Personalmangel: Hofpfisterei schließt drei Standorte in München

Umsatzeinbußen, aber vor allem ein akuter Personalmangel machen der Münchner Traditionsbäckerei Hofpfisterei zu schaffen. Drei Filialen mussten bereits schließen.
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Großer Personalmangel zwingt die Hofpfisterei, drei Filialen in München zu schließen.
Großer Personalmangel zwingt die Hofpfisterei, drei Filialen in München zu schließen. © imago / Ralph Peters

München - Die Traditionsbackstuben der Hofpfisterei gehören zum Münchner Stadtbild einfach dazu. Schließlich gibt es die Pfisterei schon seit fast 700 Jahren. Doch nun müssen immer mehr Filialen im Stadtgebiet schließen. 

Am Umsatz der Standorte liegt das aber nur bedingt. Nein, vielmehr fehlt es der Hofpfisterei an Personal. Drei Filialen sind bereits dicht, weitere sollen im Juni folgen, wie das Unternehmen mitteilte. 

Drei Filialen bereits dicht: Personalmangel bei der Hofpfisterei

Betroffen sind bisher die Standorte in der Müllerstraße, Barer Straße und Hohenzollernstraße. Ein schmuckloses Plakat unterrichtet die Kunden, was passiert ist: "Leider schließen wir personalbedingt unsere Filiale".

Zunächst ließ das Unternehmen die Standorte nur noch vormittags geöffnet, um dem Personalmangel ein wenig entgegenzuwirken, verriet Hofpfisterei-Sprecher Thomas Lillpopp gegenüber der "TZ".

Veränderte Öffnungszeiten konnten Probleme der Hofpfisterei nicht lösen

Die veränderten Öffnungszeiten seien aber weder kundenfreundlich gewesen noch hätten sie das eigentliche Problem lösen können, so Lillpopp weiter.

Schon länger beklagt die Hofpfisterei einen "extremen Personalmangel", stellt der Unternehmenssprecher fest. Vor allem im Verkauf mache sich dies bemerkbar. Die Münchner Traditionsbäckerei stehe damit aber nicht alleine da. 

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Die Hofpfisterei plagen neben der Personalnot aber auch Umsatzeinbußen. Vor allem als Folge der hohen Inflation sei die Anzahl der Kunden zurückgegangen, sagte Sprecher Thomas Lillpopp der "TZ". 

Hofpfisterei sucht trotz Schließung nach neuen Standorten

Daher müsse jeder der insgesamt 157 Hofpfisterei-Standorte geprüft werden, ob sich der Betrieb noch lohne, ergänzte der Unternehmenssprecher. 

Wird eine Filiale geschlossen, müsse das aber nicht das komplette Ende bedeuten. In manchen Fällen werde einfach nach neuen, erfolgversprechenderen Standorten geschaut. So soll die geschlossene Filiale in der Müllerstraße Ende des Jahres in der Nähe neu eröffnen.  

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34 Kommentare
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  • Wuschel_MUC am 29.05.2023 12:47 Uhr / Bewertung:

    Google Maps zeigt in München 49 Filialen an. Wenn noch 46 übrig bleiben, ist das für eine intakte Firma kein Beinbruch.
    So lange keine Grausigkeiten wie 2016 beim alten "Müller Brot" auftreten, ist die Hofpfisterei nicht in Gefahr.

  • Knoedel am 29.05.2023 09:49 Uhr / Bewertung:

    Umsatzeinbußen?? ich kaufe mein Brot dort auch gerne weil es sehr gut schmeckt, und auch noch tagelang hält. Ob meine monatlichen Brotkosten nun 20 oder 30 Euro sind, ist mir total schnuppe. Was ich aber persönlich total daneben finde, ist der Preisaufschlag für das Brotschneiden. Wahrscheinlich auf der Welt einmalig. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack und vielleicht hat das auch Kunden vergrault. Es schaut weitaus gepflegter aus, wenn ich das ganze Brot für 10 Cent teurer verkaufe und damit die Unkosten für das Schneiden ausgleiche. ( Für die, die das mit den 10 Cent wieder nicht kapieren, es lässt sich ja nicht jeder das Brot schneiden). Wäre schon schön, wenn die Pfennigfuchserei mit dem Schneiden aufhören würde.

  • Heide Fröttmaninger am 29.05.2023 11:01 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Knoedel

    Gut, dass ich ein Diplom im Brot-selbst-aufschneiden habe...

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