Olympia-Attentat 1972: Joachim Herrmann spricht von massiven Fehlern

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat bei einer Podiumsdiskussion am Sonntag schwere Versäumnisse beim Polizeieinsatz eingeräumt. Am Montag jährt sich der Tag des Anschlags zum 50. Mal.
AZ/dpa |
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Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern, und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sitzen bei einem Podiumsgepräch im jüdischen Kulturzentrum.
Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern, und Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, sitzen bei einem Podiumsgepräch im jüdischen Kulturzentrum. © dpa/Stefan Puchner

München - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat schwerwiegende Versäumnisse beim Polizeieinsatz während des Attentats auf die Olympischen Sommerspiele 1972 eingeräumt.

"Da sind damals massive Fehler gemacht worden", sagte Herrmann am Sonntag bei einem Podiumsgespräch anlässlich des 50. Jahrestages des Anschlags. "Da müssen wir auch um Entschuldigung bitten." Bei dem Angriff auf die israelische Olympiamannschaft am 5. September 1972 samt Geiselnahme starben elf Sportler sowie ein deutscher Polizist.

Olympia-Attentat: Gedenken auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck am Montag

Am Montag, dem Jahrestag, ist deshalb ein Gedenken auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck geplant, wo die Entführung der israelischen Geiseln in einem Blutbad endete. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Israels Staatspräsident Izchak Herzog werden erwartet, ebenso wie Hinterbliebene der Opfer.

Sie hatten allerdings erst zugesagt, nachdem ihnen die Bundesregierung eine Entschädigungszahlung in Höhe von 28 Millionen Euro zugesichert hatte. 50 Jahre lang hatten die Familien um finanzielle Anerkennung ihres Leids und um eine Entschuldigung gerungen.

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Sehr am Herzen liegt vielen Hinterbliebenen und Überlebenden auch die historische Aufarbeitung, allerdings sind noch nicht alle Akten freigegeben. Herrmann betonte den Wert dieser Aufarbeitung durch Historiker aus Deutschland und Israel sowie eine Akteneinsicht: "Wir haben nichts zu verbergen."

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  • Der wahre tscharlie am 05.09.2022 15:12 Uhr / Bewertung:

    "Da sind damals massive Fehler gemacht worden", sagte Herrmann am Sonntag bei einem Podiumsgespräch anlässlich des 50. Jahrestages des Anschlags. "Da müssen wir auch um Entschuldigung bitten."

    Absolut tichtig von unserem Innenminister. Es war ein Desaster sondersgleichen.
    Besonder die Aussage Schreibers in der Pressekonferenz nach dem Inferno, wo er, sinngemäß sagte, "man hätte die Geiseln sowieso nicht retten können".
    Sowas öffentlich zu sagen, ist schon unglaublich.

    Deshalb wird es nach 50 Jahren Zeit, die Akten zu öffnen und endlich mal jemand die Schuld für das Desaster übernimmt.

  • Witwe Bolte am 05.09.2022 14:44 Uhr / Bewertung:

    Haben die Angehörigen des ums Leben gekommenen bayer. Polizisten eine Entschädigung in gleicher Höhe bekommen?

  • SL am 05.09.2022 19:59 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Leider wurden lt. der LMU-Aufklärer Akten gefälscht und sogar vernichtet.

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