Letzte Generation: Störaktion am BER – Münchner Flughafen verstärkt Patrouillen
München - Brei auf Gemälden, blockierte Straßen und jetzt der Flughafen in Berlin: Am Donnerstag sind Klimaaktivisten der Letzten Generation auf das Flugfeld gelangt und klebten sich fest. Der Betrieb am Hauptstadtflughafen wurde gestört, mehrere Flugzeuge konnten nicht mehr starten oder landen. Die Störaktion verursachte Chaos und wütende Reaktionen.
Kann so etwas auch in München passieren, wo die Letzte Generation in den vergangenen Wochen mehrmals Straßen blockierte und einige der Aktivisten nun in Präventivhaft in der JVA Stadelheim sitzen?
Fühlt sich München ausreichend gegen Aktionen der Letzten Generation gerüstet?
Das will nun die CSU/Freie Wähler-Fraktion im Münchner Stadtrat wissen und hat daher am Freitag eine Anfrage an OB Dieter Reiter gestellt. Sie enthält die folgenden Fragen:
- Gibt es Hinweise auf Attacken der Letzten Generation oder anderer sog. Klimaaktivisten auf den Münchner Flughafen?
- Wird der Schutz mittels Sicherheitspersonal, Polizei etc. am Münchner Flughafen so schnell wie möglich oder am besten noch heute verstärkt?
- Wie sollen Aktivisten der Letzten Generation für Schäden in Millionenhöhe, die durch Flugausfälle entstehen, haftbar gemacht werden?
- Fühlt sich die Landeshauptstadt München ausreichend gegen Aktionen der Letzten Generation und Co gerüstet?
CSU: "Der Münchner Flughafen muss unbedingt noch besser geschützt werden"
Hans Theiss, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU, begründet die Anfrage in einer Mitteilung: "Attacken auf den Flugverkehr gehören nicht mehr in die Kategorie zivilen Ungehorsams. Sie sind Straftaten, denen mit allen juristischen Mitteln begegnet werden muss. Man stelle sich vor, was passiert, wenn ein Flugzeug mit fast leerem Tank zum 'Kreisen' gezwungen wäre, weil es nicht landen kann. Der Münchner Flughafen muss unbedingt noch besser geschützt werden, damit nicht das passiert, was wir [am Donnerstag] in Berlin gesehen haben.“
Das sagt der Münchner Flughafen
Und was sagt der Münchner Flughafen? Auf AZ-Anfrage erklärt ein Sprecher: "Ein solch gewaltsames Eindringen, indem man den Zaun durchschneidet, ist nur bedingt zu verhindern." Heißt: Auch am Flughafen der bayerischen Landeshauptstadt wäre ein Szenario wie am Donnerstag in Berlin nicht ausgeschlossen.
Man setze aber alles daran, damit es zu einem ähnlichen Vorfall in München nicht kommt. So patrouillieren Bundespolizei und die Security am Flughafen den Zaun, der zudem mit Kameras überwacht wird. Die Bundespolizei beobachte auch die Umgebung um den Flughafen herum, ob dort "eine Gruppierung herumläuft, die verdächtig ist".
Wird Ungewöhnliches bemerkt, gilt es schnell zu reagieren, so der Flughafen-Sprecher zur AZ. "Dann würde der Flugbetrieb sofort gestoppt werden, um Schlimmeres zu verhindern." Sicherheitsmaßnahmen wie den Zaun gibt es schon seit einiger Zeit, damals zur Abwehr von Terror.
Flughafen München: Störaktion in Berlin "sehr überzogen"
Zur Störaktion am BER sagt der Sprecher, die Aktion sei "sehr überzogen" gewesen. Als Reaktion wurde in München die Patrouille verstärkt, mit "allen verfügbaren Kräften". Der Münchner Flughafen-Sprecher: "Am wichtigsten ist, dass alle sehr wachsam sind, um so etwas in München zu verhindern."