"Bilderbuch-Wiesn": Das ist die Oktoberfest-Bilanz 2023

18 Tage, 7,2 Millionen Gäste, 6,5 Millionen Maß Bier: Das 188. Oktoberfest in München ist zu Ende. Wiesn-Chef und Einsatzkräfte ziehen eine positive Bilanz.
Carmen Merckenschlager
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Am Fuße der Bavaria markieren die Böllerschützen mit lautem Knallen pünktlich um 12 Uhr den letzten Wiesntag.
Am Fuße der Bavaria markieren die Böllerschützen mit lautem Knallen pünktlich um 12 Uhr den letzten Wiesntag. © Hannes Magerstädt

München – Was war das für eine Traum-Wiesn? Das Wetter bombastisch – ja, fast zu warm –, die Gäste friedlich, die Stimmung bayerisch gemütlich bis international ausgelassen. Nun ist das 188. Oktoberfest nach 18 vollen Tagen zu Ende. Für Wirte wie Gäste bedeutet das ein lachendes und ein weinendes Auge.

Lachend, weil 18 Tage Wiesn Dauerstress bedeuten, weinend, weil diese Tage genauso geprägt sind von wunderbaren Begegnungen, einer riesen Gaudi und einem familiären Gefühl unter den Mitwirkenden und Besuchern. Auch Clemens Baumgärtner (CSU), Wiesn-Chef und Referent für Arbeit und Wirtschaft ist am Dienstag zur Abschluss-Pressekonferenz selig. "Wir haben eine Bilderbuch-Wiesn erlebt, geprägt von einem sommerlich lockeren Lebensgefühl", sagte er gegen Mittag.

Trotz Besucheransturm auf der Wiesn: Weniger Maß Bier verkauft als in den Vorjahren

Das Oktoberfest 2023 knackte außerdem die Sieben-Millionen-Marke bei den Besuchern. Nach Schätzungen der Festleitung kamen insgesamt rund 7,2 Millionen Gäste aus München, Deutschland und der Welt auf die Wiesn. Noch mehr Gäste als in den Jahren 1984 und 1985. Beim verregneten Oktoberfest vergangenes Jahr waren es nur 5,7 Millionen Besucher (2019: 6,3 Millionen).

Da wurde besonders viel Bier getrunken, könnte man meinen. Aber nein, laut Brauereien wurden insgesamt 6,5 Millionen Maß Bier getrunken. 2019 waren es noch 7,3 Millionen. Dafür ist dieses Jahr der Konsum von nicht-alkoholischen Getränken im Vergleich zum Vorjahr um etwa 50 Prozent angestiegen.

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Das Hendl bleibt das beliebteste Gericht auf dem Oktoberfest in München

Getränk der nicht-alkoholischen Wahl: Wasser. Das ging zeitweise in den Zelten sogar aus. Auch die Wasserspender waren bei den Besuchern sehr beliebt. So sehr, dass es kommende Wiesn mehr als die vier bestehenden geben soll.

Beim Essen – wie sollte es anders sein – war das Hendl das beliebteste Gericht bei den Gästen. Beim Essen verzeichneten die Wirte ein Plus von rund 15 Prozent. Beim Straßenverkauf setzten die Gäste vor allem auf Bratwurst. Besonders zufrieden zeigen sich auch die Betreiber der Fahrgeschäfte. Kein Wunder, die Schaustellergasse war stets ähnlich voll wie die Wirtegasse. An den Fahrgeschäften mussten die Besucher häufig in der Schlange warten, um sich durch die Luft wirbeln zu lassen.

Mehr Einsätze, doch die Polizei spricht von einer zumeist friedlichen Wiesn

Auch die Polizei blickt auf eine meist friedliche Wiesn zurück. Bei den Einsatzzahlen kam es zwar zu einem leichten Anstieg – 1.854 Einsätze musste die Polizei bearbeiten – Körperverletzungen durch Maßkrüge nahmen diese Wiesn aber ab. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Beamten bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (insgesamt 368). Die Wiesn-Droge Nummer eins: Kokain.

Auch bei der Gewalt gegen Beamte verzeichnet die Polizei einen leichten Anstieg. 32 Polizisten wurden verletzt. 268 Körperverletzungen wurden registriert, davon 29 mit Maßkrug. Dieses Jahr kam es außerdem zu 73 Sexualdelikten, davon sechs Vergewaltigungen. Den Safe Space der Sicheren Wiesn suchten 310 Mädchen und Frauen auf. 2022 waren es 450 Hilfesuchende. Elf Mal stand der dringende Verdacht auf K.O.-Tropfen im Raum. Im Vergleich zu den Vorjahren geht der Safe Space von einer Steigerung der Fälle aus.

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Oktoberfest 2024: Die Oide Wiesn muss im nächsten Jahr pausieren

Auch bei der Aicher Ambulanz blickt man auf eine ruhige Wiesn zurück. Besonders die Anzahl der volltrunkenen Jugendlichen hat sich fast um die Hälfte reduziert. Der höchste gemessene Promillewert eines Besuchers lag bei 3,6 Promille. 7.620 Menschen mussten versorgt werden. Grund dafür häufig: Zu viel Bier, Schnittwunden oder Herz-Kreislaufprobleme.

Schwer gefallen ist so manchem wohl der Abschied der Oidn Wiesn. Die muss nächstes Jahr pausieren, das Gelände wird für das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest gebraucht. Insgesamt lässt sich also sagen: Was eine entspannte Wiesn. Mit Traum-Wetter und einer Riesengaudi ist das Fest für dieses Jahr zu Ende. Schee war's!

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5 Kommentare
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  • Jogi.Welle am 04.10.2023 11:19 Uhr / Bewertung:

    Ich finde es nicht gut das die Oidn Wiesn pausieren müssen, das ist ein Ausgleich für normal Wiesn, wo kein Bierkrug fliegt und Leute tanzen können, Tradition noch hoch gehalten wird. Es wäre an der Zeit die Landwirtschaftausstellung wo anders z.b. auf Messe statt finden zulassen oder sich was anderes zu überlegen . Die Oidn Wiesn gehören einfach im jeden Jahr dazu.

  • Max Merkel am 04.10.2023 11:17 Uhr / Bewertung:

    Gott sei Dank ist dieses Kotzevent wieder vorbei!!!

  • derfla am 04.10.2023 09:51 Uhr / Bewertung:

    Eine bayrische gemütliche Wiesn sieht anders aus. Da frage ich mich ob der Verfasser einmal nach 17Uhr in einem Bierzelt war. Für die Zahlenspielerei , diese Wiesn dauerte 2Tage länger. Also kann evtl die geschätzte Anzahl der Besucher etwas zu hoch interpretiert worden sein. Das mehr Wasser getrunken wurde könnte auch an dem heißen Wetter gelegen haben.

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