Fachkräftemangel? Münchner Wiesnwirte können sich vor Oktoberfest-Bedienungen kaum retten
München – Das Wiesnfieber kann beginnen", sagt Clemens Baumgärtner (CSU) auf seiner letzten Auftakt-Pressekonferenz zum Oktoberfest. Aller Voraussicht nach übernimmt seinen Posten als Wirtschaftsreferent im kommenden Jahr der SPD-Mann Christian Scharpf (AZ berichtete).
Aber noch ist Baumgärtner das Gesicht der Wiesn und tut sein Bestes, das Münchner Bierfest in die Welt hinaus zu posaunen. Sogar die Feuerwehr trägt ihren Teil zur Stimmungsmache bei. Mit Hilfe einer ihrer Drohnen wurde das Wiesngefühl in einem Imagefilm eingefangen. Die Schlagworte lauten: Heimatgefühl, Volksfest für alle, Münchner Seele, also alles wie immer. Wie jedes Jahr gibt es wieder ein paar Neuigkeiten zu verkünden.

Zum Beispiel das wilde Fahrgeschäft "Kick Down" oder das Etagenkarussell "The Grand Carousel" und "Laser Pix", bei dem die Besucher mit einer Laserpistole auf Zielscheiben schießen können. Außerdem kehrt ein Klassiker aus dem Jahr 1987 wieder zurück, das Hupferl. Das dürfte auch nur zum Zuschauen eine Gaudi werden, denn hier müssen sich die Fahrgäste mit eigener Kraft festhalten.
Drei Wiesn-Jubiläen in diesem Jahr
Auch auf der Oidn Wiesn steht mit dem Holzpfosten-Scooter ein neues Fahrgeschäft. Nach viel Wirbel im Vorfeld dürften sich hier die Augen aber vor allem auf das neue Wiesnzelt von Petra und Peter Schöniger richten. Es löst das Herzkasperl-Zelt von Beppi Bachmaier ab (AZ berichtete). Apropos Oide Wiesn. Die kleine Alternativ-Wiesn feiert in diesem Jahr ihren zehnten Geburtstag. Weitere Jubiläen stehen bei der Krinoline und den Kufflers an. Das nostalgische Fahrgeschäft feiert seinen 100. Geburtstag und das Weinzelt seinen 40.
Um auch andere an diesem Jubiläum teilhaben zu lassen, geht von jeder verkauften "Großen Kuffler Brotzeit" ein Euro an den Verein brotZeit, der Schulkindern ein gesundes Frühstück ermöglicht. Am Ende der Wiesn verdoppelt die Familie Kuffler den Gesamtbetrag. Acht Wochen vor dem Anstich sieht es schon ziemlich nach Wiesn aus unterhalb der Bavaria.
Fachkräftemangel gibt es auf der Wiesn definitiv nicht
Die großen Bierzelte stehen weitestgehend. Wiesnwirt Christian Schottenhamel ist dankbar, dass der Aufbau in diesem Jahr schon früher begonnen hat als die Jahre zuvor: "Das entspannt die Lage sehr". Er berichtet außerdem, dass er sich heuer kaum retten kann vor Bedienungen. Auch Wiesnwirte-Sprecher Peter Inselkammer bestätigt, dass der Fachkräftemangel auf der Wiesn definitiv nicht stattfindet.

Insgesamt zehn kostenlose Trinkwasserbrunnen
Damit sich auch Familien den Wiesnbesuch leisten können, freut sich Wiesnstadträtin Anja Berger (Grüne) besonders über die zusätzlichen kostenlosen Trinkwasserbrunnen. Im letzten Jahr waren es fünf, nun werden es insgesamt zehn, zwei davon auf der Oidn Wiesn.

Wer es nicht erwarten kann, der meldet sich für eine Baustellenführung an, die die Stadt immer freitags anbietet. Kinder und Jugendliche mit Handicap können dieses Jahr mit dem inklusiven Projekt "vr4kids" zumindest virtuell die Wiesn erleben. Aber "O'zapft is" heißt es erst wieder am 21. September.