Piloten-Streik lähmt den Flughafen München

Früh am Morgen geht es im Terminal 2 des Münchner Flughafens meist geschäftig zu. Doch nun herrscht Ruhe am Lufthansa-Drehkreuz.
dpa |
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Früh am Morgen geht es im Terminal 2 des Münchner Flughafens meist geschäftig zu. Doch nun herrscht Ruhe am Lufthansa-Drehkreuz. Wie an anderen Flughäfen sorgt der Piloten-Streik für ungewohnte Stille und Gelassenheit an Deutschlands zweitgrößten Airport.

München – Der Streik der Lufthansa-Piloten hat auch am Flughafen München einen großen Teil des Flugverkehrs lahmgelegt. Nur einzelne Lufthansa-Maschinen hoben am frühen Mittwochmorgen ab, die meisten Flüge der Fluglinie von und nach München fielen dagegen aus. Statt Chaos herrscht jedoch Ruhe am zweitgrößten deutschen Airport, die Reisenden waren seit Tagen über den Streik informiert. „Es läuft alles sehr geordnet“, sagte ein Sprecher der Lufthansa. Der Flughafen München ist nach Frankfurt das zweite Drehkreuz der Gesellschaft.

Lesen Sie hier: Lufthansa-Streik aktuell: Großes Chaos bleibt aus

Nun ist es still. Kein Koffergeklapper, nur Vogelgezwitscher: Im Terminal 2 herrscht ungewöhnliche Ruhe. Lediglich ein paar verirrte Spatzen sind im Lufthansa Gebäude unterwegs. „Normalerweise ist um diese Zeit der Hauptandrang, dann ist hier alles voll“, sagt ein Servicemitarbeiter und schaut auf die leeren Schalter der Lufthansa. Ein Drittel der insgesamt 5400 Lufthansa-Piloten sind in München stationiert. Wie viele von ihnen tatsächlich in den Streik getreten sind, will Philip Küpper, Tarifreferent bei der Pilotenvereinigung Cockpit, nicht sagen. Eine Lufthansa-Pilotin spricht von 90 Prozent.

 

Die Ankündigung des Streiks hat zwar ein Chaos verhindert. Dennoch: „Als wir davon gehört haben, waren wir erstmal beunruhigt“, sagt eine Urlauberin, die mit einer Lufthansa-Tochtergesellschaft fliegt. Anrufen, sicherstellen, dass der Flug tatsächlich geht – „der Mehraufwand, den wir hatten, war schon ärgerlich.“ Weltweit hat die Airline für die Dauer des Ausstands etwa 3800 Verbindungen gestrichen. Rund 425 000 Passagiere sind betroffen. Auch für die Fluggesellschaft eine organisatorische Herausforderung. Am Flughafen Nürnberg fallen 24 Flüge aus, auch dort geht es ruhiger zu als sonst.

Lufthansa empfiehlt: Flugstatus prüfen

Den wirtschaftlichen Schaden des bislang beispiellosen Ausstands beziffert die Lufthansa auf eine hohe zweistellige Millionensumme. Und auch anderen schadet der Streik. „Wir haben deutlich weniger Kunden“, sagt die Verkäuferin einer Bäckerei im Lufthansa-Terminal „Heute haben wir extra eine Stunde später geöffnet und nur die Hälfte von dem gebacken, was wir sonst produzieren“, erklärt sie. „Morgen und Übermorgen noch – dann haben wir es zum Glück geschafft.“

AZ-Meinung: Pilotenstreik bei der Lufthansa: Süßer Übergang

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatte zu dem dreitägigen Streik aufgerufen, da die Lufthansa einseitig Übergangsrenten gekündigt hat, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten. Sowohl das Unternehmen als auch die Pilotengewerkschaft rechneten am ersten Streiktag nicht mit einer schnellen Einigung. Konzernsprecherin Barbara Schädler bekräftigte am Morgen noch einmal die Gesprächsbereitschaft der Lufthansa. „Wir glauben, dass wir Angebote vorgelegt haben, auf deren Basis man miteinander sprechen kann“.

 

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