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Nicht mehr nur das "M": München führt neues Autokennzeichen ein

Der Stadt München gehen die Kombinationen für die Autokennzeichen aus. Deshalb will sie ein neues Kennzeichen einführen. Was genau dahinter steckt und ab wann es verfügbar ist.
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M oder doch MUC? Seit 1. Dezember 2023 können Autofahrer entscheiden , welches München-Kennzeichen sie möchten. (Symbolbild)
M oder doch MUC? Seit 1. Dezember 2023 können Autofahrer entscheiden , welches München-Kennzeichen sie möchten. (Symbolbild) © imago/Wolfgang Maria Weber

München - Wer heute hinter einem Auto fährt, das beim Kennzeichen vorne drei Buchstaben hat (also ein STA, ein EBE oder ein FFB) weiß gleich: Das da vorn, das ist einer vom Land. In Zukunft kann man sich da nicht mehr so sicher sein. Denn das Kreisverwaltungsreferat (KVR) möchte auch für München ein neues, dreistelliges Kennzeichen einführen: nämlich das MUC-Kennzeichen.

So geht es aus einem Schreiben hervor, das das KVR am Freitag an die Stadträte verschickte, die Mitglied im Ältestenrat sind. Das ist das Gremium, das eigentlich immer hinter verschlossenen Türen tagt und das die Verwaltung beim Führen der Geschäfte unterstützen soll.

München will beim bayerischen Verkehrsministerium das MUC-Kennzeichen beantragen

In diesem Schreiben, das der AZ vorliegt, informiert das KVR die Stadträte darüber, dass es bald beim bayerischen Verkehrsministerium einen Antrag auf ein MUC-Kennzeichen stellen will. Es wäre dann also ein MUC-CI, ein MUC-HO oder ein MUC-KE- Kennzeichen möglich.

So könnte das neue MUC-Kennzeichen aussehen. Welche Kombination würden Sie wählen? Vielleicht MUC-CI?
So könnte das neue MUC-Kennzeichen aussehen. Welche Kombination würden Sie wählen? Vielleicht MUC-CI? © Foto: imago/AZ

Ausgedacht hat sich das Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl (Grüne) allerdings nicht, weil sie den Münchnerinnen und Münchnern mehr lustige Kombinationen für ihre Nummernschilder ermöglichen will. Sondern, weil sie ihnen überhaupt noch neue anbieten will.

Denn der Stadt gehen die Kombinationsmöglichkeiten aus, insbesondere, weil die Autofahrer im Landkreis München (also alle Garchinger, Unterhachinger, Aschheimer und Grünwalder) auch ein M als Kennzeichen bekommen. So geht es aus dem Schreiben des KVR hervor.

Der Grund für die Änderung: Die Kombinationen reichen nicht mehr aus

Darin erklärt das KVR die Hintergründe genauer: Im September tritt eine Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung in Kraft. Diese macht es möglich, dass zum ersten Mal alle, auch E-Fahrzeuge, online zugelassen werden können. Die haben ganz hinten normalerweise den Zusatz E. Und deren Anzahl steige in München "erfreulicherweise" stark an, so das KVR.

Und jetzt wird es kompliziert: An Krafträder, also zum Beispiel an Motorräder oder Roller, passt meistens nur einquadratisches zweizeiliges Kennzeichen. In der ersten Zeile steht der Ort (also M), in der zweiten Zeile ist bei einem E-Roller laut KVR nur noch Platz für vier weitere Erkennungsnummern. Also zum Beispiel: M-AZ-23E. Allerdings gibt es, dem KVR zufolge, nicht genug Kombinationsmöglichkeiten für so kurze Kennzeichen. Ohne das E wäre ja hinten noch Platz für eine weitere Nummer.

Wer ein kurzes Kennzeichen mit M will, muss persönlich zur Münchner Zulassungsbehörde 

Heute muss man, um ein kurzes Kennzeichen zu erhalten, persönlich bei der Zulassungsbehörde erscheinen. Und die vergebe die kurzen Kennzeichen immer nur dann, wenn es zwingend notwendig war.

Doch "dies führte in der Vergangenheit zu einer Vielzahl von Beschwerden". Wenn alle ihr Kennzeichen online beantragen können sollen, kann die Behörde nicht mehr steuern, wer welches Kennzeichen bekommt. Es braucht aus Sicht des KVR also mehr Möglichkeiten.

Ob M oder MUC: Die meisten Münchner Autofahrer werden ihr Kennzeichen wählen können

Und warum MUC? Ein U kommt in München doch gar nicht vor? Dazu heißt es in dem Schreiben: Bereits jetzt begegnet man der Buchstabenkombination MUC sehr oft in München, etwa als international bekannter Code für den Flughafen.

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Das KVR geht davon aus, dass sich für die meisten Münchner nichts ändert. Alle sollen zwischen dem MUC und den M wählen können, schreibt das KVR. Liest man weiter, stellt man fest: Das gilt bloß fast.

Nicht alle können ein MUC-Kennzeichen bekommen: Es gibt Ausnahmen

Denn es gibt zwei Ausnahmen: PKW, Anhänger und Lastwagen, die ein E oder ein H (also für Elektro oder Oldtimer) brauchen, können kein MUC-Kennzeichen bekommen. Denn in Deutschland darf die Anzahl von acht Stellen auf dem Kennzeichen nicht überschritten werden. Für elektrisch betriebene Krafträder soll nur noch "MUC" zur Verfügung stehen.

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Zuerst das bayerische Verkehrsministerium und dann das Bundesverkehrsministerium müssen den Plänen zustimmen. KVR-Chefin Sammüller-Gradl rechnet fest damit. Denn der Antrag sei bereits abgestimmt. "Eine erstmalige Zuteilung des Kennzeichens 'MUC' wäre demnach ab Oktober 2023 möglich", heißt es in dem Brief weiter.

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62 Kommentare
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  • Radl Rainer am 28.07.2023 13:43 Uhr / Bewertung:

    Man sollte einfach den Markt regeln lassen und die Verfügbarkeit eines Kennzeichens abhängig von der Zulassung machen. Ein Auktionsmechanismus könnte dann bei der Preisfindung helfen und so die Verkehrswende finanzieren.

  • O.l.l.i am 27.07.2023 13:16 Uhr / Bewertung:

    Man sollte in der City das M auf den Kennzeichen belassen und das MUC für die Kennzeichen aus dem Münchner Umland benutzen.
    So weiß jeder wo man her kommt. 😜

  • Gelegenheitsleserin am 27.07.2023 14:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von O.l.l.i

    @O.l.l.i
    Keiner kann an einem Autokennzeichen erkennen, wo der Fahrer herkommt.
    Erstens kann man schon seit Januar 2015 das Kennzeichen bei Umzug behalten und zweitens fahren viele Leute Firmenwagen, die am Firmensitz und nicht am Wohnort zugelassen sind.

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