Neue Sensoren-Technologie: Wenn Bäume sprechen lernen

Wassermangel sieht man den Gewächsen schlecht an, junge Münchner Gründer geben ihnen eine Alarm-Möglichkeit.
Gaby Mühlthaler |
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Giancarlo Fonderà klettert nach oben, um die Sensoren anzubringen, die den Baum retten können.
Giancarlo Fonderà klettert nach oben, um die Sensoren anzubringen, die den Baum retten können. © privat

München - Sieht man Bäumen den Wassermangel an, kann dem Trockenstress nichts mehr entgegengesetzt werden - sie nehmen dauerhaften Schaden. 

Sensoren behalten die Gesundheit der Bäume im Auge 

Das Münchner Startup "Treesense" bringt deshalb Bäume zum "Sprechen". Wird ihr Wasserhaushalt knapp, bekommen sie rechtzeitig Hilfe. Die Gemeinde Kirchheim im Landkreis München und die Landesgartenschau Kirchheim 2024 sind einer der ersten Partner von "Treesense".

Vier junge Wissenschaftler nutzen ihr Wissen und Prozesse aus der Medizintechnik, um Bäume vor Trockenschäden und damit dem Absterben zu schützen.

Mithilfe eines eigens entwickelten Sensors messen die Treesense-Gründer Giancarlo Foderà, Semir Babajic, Julius Kübler und Moritz Spielvogel den Wasserhaushalt der Bäume und können auf deren Gesundheitszustand schließen.

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Giancarlo Fonderà - auch professioneller Baumkletterer - bringt den handtellergroßen Sensor "Treesense Pulse" mittels zwei Schrauben am Ast an. Die ragen fünf Millimeter ins Holz hinein und wirken als Elektroden, welche den elektrischen Widerstand messen.

Auch Sonneneinstrahlung und Temperatur werden gemessen

Der ist niedrig, wenn genug Wasser - das Strom bestens leitet - durchs Holz fließt. Fehlt das lebenswichtige Nass, steigt der Widerstand, denn Holz leitet den Strom schlecht. Zudem misst der Sensor Sonneneinstrahlung und Temperatur und sendet sämtliche Daten an den Treesense-Server. Der wird mit Solarstrom gespeist, notfalls schaltet er auf Batteriebetrieb um.

Zehn "sprechende" Großbäume, die auf dem künftigen Kirchheimer Gartenschaugelände verpflanzt wurden, melden nun ihre Daten an Treesense. Deren Produktentwickler Julius Kübler freut sich: "Kirchheim ist für uns ideal, weil wir von München aus schnell vor Ort sind und die gemessenen Daten sehr gut überprüfen können."

Technologie soll in ganz Europa eingesetzt werden

Langfristig möchte das Unternehmen, dessen Gründung vom Freistaat gefördert wurde, mit seiner Technologie Bäume in ganz Europa "zum Sprechen bringen".

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1 Kommentar
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  • BBk am 15.12.2021 10:50 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich stirbt der Ast durch die Sonderbehandlung nicht ab

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