Pilotprojekt abgelehnt: München bekommt keine Gelbe Tonne

Münchner müssen sich auch weiterhin auf den Weg zur Wertstoffinsel machen, um den Plastikmüll in separaten Containern zu entsorgen. Das System der Gelben Tonne - inklusive eines Feldversuchs - ist vorerst kein Thema.
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Die Gelbe Tonne gehört beinahe in ganz Deutschland zum Stadtbild. In ihr sammelt man direkt am Haus Plastikmüll – meist Verpackungen, Milchtüten oder Konservendosen. (Archivbild)
Die Gelbe Tonne gehört beinahe in ganz Deutschland zum Stadtbild. In ihr sammelt man direkt am Haus Plastikmüll – meist Verpackungen, Milchtüten oder Konservendosen. (Archivbild) © Martin Gerten/dpa

München - Die Idee eines für zwei Jahre geplanten Pilotprojekts in Feldmoching/Hasenbergl ist vom Tisch, die Gelbe Tonne bleibt in München bis auf Weiteres außen vor.

Weil in vielen Städten bereits seit geraumer Zeit die Gelbe Tonne oder der Gelbe Sack - also ein Holsystem - eingeführt sei und die Erfahrungen zeigten, dass so die Sammelmenge an Wertstoffen deutlich erhöht werden könne, hatte die Stadtratsfraktion der ÖDP/Freien Wähler in ihrem Antrag angeregt, die Stadt München möge eigene Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln.

Kristina Frank: "Keine einvernehmliche Lösung" mit dem Dualen System 

Konkret schlug die Fraktion einen über zwei Jahre laufenden Feldversuch vor: "Ein Pilotprojekt in Feldmoching/Hasenbergl hätte den Vorteil, dass der Stadtbezirk sehr heterogen und somit die gesammelten Erfahrungen für die Gesamtstadt repräsentativ wären."

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Kommunalreferentin Kristina Frank nahm dazu in einer Mitteilung vom Dienstag ausführlich Stellung und machte deutlich, dass die Verantwortlichen des Abfallwirtschaftsbetriebes München (AWM) die mögliche Durchführung eines solchen Pilotprojektes mit den Dualen Systemen diskutiert hätten, man dabei aber "keine einvernehmliche Lösung" habe finden können. 

Blockierte Straßen sind laut Frank ein Problem 

Frank: "Die Dualen Systeme müssen einem Pilotversuch jedoch zustimmen, da dort die Verantwortlichkeit dafür liegt. Die Dualen Systeme lehnen einen 'Full Service', das heißt ein Holen der Tonne direkt am Standplatz, generell ab.

Die Eigenbereitstellung von Gelben Tonnen durch Anwohner, Hausverwaltungen oder Hausmeister sei "in der dicht bebauten Landeshauptstadt platztechnisch jedoch meist nicht möglich und auch nicht gewollt". Frank verweist hier auf den "Servicegedanken" des AWM und das Blockieren von Straßen.

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Bis mindestens 2023 bleibt es beim Depotcontainersystem 

Der Stadtrat habe sich für den Abstimmungszeitraum 2021 bis 2023 für eine Beibehaltung des Depotcontainersystems ausgesprochen, dort sei die Thematik Pilotprojekt ebenfalls diskutiert worden. "Der AWM wird selbstverständlich die notwendigen Überlegungen anstellen, wie eine künftige Abstimmungsvereinbarung zwischen der LHM und den Dualen Systemen auf Grundlage des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes ausgestaltet werden muss", sagte Kommunalreferentin Frank mit Blick auf die nahe Zukunft.

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11 Kommentare
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  • am 21.04.2021 09:55 Uhr / Bewertung:

    Das Müllproblem wurde in Deutschland zu leicht genommen. Bei Neubauvierteln z. B. in Spanien sind ALLE Müllcontainer von der Straße aus zu entleeren.

  • meingottwalter am 21.04.2021 08:04 Uhr / Bewertung:

    Mit Frau Frank gibt es da keine Weiterentwicklung. Die Werkstoffinseln sind viel zu weit auseinander. Wir im Münchner Osten zum Beispiel müssen .2 km mit dem Auto fahren und treffen dann zum Teil völlig überfüllte und verdreckte Container an. Es muss dann einfach mehr Inseln geben. Selbst dazu ist die Stadt nicht fähig. Es bringt nichts an einem Ort bis zu 10 Container hinzustellen. Da staut sich dann zum Teil der Verkehr.

  • am 21.04.2021 10:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von meingottwalter

    Und warum wenden Sie sich mit Ihrem Anliegen dann nicht in Ihren BA?

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