Update

ÖPNV-Streik am Freitag: Zugverkehr und Münchner S-Bahn betroffen

Harter Tag für Pendler: Bei der S-Bahn und Regionalzügen fährt Freitagvormittag in München nichts. Auf Autofahrer wartet der Blitzermarathon.
Myriam Siegert,
Carmen Merckenschlager
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
27  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein Bild vom ÖPNV-Streik im vergangenen März: So leer sieht man die S-Bahn-Station am Hauptbahnhof sonst nie.
Ein Bild vom ÖPNV-Streik im vergangenen März: So leer sieht man die S-Bahn-Station am Hauptbahnhof sonst nie. © Daniel von Loeper

München - Mit der S-Bahn in die Arbeit oder für einen Termin in die Stadt? Dann sollten Sie sich am besten eine alternative Anreise überlegen oder, falls möglich, einfach im Homeoffice bleiben. Für den Freitag hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zu bundesweiten Warnstreiks im Fern- und Regionalverkehr aufgerufen. Betroffen ist auch die Münchner S-Bahn.

U-Bahn fährt am Freitag in München: Aktuell kein Verkehrschaos in München

Immerhin: Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG wird, anders als zuletzt Ende März, nicht bestreikt – Busse, Trambahnen und U-Bahnen sollten also fahren. Am Freitagmorgen war die Verkehrslage in München noch ruhig.

Der Streiktag sorgt zumindest in Untergiesing noch für kein Chaos auf den Straßen. Auch am Ostbahnhof ist noch nichts los, berichtet die AZ-Reporterin. Ein DB-Mitarbeiter hält am S-Bahn-Gleis die Stellung, falls sich doch jemand verirren sollte. "Das sind aber nur ganz wenige", sagt er.

Leere Straßen am Freitagmorgen in Untergiesing.
Leere Straßen am Freitagmorgen in Untergiesing. © cm
Streiktag in München: Ruhige Lage am Ostbahnhof.
Streiktag in München: Ruhige Lage am Ostbahnhof. © cm

EVG-Streik betrifft den gesamten Bahnbetrieb

Für 3 bis 11 Uhr hat die EVG ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen. Daher, so teilt es die Bahn auf AZ-Anfrage mit, "fällt der S-Bahn-Verkehr am Vormittag weitestgehend aus". Fahrgäste sollten ihre geplanten Fahrten in diesem Zeitraum, falls möglich, verschieben, bittet die S-Bahn.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Wann fährt die S-Bahn in München wieder?

Schon am Dienstag hatte die Bahn mitgeteilt, im Regional- und S-Bahnverkehr sollten nach Ende des Ausstands "zeitnah wieder so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden". Man müsse aber auch im Laufe des Nachmittags noch mit weiteren Einschränkungen rechnen, so Bahn-Konzernpersonalvorstand Martin Seiler.

Ein S-Bahn-Sprecher betonte am Mittwoch außerdem, die Fahrgäste würden über alle Kanäle wie online, per App oder Streckenagent-E-Mail stets über den aktuellen Stand informiert (s-bahn-muenchen.de/fahren/betriebslage). Einen Schienenersatzverkehr, so der Sprecher, könne man aufgrund des großen Umfangs von über 440 Kilometern S-Bahn-Netz nicht anbieten.

Auch BRB vom Bahnstreik betroffen – Auswirkungen noch unklar

Die EVG vertritt Beschäftigte aller Sparten von bundesweit rund 50 Eisenbahnunternehmen. Auch beispielsweise bei der Bayerischen Regiobahn (BRB), die ins Oberland und ins Chiemgau verkehrt, und am Freitag vom Streik betroffen sein wird. "Die Vorhersage der Auswirkungen für die BRB-Netze ist schwierig, da außer der Uhrzeit keine Details bekannt sind", teilte die BRB mit.

Beim letzten bundesweiten Bahnstreik Ende März kam es zu Verspätungen und Ausfällen bei der Bayerischen Regiobahn. Darauf bereitet sich das Unternehmen auch diesmal vor: "Wir arbeiten an einem Hochlaufkonzept, um möglichst schnell wieder in den Regelbetrieb übergehen zu können." Vermutlich werde es aber bis einige Stunden nach Streikende noch zu Auswirkungen auf den Fahrplan kommen. 

Autofahrer erwartet bundesweiter Blitzermarathon am Freitag

Mangels Bahn-Verbindung werden wohl viele Pendler am Freitag ins Auto steigen. Dabei gilt dann aber besondere Vorsicht. Ebenfalls am Freitag findet ein großer bundesweiter Blitzermarathon statt, als Teil einer europaweiten Aktion. Auch in Bayern geht die Polizei 24 Stunden lang, bis Samstag, 6 Uhr, verstärkt gegen Raser vor.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, die Aktion solle "wachrütteln, sich unbedingt an die Tempolimits zu halten". Zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit sei 2022 Ursache für mehr als ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern gewesen. "Rasen kann töten!", so Herrmann.

173 Blitzer-Standorte sind es allein in München, etwa an Ein- und Ausfallstraßen wie der Dachauer Straße, Grünwalder Straße, Ungererstraße, der Wasserburger Landstraße oder Rosenheimer Straße. Aber auch in zentralen Lagen wie der Ruppert- oder Schellingstraße lauern die Blitzer. Alle Messstellen sind unter innenministerium.bayern.de veröffentlicht.

Kein Streik am Flughafen München

Zeitgleich zur EVG hat die Gewerkschaft verdi zu Streiks der Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich aufgerufen. Betroffen sind am Donnerstag und Freitag die Flughäfen in Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn. Der Streik soll jedoch auf die drei genannten Standorte begrenzt bleiben. Am Münchner Flughafen wird nach aktuellem Stand am Freitag nicht gestreikt.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
27 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Kaiserin am 19.04.2023 14:39 Uhr / Bewertung:

    So für den SL User........NEIN!!! Weder die Post, noch der ÖPNV ist Staatsdienst, das ist städtischer Dienst und unterliegt den Kommunen bzw. der Stadt. Der ÖPNV in München hat nicht den TVÖD Tarif sondern den TV-N Tarif.
    Die Post WAR MAL staatlich da hieß sie aber noch Deutsche BUNDES-post! Sie wurde privatisiert und heißt deswegen nur noch Deutsche Post. Das sind gemeinnützige Einrichtungen wie auch DHL, Hermes, Kliniken, Bäder usw. aber sie gehören nicht zum Staat.
    Sie verwechseln das immer. Also nicht alles was öffentlich genutzt wird und für die Gemeinschaft ist, ist Staatsdienst, Öffentlicher Dienst ist ausschließlich Staatsdienst also dort wo auch verbeamtet werden kann, das ist bei der DB nicht der Fall und bei der Deutschen Post auch nicht mehr da sie nicht mehr der Bundesregierung = Bund unterstehen.
    Bei dem ÖPNV gibt es auch keine verbeamteten Bus-Tram-Ubahnfahrer. Bei der Stadt weiß ich es nicht ganz genau aber beim Land Bayern schon wieder.

  • tutnixzursache am 19.04.2023 15:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiserin

    „ Die Post WAR MAL staatlich da hieß sie aber noch Deutsche BUNDES-post! Sie wurde privatisiert und heißt deswegen nur noch Deutsche Post. Das sind gemeinnützige Einrichtungen wie auch DHL, Hermes,…aber sie gehören nicht zum Staat. “
    Das ist so ebenfalls nicht korrekt. Die Deutsche Bahn AG ist ein privatisiertes Aktienunternehmen allerdings werden die Aktien nicht gehandelt sondern sind im alleinigen Besitz des Bundes. Aus diesem Grund gilt für die Bahn und ihre Töchter ein Tarif, der an den „Öffentlichen Tarifverträgen“ angelehnt ist.
    Die Deutsche Post AG wird an der Börse gehandelt, ist also kein Staatsunternehmen mehr. DHL ist lediglich eine Marke der Post AG. Bei der Post AG sind tatsächlich noch Beamte beschäftig, die dort vor der Privatisierung beschäftigt waren.
    Hermes war noch nie staatlich sondern wurde von OTTO als eigener Paketdienst gegründet.

    Und gemeinnützige Einrichtungen sind das schon mal gar nicht.

  • Kaiserin am 21.04.2023 09:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutnixzursache

    Das ist genau was ich sage, die DB heißt ja auch nicht mehr Deutsche Bahn sondern nur noch DIE BAHN! Ein Staatsdienst wird niemals an der Börse gehandelt daher sind es ja Aktiengesellschaften und keine staatlich geführten Unternehmen,.
    Genau das habe ich gesagt die POST AG bzw. Deutsche Post ist ein Teilebereich und gehört zum Unternehmen DHL. Erst am Donnerstag nach Dienstschluß den Postradler gesehen mit dem gelben Fahrradl in seiner Regenjacke wo hinten groß DHL drauf stand.

    Ich habe auch niemals geschrieben das Hermes und DHL staatlich sind, wer lesen kann ist klar im Vorteil wurde mir mal erzählt, da glaube ich dran!
    Es war ein Beispiel das eben die Deutsche Bundespost 1994 also vor 25 Jahren privatisiert wurde. Klar werden die verbeamteten Mitarbeiter nicht rausgeworfen, aber nach 1994 gab es auch keine Möglichkeit mehr verbeamtet zu werden weil sie nur noch eine AG sind, die Krankenhäuser sind auch privatisiert.
    Ja an den TVÖD angelehnt heißt aber das es andere Verträge sind.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.