Pharmakonzern Moderna eröffnet München-Büro
München - Quizfrage der Grünen-Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: Wie hoch lag die Sieben-Tage-Inzidenz im April 2020? Bei 14,1. Damals war es verboten, mehr als eine Person zu treffen.
Lob für Moderna
Und heute? Habenschadens Antwort: bei 826. "Aber es gibt so gut wie keine Einschränkungen." Und das sei der Erfolg der Impfung. Anlass für dieses Lob: Moderna, das Pharmaunternehmen, das die Corona-Impfung mitentwickelte, hat sich in München angesiedelt. Am Donnerstag war offizielle Eröffnung des "neuen Headquarters", wie es im Unternehmer-Deutsch heißt, in einem Glasturm am Werksviertel am Ostbahnhof.
Es ist das erste Büro von Moderna in Deutschland. Um die 30 Menschen sollen hier arbeiten. Sie werden allerdings weder Impfstoff produzieren, noch forschen.
Neuer Verwaltungssitz in München
Die Büros sind ein Verwaltungssitz des Pharmakonzerns, der vor zwölf Jahren in den USA gegründet wurde. So schilderte es Geschäftsführer Gerald Wiegand (51). Er ist der erste Moderna-Mitarbeiter in Deutschland und baut seit ein paar Monaten ein Team auf.
Lauterbach hofft auf einen neuen Forschungsschwerpunkt
Die Hoffnung der Politik ist allerdings groß, dass aus dem Büro eines Tages ein neuer Forschungsschwerpunkt wird. Das betonte sogar der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der per Video zugeschaltet war. Er sieht hohes Potenzial in den mRNA-Impfstoffen, die neben Moderna auch das deutsche Unternehmen Biontech entwickelt.
Eine neue Standard-Impfung?
Das Besondere an diesen Impfstoffen ist, dass der Körper die Impfung quasi selbst herstellt. "Es könnte die Standard-Impfung werden", glaubt Lauterbach. Und zwar nicht nur gegen Corona. Moderna forscht auch, um Tumor- und Herzkrankheiten zu bekämpfen.
Das spricht für München
Die Hoffnungen der Politik könnten jedenfalls erfüllt werden. Denn Hauptaufgabe sei es, den Dialog mit Wissenschaftlern, Forschern und der Politik aufzubauen, so Wiegand. Denn dass Moderna München und keine andere deutsche Stadt wählte, habe auch daran gelegen, dass hier so viele andere Biotechnologie-Unternehmen angesiedelt sind. Ein anderer Grund: "die Lebensqualität."