Politiker auf dem Frühlingsfest: Voller Wiesnhoffnung und Kampfgeist

Ministerpräsident Söder und Zweite Bürgermeisterin Habenschaden sprechen sich für das Oktoberfest aus, die Wirte stimmen auf Preiserhöhungen ein.
Paul Nöllke |
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Angela Inselkammer und Ministerpräsident Markus Söder beim Gastro-Frühling im Hippodrom.
Angela Inselkammer und Ministerpräsident Markus Söder beim Gastro-Frühling im Hippodrom. © Bernd Wackerbauer

München - Der Gastro-Frühling ist schon eine außergewöhnliche Veranstaltung: Auf der großen Bühne im Hippodrom ergreift spontan ein älterer Herr vor jubelnden Wirten das Mikrofon, um sich über seine teure Versicherung zu beschweren, nur kurz danach erzählt Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hier aus Kabinettssitzungen. Und im Bierzelt werden sowohl Münchens Grüne Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, als auch der AfD-Landtagsabgeordnete Franz Bergmüller von den Gästen jubelnd begrüßt.

Angela Inselkammer zeigt sich kämpferisch

Zum Gastro-Frühling des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) kamen gestern Wirte, Hoteliers und Politiker ins Hippodrom, um bei Bier, Brotzeit und Hendl die bayerische Gastronomie zu feiern. Doch obwohl die Stimmung gut war, wurde von der Bühne aus eifrig ausgeteilt.

"Wir schließen nicht mehr!", kündigte Angela Inselkammer, Präsidentin der Dehoga kämpferisch an. Die Gastronomie habe unter Corona viel gelitten, dabei sei sie Teil der Lösung und nicht Teil des Problems.

Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne).
Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). © Bernd Wackerbauer

Ein besonderer Dank gelte den Angestellten: "Wir werden alles tun, damit ihre Arbeit immer besser wird", erklärte Inselkammer. "Und auch besser bezahlt wird." Das hieße aber auch, dass die Gäste diese Leistung mit "höheren Preisen belohnen müssten".

Auch Ministerpräsident Söder hielt sich bei seiner Rede nicht zurück. Der Gastro-Frühling sei nicht immer einfach: "Die Frau Inselkammer ist im Kern total nett", erklärte Söder, "aber sie kann auch anders."

 

Söder: Die Wiesn kann stattfinden

Allgemein gab Söder den Wirten aber die Nachrichten, die sie hören wollten: Die reduzierte Umsatzsteuer auf Speisen solle auch im kommenden Jahr bleiben, zudem wolle man Bürokratie abbauen.

Gegen Bürokratie in der Gastro: Beim Gastro-Frühling geht es recht politisch zu.
Gegen Bürokratie in der Gastro: Beim Gastro-Frühling geht es recht politisch zu. © Bernd Wackerbauer

Auch zu Corona hatte Söder etwas zu sagen: "Ich gebe zu, das ist nicht alles perfekt gelaufen", so Söder, "aber wir haben in Bayern über 100.000 Leben geschützt." Nun sei man aber in einer anderen Phase der Pandemie. Auch deshalb könne die Wiesn im Herbst stattfinden.

Dem stimmte am Montag auch Münchens Zweite Bürgermeisterin zu: "Das ist wohl das fröhlichste Frühlingsfest, auf dem ich je war," erklärte Katrin Habenschaden (Grüne).

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"Es ist eine gelungene Generalprobe für das Oktoberfest, das aus meiner Sicht heuer wieder stattfinden sollte. Ich glaube, die Wiesn würde unserer Stadt guttun - wirtschaftlich, aber vor allem seelisch."

Alle waren da - außer Dieter Reiter

So sieht das auch der Chef der Bayern-FDP Martin Hagen: "Es ist ein Comeback der bayerischen Lebensfreude."

Und der bayerische FDP-Chef Martin Hagen.
Und der bayerische FDP-Chef Martin Hagen. © Bernd Wackerbauer

Nur derjenige, der dieser Tage die Entscheidung über die Wiesn trifft, war am Montag nicht dabei: Oberbürgermeister Dieter Reiter hat das Frühlingsfest heuer noch gar nicht besucht.

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4 Kommentare
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  • Stadtbummler am 26.04.2022 11:20 Uhr / Bewertung:

    Da die Frau Habenschaden auf dem Bild so nett strahlt.....hat man ihr gezeigt, wie das Bio-Essen und das Bier mit dem Lastenfahrrad angeliefert wird?

  • hundefliege am 26.04.2022 11:04 Uhr / Bewertung:

    Mit der „Maske“ nimmt es der Söder wohl nicht mehr so genau? O.K., mit der Verfassung ja auch nicht, wie wir heute höchstrichterlich bestätigt bekamen.

  • AufmerksamerLeser am 25.04.2022 23:00 Uhr / Bewertung:

    Wie armselig der MP! Erst alles verbieten, am Schluss wenn es keiner mehr hat, hat er es aus einmal, weil alles annulliert wurde und schwupps - steht er wieder im Bierzelt. Welch Wunder- Team Vorsicht. Glückwunsch!
    und wie viele Gastronomen und deren Angestellten sind zu Grunde gegangen? Ich fasse es nicht, diese Heuchlerei

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