Sicherheitskonzept für Wiesn in München: Apps, Safe Spaces und LGBTQ-Schutz

Das Sicherheitspersonal auf der Wiesn in München soll durch ein spezielles Training für Beleidigungen und Ausgrenzungen gegenüber der LGBTQ-Community sensibilisiert werden.
Ralph Hub
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Eine Streife der Wiesnwache bei einem Rundgang über das Festgelände im vergangenen Jahr.
Eine Streife der Wiesnwache bei einem Rundgang über das Festgelände im vergangenen Jahr. © picture alliance/dpa

München – Die Wiesn ist ein Fest für alle. Knapp sechs Millionen Menschen kamen im vergangenen Jahr, um sich zu amüsieren und zu feiern. Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexuelle Ausrichtung dürfen keine Rolle spielen, betonten Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl und Münchens Polizeivizepräsident Michael Dibowski am Mittwoch bei der Vorstellung des Sicherheitskonzeptes für die Wiesn.

"Homophobe, sexistische und rassistische Übergriffe sind keine Kavaliersdelikte, sondern ernstzunehmende Straftaten", betonte Michael Dibowski. Auch wenn auf der Wiesn manchmal viel geflirtet werde, so der Polizeivizepräsident, müsse klar sei: "Nein heißt nein. Wer sich nicht daran hält, dem muss klar sein, dass er bestraft wird."

Wiesn in München: Sicherheitskräfte erhalten Schulung zum Schutz der LGBTQ-Community

Ein besonderes Augenmerk der Sicherheitskräfte gilt dabei dem Umgang mit Menschen der LGBTQ-Community. Erstmals werden alle Ordnerinnen und Ordner auf dem Festgelände in einem speziellen Training dafür sensibilisiert, wie sich die Securitys im Fall von gemeldeten Beleidigungen und Ausgrenzungen gegenüber der LGBTQ-Community korrekt verhalten sollen, kündigte KVR-Chefin Hanna Sammüller-Gradl an.

Bis zum Start der Wiesn am kommenden Samstag sollen nach KVR-Angaben insgesamt 2.600 Ordner beim Oktoberfest für einen sicheren Ablauf sorgen. Dazu kommen rund 600 Polizisten auf und rund um die Wiesn, über 200 Beamte der Bundespolizei, die vor allem an den Bahnhöfen im Einsatz sind, sowie 130 Feuerwehrleute sowie 55 Ärzte und 450 Sanitäter. Der Rettungszweckverband München stellt für die Wiesn zusätzlich drei bis vier Notarztfahrzeuge, 15 Rettungsfahrzeuge und fünf Krankentransporter zur Verfügung.

Safe Spaces und Videokameras: So sieht das Sicherheitskonzept für das Oktoberfest aus

Ein spezieller Safe Space für Mädchen und Frauen ist eingerichtet. Er befindet sich im Servicezentrum nahe der Bavaria. Der Safe Space ist Anlaufpunkt für Mädchen und Frauen, die in einer Notlage sind, sich verunsichert, orientierungslos oder bedroht fühlen. Erstmals bieten die Wiesnwirte in ihre Zelten auch an, dass man bei ihnen schwächelnde Handy-Akkus aufladen kann.

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Zudem soll die App Safe-Now künftig die Sicherheit in Festzelten verbessern. Sie wird dieses Jahr testweise im Schottenhamel-Zelt erprobt. Gäste und auch Bedienungen können mit einem Klick Sicherheitspersonal direkt an ihren Standort rufen – egal ob es sich um einen sexuellen Übergriff oder einen medizinischen Notfall handele, sagte Sammüller-Gradl.

Wie in früheren Jahren werden viele teils dunkle Ecken des Festgeländes mit 54 Videokameras von der Wiesnwache aus überwacht. Erneut wird es einen Zaun um das Festgelände geben und an den Eingängen stichprobenartige Kontrollen. Taschen und Rucksäcke mit mehr als drei Litern Volumen dürfen nicht auf die Wiesn, sie müssen in die Gepäckaufbewahrung.

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2 Kommentare
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  • Kaiser Jannick am 13.09.2023 22:51 Uhr / Bewertung:

    Nein, nicht nur das, denn dies ist ja ebenso eine Ausgrenzung.

    Also bitte gleich richtig:

    "Das Sicherheitspersonal auf der Wiesn in München sollte durch ein spezielles Training für Beleidigungen und Ausgrenzungen NICHT NUR gegenüber der LGBTQ-Community sensibilisiert werden, SONDERN FÜR STRAFTATEN JEDWEDER ART, EGAL, WELCHE ORIENTIERUNG, HERKUNFT ETC. DER BETROFFENE HAT.

  • Kaiserin am 14.09.2023 08:37 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    Ganz genau Herr Jannick Kaiser! Straftat ist Straftat!

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