 

Polizei: Voraussetzungen für Gewahrsam "nicht mehr gegeben"

Wie die Münchner Polizei jetzt am Samstag mitteilt, seien "aktuelle Erkenntnisse über durchgeführte Aktionen, Ankündigungen und Verlautbarungen" der Gruppe herangezogen worden. Darunter auch die Ankündigung der Gruppe von Freitag, jetzt eine Woche lang keine Aktionen mehr durchzuführen. So kam die Polizei zum Schluss, dass die Voraussetzungen für einen weiteren Gewahrsam "nicht länger gegeben" seien. 

"Wir sind ja ständig angehalten, die Voraussetzungen von Gewahrsam zu überprüfen", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. "Das hat dazu geführt, dass wir am Freitagnachmittag zu dem Schluss gekommen sind, dass die Voraussetzungen für Gewahrsam nicht mehr vorliegen, sprich dass weitere Straftaten der in Gewahrsam Befindlichen zumindest aktuell nicht zu erwarten sind."

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Noch am Freitagabend sei die Entlassung verfügt worden. Nach eigenem Wunsch der Aktivisten seien sie aber "nicht mehr zur Nachtzeit", sondern am Samstag Vormittag entlassen worden. 

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Wie die Polizei außerdem mitteilt, haben gerichtlich bestellte Rechtsanwälte die Rechte der Aktivisten gewahrt. "Nach aktuellem Kenntnisstand" der Polizei habe keiner der Aktivisten Rechtsmittel gegen den Gewahrsam eingelegt. Anders war es bei den Aktivisten, die im Zuge einer Anti-IAA-Aktion im September 2021 in Präventivhaft genommen wurden: Die hatten Beschwerde eingelegt und wurden nach wenigen Tagen freigelassen.

Letzte Generation will "Unterbrechungen aufdrehen" ab 5. Dezember

In einer Mitteilung schreiben die Aktivisten der "Letzten Generation", die Entlassung aus der Präventivhaft sei "überraschend" geschehen und sieht den "gesellschaftlichen Druck" als maßgeblichen Grund dafür. Die Aktivisten betonen erneut, dass sie in der kommenden Woche keine Aktionen in Berlin oder München machen werden. Sie seien aber bereit, "mit allen hinzuströmenden Menschen in der Woche ab dem 5.12. die Unterbrechungen weiter aufzudrehen", so die Mitteilung. für den 5. Dezember kündigen sie ganz konkret eine Versammlung an, Details dazu sollen folgen.

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50 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • muc_original_nicht_Plagiat! am 28.11.2022 03:25 Uhr / Bewertung:

    @AZ: sind Radikale also Aktivisten?
    Mir wird meine Freiheit genommen durch blockierte Straßen, - Menschen können ihre kranken Angehörigen nicht sehen, weil sie daran gehindert werden, Rettungsdienste werden an der Berufsausübung verhindert, mit gravierenden Folgen ... und es sind also Aktivisten, ja?
    Erstaunlich.

  • Hanswurst am 28.11.2022 11:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von muc_original_nicht_Plagiat!

    "Mir wird meine Freiheit genommen durch blockierte Straßen" Das hab ich mir auch jeden Tag gedacht, als ich auf dem Weg in die Arbeit im Stau gestanden bin und bin aufs Rad umgestiegen.
    Ich frage gerne nochmal: Wer von den Lautsprechern hier ist schon in einem von den Klimaklebern verursachten Stau gestanden?

  • Der wahre tscharlie am 28.11.2022 14:24 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von muc_original_nicht_Plagiat!

    @muc_original_nicht_Plagiat!
    Aktivist*innen sind Menschen, die sich AKTIV für einen Klimawandel einsetzen.
    Deine "sogenannte" Freiheit wird dir schon durch im Stau stehende Autos genommen. Die Freiheit der Menschen besteht darin, sich FREI zu entscheiden, welches Verkehrsmittel man benutzt.
    Wenn ich mich "freiheitlich" fürs Auto entscheide, darf ich mich nicht beschweren, wenn ich täglich im Stau stehe, weil Hunderttausende die selbe Entscheidung getroffen haben.

    Rettungsdienste werden auch durch eine fehlende Rettungsgasse an ihrer Berufsausübung "gehindert".

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