Update

Neues Autokennzeichen in München: Was machen Berlin, Hamburg und andere Städte?

Schon ab Oktober soll es in München ein neues Autokennzeichen geben, nicht mehr nur das "M". Haben andere deutsche Großstädte wie Berlin oder Hamburg auch ein Nummernschild-Problem?
Felix Müller
Felix Müller,
Michael Schleicher |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
18  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In München gibt es viele Neuzulassungen und viel Verkehr, deswegen reichen die Nummernschilder perspektivisch nicht mehr aus.
In München gibt es viele Neuzulassungen und viel Verkehr, deswegen reichen die Nummernschilder perspektivisch nicht mehr aus. © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

München - In Berlin gibt es viel mehr Autos als in Stadt und Landkreis München. Ein B ist ein einzelner Buchstabe. So wie ein M. Und doch ergibt eine Nachfrage der AZ in der Hauptstadt: "Aktuell gibt es in Berlin keine Pläne, ein weiteres Unterscheidungskennzeichen neben dem B einzuführen."

Jedoch werde die Anzahl der noch verfügbaren Kombinationsmöglichkeiten von der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gemeinsam mit der Zulassungsbehörde des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten regelmäßig geprüft, "um – sofern notwendig - Maßnahmen entwickelt zu können, damit auch in Zukunft ausreichend Kennzeichenkombinationen zur Verfügung gestellt werden können."

Und deswegen heißt es: "Auch Berlin als größter Zulassungsbezirk der Bundesrepublik mit über 1,6 Millionen zugelassenen Fahrzeugen kennt die Problematik der begrenzt verfügbaren Kombinationsmöglichkeiten bei der Zuteilung von Kennzeichen."

Zusätzliches Nummernschild wie in München: So ist die Lage in Köln, Hamburg und Stuttgart

Ähnlich klingt es in Köln – und auch in Hamburg, das mit seinen beiden Hs sogar zwei Buchstaben vor die TÜV-Plakette bekommen muss, sagt ein Sprecher: "Es gibt derzeit und soweit absehbar keinen Mangel an Nummernschild-Kombinationen, daher auch keine entsprechenden Pläne für alternative Nummernschilder."

Auch die Stadt Stuttgart sieht nicht das Problem von mangelnden Kennzeichen-Kombinationen. Wie ein Sprecher der Stadt gegenüber der AZ bestätigte, bestehe auch hier kein Grund zusätzliche Nummernschilder einzuführen. Stuttgart liege mit seinen 610.000 Einwohner deutlich unter der Marke Münchens, insgesamt umfasst die Region Stuttgart zwar 2,8 Millionen Einwohner, doch die dazu zählenden Landkreise Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr-Kreis, geben eigene Kennzeichen heraus – zum Teil sogar mehrere verschiedene.

Des Weiteren, besteht seit 2015 die Möglichkeit, das Kennzeichen bei einem Umzug nicht zu wechseln. Demzufolge, so der Sprecher, sind in Stuttgart auch Fahrzeuge mit anderen Kennzeichen als S zugelassen – und umgekehrt Kfz mit S außerhalb der Landeshauptstadt.

Mit insgesamt 367.626 in Stuttgart zugelassenen Kraftfahrzeuge und Anhänger (die ebenfalls Kennzeichen benötigen), davon 351.640 mit einem S-Kennzeichen, gibt es hier noch genügend Auswahl an verfügbaren Kombinationen, teilt der Stadt-Sprecher mit.

M oder doch MUC? Seit 1. Dezember 2023 können Autofahrer entscheiden , welches München-Kennzeichen sie möchten. (Symbolbild)
M oder doch MUC? Seit 1. Dezember 2023 können Autofahrer entscheiden , welches München-Kennzeichen sie möchten. (Symbolbild) © imago/Wolfgang Maria Weber

Nummernschilder: München gehen die Kennzeichen aus

In München aber ist die Not groß. Wie die AZ exklusiv berichtet hatte, hat Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) den Ältestenrat des Stadtrats informiert, dass sie die Einführung eines "MUC"-Kennzeichens schon ab Oktober plant.

Wie berichtet, argumentiert Sammüller-Gradl, dass zum Beispiel an Motorroller meistens nur ein quadratisches, zweizeiliges Kennzeichen passt. In der ersten Reihe steht der Ort, also das M, in der zweiten sei dann bei einem E-Roller nur noch Platz für vier weitere Erkennungszeichen, um dann zum Beispiel das Kennzeichen M-AZ-23E zu bilden. Durch das E, das alle E-Roller haben, schwinden also die Kombinationsmöglichkeiten.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Nur: Müssten dieses Problem nicht andere Großstädte genauso haben? Die E-Roller-Schilder in Berlin haben ja schließlich auch nicht mehr Platz. Auf eine erneute Anfrage der AZ verweist eine Sprecherin des KVR auf die besondere Münchner Situation, dass das "M" in der Stadt, aber auch für den Landkreis verwendet wird.

Das sei eine Vorgabe der Staatsregierung. Im Zuge der Aufteilung erhielt der Landkreis den überwiegenden Anteil der kurzen Kennzeichenkombinationen (zum Beispiel nach dem M nur ein Buchstabe).

"MUC"-Nummernschild: Freistaat Bayern und Bundesverkehrsministerium müssen noch "Ja" sagen

Gerade für kurze Kennzeichen (zum Beispiel eben an Rollern oder Motorrädern), bei denen nur ein schmales Kennzeichen angebracht werden könne, gingen "dadurch im Laufe der Zeit die Kombinationsmöglichkeiten aus", so das KVR. Deshalb also künftig "M"- und "MUC"-Schilder. Oder etwa doch nicht?

Am Freistaat zumindest wird es nicht scheitern. Aus dem Verkehrsministerium heißt es auf Anfrage der AZ, dass die Stadt "den Nachweis" erbringen muss, dass die Kennzeichen erforderlich sind. Wenn das der Fall ist, werde der Freistaat den entsprechenden Antrag beim Bundesverkehrsministerium stellen. Das wiederum muss dann entscheiden, ob wirklich nachvollziehbar ist, dass die Nummernschild-Not in München viel größer ist als in Hamburg oder Berlin. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
18 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Münchner Kindl am 30.07.2023 12:00 Uhr / Bewertung:

    "Besondere Situation in München" weil Landkreis und Stadt jeweils ein M haben? Also Stadt und Kreis München haben zusammen 2 Millionen Einwohner, das sind immer noch erst gerade mal halb soviele wie in der Stadt Berlin, wo es somit für die doppelte Anzahl Einwohner auch nur ein einziges B gibt und dies ausreicht. Was soll da im nur halb so großen München für ein Problem bestehen?

  • schicksentanz am 29.07.2023 18:09 Uhr / Bewertung:

    Witzig .. jezt haben wir mal wieder ein Sommerloch"-Thema, das uns die nächsten Monate täglich begleiten wird, voller unnüter und unqualifizierter Kommentare...... liebe AZ bitte Thema schließen....

  • Der wahre tscharlie am 29.07.2023 16:25 Uhr / Bewertung:

    Mei, was für Zirkus wg. drei gestanzter Buchstaben.
    Ok, man könnte es auch einfach machen und die Mopedschilder etwas größer. ABER, ich höre schon den Bürokratieschimmel wiehern.
    Da müßte vermutlich die Stadt einen Antrag an den Freistaat stellen, der ihn prüft, dann weiterleitet ans Verkehrsministerium, das ihn wiederum prüft, einen externen Gutachter zuschaltet, ob sowas überhaupt verfassungsgemäß ist und der noch einen technischen Gutachter ins Boot holt, um zu prüfen, ob bei größeren Schildern eine Verletzungsgefahr besteht. Dann geht das zu einem zweijährigen Test zum TÜV. Danach wieder zurück zum Verkehrsministerium usw. bis es in 10 Jahren wieder bei der Stadt landet.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.