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Piloten-Streik: Lufthansa scheitert vor Münchner Arbeitsgericht

Mehr als 800 Flüge fallen aus, rund 130.000 Lufthansa-Passagiere in München und Frankfurt sind betroffen. Am Freitag scheiterte die Airline vor dem Münchner Arbeitsgericht mit einem Antrag auf einstweilige Unterlassung.
AZ/dpa |
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Mehr als 800 Flüge fallen am Freitag aus. (Archivbild)
Mehr als 800 Flüge fallen am Freitag aus. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa

Frankfurt/München - Die Piloten der Lufthansa sind am Freitag in einen ganztägigen Streik getreten. Wie ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Freitagmorgen sagte, hat der Streik wie geplant begonnen.

Die Lufthansa ist vor dem Arbeitsgericht München mit einem Antrag auf einstweilige Unterlassung des Pilotenstreiks gescheitert. Die Fluggesellschaft hatte laut Gericht am Freitag argumentiert, dass die Forderung nach einer Erhöhung der Tarifgehälter mittels eines automatischen Inflationsausgleiches ein rechtswidriges Streikziel sei. Dem folgte das Gericht nicht, die Durchführung des Streiks wurde nicht untersagt.

Allerdings betonte die 38. Kammer auch, dass die Forderung der Vereinigung Cockpit nicht unbedenklich sei. "Jedoch hätte die Deutsche Lufthansa AG ihre rechtlichen Bedenken während der bisherigen Verhandlungen äußern müssen, damit über diesen Punkt Gespräche hätten geführt werden können." Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, eine Berufung zum Landesarbeitsgericht München ist möglich.

Lufthansa hatte bereits am Donnerstag angesichts der Drohung nahezu das komplette Programm an den Drehkreuzen München und Frankfurt gestrichen. Betroffen sind rund 130.000 Passagiere von mehr als 800 ausfallenden Flügen.

Lufthansa-Streik: Gewerkschaft fordert Gehaltssteigerung um 5,5 Prozent

Die Vereinigung Cockpit (VC) hatte die Piloten der Kerngesellschaft wie auch der Frachttochter Lufthansa Cargo zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Anlass sind die aus Sicht der Gewerkschaft gescheiterten Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Die VC verlangt nach eigenen Angaben Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich ab dem kommenden Jahr.

Lufthansa hatte nach eigenen Angaben zuletzt eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung um pauschal 900 Euro angeboten. Bezogen auf die Laufzeit von 18 Monaten würde das Zuwächse von 18 Prozent für Berufsanfänger und 5 Prozent für Kapitäne in der Endstufe ergeben. Die Lufthansa hat den Streikaufruf kritisiert und die VC aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

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Lufthansa-Tochtergesellschaften nicht betroffen

Bestreikt werden laut Vereinigung Cockpit ausschließlich die Abflüge der Lufthansa-Kerngesellschaft sowie der Lufthansa Cargo von deutschen Flughäfen. Die Tochtergesellschaften Eurowings, Lufthansa Cityline und Eurowings Discover sind von dem Aufruf nicht betroffen und sollen planmäßig fliegen. Gleiches gilt für ausländische Lufthansa-Töchter wie Swiss, Austrian oder Brussels.

Neben Frankfurt und München waren am Freitag auch andere deutsche Airports von den Streiks betroffen.

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29 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 03.09.2022 00:05 Uhr / Bewertung:

    Man kann auch mal 1-2 Jahre auf Lufthansa verzichten, die Airline boykottieren. Es gibt viele Konkurrenten und innerhalb Deutschlands gibts die Bahn, die nach Ende des 9 Eurotickets ja nicht mehr so voll ist.

  • Dr. Schönfärber am 03.09.2022 10:21 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Wenn ich pünktlich ankommen will, ist die Bahn nur zweite Wahl. Ist einfach so!

  • am 03.09.2022 15:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dr. Schönfärber

    Ja die 5 min machen’s aus

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