Polizei: Mehrere Zwischenfälle bei "1.000 Kreuze"-Gegenprotest in München
München - Die Polizei hat am Montag Bilanz zu den beiden Demos am Sonntag gezogen: Wie berichtet, waren rund 100 Abtreibungsgegner bei von einem christlich-fundamentalistischen Verein organisierten Gebetszug in der Münchner Innenstadt unterwegs gewesen.
Unter dem Motto "1.000 Kreuze für das Leben" waren sie rund drei Stunden in der Stadt unterwegs. Laut Polizei versuchten "einige opponierende Versammlungsteilnehmer, diese Versammlung zu stören". Die Beamten konnten allerdings verhindern, dass die Gruppen aufeinandertrafen. Der "1.000 Kreuze"-Marsch wurde "gegen 16.30 Uhr ohne weitere Vorkommnisse beendet", berichtet die Polizei.

Gegenprotest: Polizei nimmt Demonstranten fest
Ganz anders der Gegenprotest. Hier kam es den Beamten zufolge zu mehreren Zwischenfällen. "Im Bereich der Von-der-Tann-Straße drängten einige Versammlungsteilnehmer die begleitenden Einsatzkräfte ohne erkennbaren Anlass gewaltsam gegen eine dort befindliche Baustellenabsperrung und mussten deshalb, vereinzelt auch nach vorheriger Androhung mit einem Einsatzstock, zurückgedrängt werden", schreibt die Polizei am Montag.
Mehr noch: ein Teilnehmer habe laut Polizei nach der Dienstwaffe eines Beamten gegriffen und "konnte nur mit weiteren Zwangsmitteln davon abgehalten werden".
Zwei weitere Gegendemonstranten wurden später am Odeonsplatz festgenommen, weil sie mit Gegenständen auf Beamte losgegangen sein sollen. Sie wurden wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte angezeigt.
"Wir kämpfen für das Recht selbst über einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Aus diesem Grund demonstrierten wir gegen den Marsch der Abtreibungsgegner*innen", wird Nina Stern, Sprecherin der Antisexistischen Aktion München, in einer Mitteilung zitiert. "Unser Ziel: den christlich-fundamentalistischen Aufmarsch zu verhindern und gleichzeitig kreativen Gegenprotest zu mobilisieren, um unsere Inhalte publik zu machen."