"Persönlichkeitswahlkampf": Post und Ude machen weiter - ohne die SPD

Im Münchner Norden will der Bundestagsabgeordnete Florian Post das Direktmandat holen – sein Wahlkampfleiter Christian Ude fordert ein Ende der "Heckenschüsse".
Lukas Schauer |
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Christian Ude (l.) mit dem Abgeordneten Florian Post bei der Wahl-"Party" der SPD.
Christian Ude (l.) mit dem Abgeordneten Florian Post bei der Wahl-"Party" der SPD. © dpa

München - Er macht weiter: Florian Post hat in einer persönlichen Erklärung angekündigt, sein Mandat im Deutschen Bundestag verteidigen zu wollen.

Florian Post kündigt "Persönlichkeitswahlkampf" an

Nach seiner überraschenden Ausbootung für die SPD-Liste werde es ausschließlich um die Erststimmen in seinem Wahlkreis München-Nord gehen. Post kündigte einen "Persönlichkeitswahlkampf und keinen um die Parteiliste" an. Heißt: Es dürfte ein bisschen schmutziger werden im Wahlkampf.

In seiner Erklärung verurteilte Post erneut das Gebaren auf dem Parteitag. Dort war Sebastian Roloff überraschend auf Platz eins der Liste der Oberbayern-SPD gewählt worden. Dieser "Angriff aus dem Hinterhalt" habe ihm zu denken gegeben, so Post.

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Da ihn die SPD aber mit großer Mehrheit zum Direktkandidaten aufgestellt hatte, und er in den vergangenen Tagen laut eigener Aussage enormen Zuspruch erhalten habe, wolle er nun kämpfen. "Ich werde meine Arbeit fortsetzen und mich nicht in die Resignation treiben lassen", erklärt Post.

Ude will erneut für Post kämpfen – um die Erststimmen

Sein Wahlkampfleiter, der ehemalige Münchner OB Christian Ude, teilte zudem mit, ebenfalls wieder für Post tätig zu werden. Er wolle "einen persönlichen Beitrag dazu leisten, dass der Münchner Norden als meine politische Heimat auch künftig im Bundestag sozialdemokratisch vertreten wird und dass Anliegen der Münchner Mieter und Arbeitnehmer wirkungsvoll und lautstark vorgetragen werden. Zu dieser Zusage stehe ich auch jetzt unter erschwerten Bedingungen, wie sie die Funktionärskonferenz erzwungen hat".

Ude warf der Bayern-SPD ebenfalls schlechten Stil vor: "Schluss mit den Heckenschüssen auf eigene Repräsentanten." Das Ziel sei klar: "Die Tradition der namhaften SPD-Abgeordneten des Münchner Nordens, allen voran Peter Glotz und Hans Jochen Vogel, darf nicht wegen einer Fehlentscheidung, die auch die gesamte Münchner SPD brüskiert und von der Willensbildung in eigener Sache ausgeschlossen hat, beendet werden."

Münchens amtierender OB Dieter Reiter sah sich am Donnerstag ebenfalls zu einer Stellungnahme zu dem Streit genötigt. Er ließ verkünden, dass der Vorgang für seine Arbeit im Rathaus "keinerlei Auswirkungen" habe.

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22 Kommentare
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  • Diekritischestimme am 13.03.2021 11:41 Uhr / Bewertung:

    Jetzt !! – wo er nach einer verlorenen internen SPD-Wahl seine Pfründe davonschwimmen sieht, startet unser selbsternannter SPD–Heilsbringer mit einer überdimensionierten medialen Aktion und macht personenbezogene Rundumschläge in einer Art u. Weise, die schon als parteischädigend zu bezeichnen sind. Wo waren all diese Beschuldigungen, besserwisserischen Ratschläge und Vorschläge v. d. besagten Wahl. Wer sich die bisherigen (knapp 7,5 Jahre) Aktivitäten/Leistungen des „wichtigsten SPD- Bundestagsabgeordneten“ Revue passieren lässt, kommt allerdings zu einem sehr ernüchternden Arbeitsergebnis. Über seine im Stil u. verbaler Ausdrucksweise sehr fragwürdigen inner-/außerparteilichen Aktionen wurde medial mehrfach kritisch berichtet.
    Übrigens: Schon interessant, dass F. Post, protegiert seit seiner Zeit bei den Stadtwerken- Mü auch heute noch die „professionelle“ Unterstützung v. Hr. Ude "nötig" hat. Warum wohl? Andere Kandidaten überzeugen durch zukunftsorientierte Arbeit für d. Bürger.

  • Hundekrawatte am 11.03.2021 22:23 Uhr / Bewertung:

    Soznprobleme interessieren doch niemanden.

  • Kritischer Beobachter am 11.03.2021 19:12 Uhr / Bewertung:

    Als Externer kann man natürlich nicht nachvollziehen, wer hier unfair agiert hat. Als Wähler muss man aber feststellen, dass die Herren Post und Ude mit diesen öffentlichen Auftritten, sicher keine Stimmen für die SPD anwerben. Schließlich stellt sich die Frage, was will ein Direktkandidat, dem seine Partei die Unterstützung entzogen hat, ernsthaft im Parlament noch ausrichten.

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