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Neue Proteste am Freitag in München: 1.600 LKWs in der Innenstadt – auch Hubert Aiwanger auf der Theresienwiese

Rund 1.600 Sattelzüge brausten seit Freitagfrüh aus ganz Bayern nach München auf die Theresienwiese – mit viel Hupen und Stau. Was die LKW-Fahrer umtreibt – und welche Straßen betroffen sind.
Irene Kleber |
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Über 1.600 LKW-Fahrer beteiligen sich an einer Protestkundgebung von Transport- und Spediteursverbänden  auf der Theresienwiese.
Uwe Lein (dpa) 11 Über 1.600 LKW-Fahrer beteiligen sich an einer Protestkundgebung von Transport- und Spediteursverbänden auf der Theresienwiese.
Lkw auf der Theresienwiese soweit das Auge reicht.
Ben Sagmeister 11 Lkw auf der Theresienwiese soweit das Auge reicht.
Über 1.600 Lkw sollen laut Veranstalter zur Protestaktion auf die Münchner Theresienwiese gekommen sein.
Uwe Lein (dpa) 11 Über 1.600 Lkw sollen laut Veranstalter zur Protestaktion auf die Münchner Theresienwiese gekommen sein.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger ist bereits auch schon auf der Theresienwiese eingetroffen und wurde mit "Hubsi!!!"- und "Bravo"-Rufen begrüßt.
Kleber 11 Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger ist bereits auch schon auf der Theresienwiese eingetroffen und wurde mit "Hubsi!!!"- und "Bravo"-Rufen begrüßt.
Christian Bernreiter (CSU), bayerischer Verkehrsminister beteiligt sich an einer Protestkundgebung von Transport- und Spediteursverbänden gegen die Klima- und Abgabenpolitik der Bundesregierung auf der Theresienwiese.
Uwe Lein (dpa) 11 Christian Bernreiter (CSU), bayerischer Verkehrsminister beteiligt sich an einer Protestkundgebung von Transport- und Spediteursverbänden gegen die Klima- und Abgabenpolitik der Bundesregierung auf der Theresienwiese.
Teilnehmer mit Transparenten beteiligen sich an einer Protestkundgebung von Transport- und Spediteursverbänden gegen die Klima- und Abgabenpolitik der Bundesregierung auf der Theresienwiese.
Uwe Lein (dpa) 11 Teilnehmer mit Transparenten beteiligen sich an einer Protestkundgebung von Transport- und Spediteursverbänden gegen die Klima- und Abgabenpolitik der Bundesregierung auf der Theresienwiese.
Hubert Aiwanger, Freie-Wähler-Chef  und stellvertretender Ministerpräsident von Bayern, macht mit Demonstranten auf der Theresienwiese Selfies.
Uwe Lein (dpa) 11 Hubert Aiwanger, Freie-Wähler-Chef und stellvertretender Ministerpräsident von Bayern, macht mit Demonstranten auf der Theresienwiese Selfies.
Lkw auf dem Weg zur Theresienwiese.
Wohlgeschaffen 11 Lkw auf dem Weg zur Theresienwiese.
Transportunternehmer Gunther Weber fährt heute mit 50 Kollegen aus der Oberpfalz zur Brummi-Demo nach München. Die hohen LKW-Mautgebühren und einiges mehr mag er nicht mehr hinnehmen.
Weber 11 Transportunternehmer Gunther Weber fährt heute mit 50 Kollegen aus der Oberpfalz zur Brummi-Demo nach München. Die hohen LKW-Mautgebühren und einiges mehr mag er nicht mehr hinnehmen.
Das gibt Stau: Am Freitag wollen über 1600 Brummifahrer aus ganz Bayern mit ihren Sattelzügen zur Theresienwiese rollen. Sie protestieren unter anderem gegen die fast verdoppelte LKW-Maut.
dpa 11 Das gibt Stau: Am Freitag wollen über 1600 Brummifahrer aus ganz Bayern mit ihren Sattelzügen zur Theresienwiese rollen. Sie protestieren unter anderem gegen die fast verdoppelte LKW-Maut.
Aus allen Richtungen, vor allem über die Nürnberger, Salzburger und Passauer Autobahn rollen die Laster auf den Ring und zur Theresienwiese.
Grafik: AZ 11 Aus allen Richtungen, vor allem über die Nürnberger, Salzburger und Passauer Autobahn rollen die Laster auf den Ring und zur Theresienwiese.

München - Nach den Bauern und den Lokführern – jetzt die Brummifahrer. Seit den frühen Morgenstunden am Freitag rollen rund 1.600 riesige Sattelzugmaschinen aus ganz Bayern mit und ohne Anhänger auf München zu. Und dann mitten im Berufsverkehr über den Mittleren Ring in die Stadt hinein auf die Theresienwiese. Dort machen sie auf einer Protestkundgebung von 10 bis 16 Uhr ihrem Ärger über die Haushaltspolitik der Ampelregierung Luft.

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Aktuelle Bilder von der Theresienwiese sind auch auf der Livecam von wiesn.tv zu sehen.

Seit 7 Uhr ist die Theresienwiese für die Zufahrt der Trucks geöffnet, seit 10 Uhr sollen alle angekommen sein. Von 11.30 bis 13.30 Uhr gibt es Reden. Auch Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hat sein Kommen angesagt. Unter "Hubsi!!!- und "Bravo"-Rufen traf auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger auf der Theresienwiese ein.

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger ist bereits auch schon auf der Theresienwiese eingetroffen und wurde mit "Hubsi!!!"- und "Bravo"-Rufen begrüßt.
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger ist bereits auch schon auf der Theresienwiese eingetroffen und wurde mit "Hubsi!!!"- und "Bravo"-Rufen begrüßt. © Kleber

Ursprünglich hatte der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) 500 Lastwagen und bis zu 1.000 Personen angemeldet. "Inzwischen rechnen wir aber mit 1.000 LKW", erklärt der Münchner LBT-Hauptgeschäftsführer Stephan Doppelhammer der AZ. "Dazu kommen sicher auch etliche Traktoren von Bauernverbänden, die sich anschließen."  Gegen 11 Uhr waren bereits 1.600 Lkw zur Theresienwiese gekommen und mit weiteren wurde laut Veranstalter noch gerechnet.

Lkw auf der Theresienwiese soweit das Auge reicht.
Lkw auf der Theresienwiese soweit das Auge reicht. © Ben Sagmeister

Brummi-Protest in München: Viele Fahrer kommen mit 18 Meter langen 40-Tonnern

Die LKW-Fahrer wollten vor allem mit 40-Tonner-Sattelzügen anrollen, geschätzt ein Drittel davon mit Auflieger, die Riesengefährte sind dann rund 18 Meter lang. "Wir kommen über alle Autobahnen in die Stadt", sagt Doppelhammer, "vor allem über die Salzburger, aus Richtung Nürnberg, Passau und Deggendorf." Über den Mittleren Ring brausten die Diesel-Trucks schließlich Richtung Theresienwiese.

Aus allen Richtungen, vor allem über die Nürnberger, Salzburger und Passauer Autobahn rollen die Laster auf den Ring und zur Theresienwiese.
Aus allen Richtungen, vor allem über die Nürnberger, Salzburger und Passauer Autobahn rollen die Laster auf den Ring und zur Theresienwiese. © Grafik: AZ

Der Verband hatte den Fahrern zwei Möglichkeiten empfohlen: über die Ring-Ausfahrt Hansastraße, Radlkoferstraße und Bavariaring die Bavaria oder die Wiesn-Einfahrt Poccistraße anzusteuern. Oder über die Ring-Ausfahrt Landsberger Straße zum Haupteingang der Theresienwiese zu fahren. Alle Teilnehmer sind aufgerufen, illegale Aktionen, Übergriffe und persönliche Anfeindungen zu unterlassen.

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Straßen sollen nicht blockiert und Rettungswege freigehalten werden. Vor allem sollen die Brummifahrer darauf achten, die Hauptfeuerwache 1 nahe Sendlinger Tor und das LMU-Klinikum an der Lindwurmstraße zugänglich zu halten. Ring und Umweltzone dürfen trotz Dieselfahrverbot von den Brummis befahren werden, diese Ausnahme erlaubt am Freitag das Versammlungsrecht, erklärt das KVR auf AZ-Nachfrage.

LKW-Fahrer wollen in München demonstrieren: Statt 4.500 plötzlich 8.850 Euro für einen 7,5-Tonner

Die Transporteure, die sonst etwa Baustoffe, Getränke, Lebensmittel, Fahrräder, Autoteile und Holz bis hin zum Schwerlastkran über Bayerns Straßen fahren, protestieren vor allem gegen die erhöhte LKW-Maut (Stichwort #mauteverest). Die Ampelregierung hat die Mautgebühren für 2024 mit plus 83 Prozent nahezu verdoppelt. Was das konkret für ein Transportunternehmen bedeutet, rechnet der Landesverband Bayerischer Spediteure (LBS) für die AZ vor: Bislang sind beispielsweise für einen wendigen 7,5-Tonner, der im Jahr 50.000 Kilometer auf mautpflichtigen Straßen innerhalb Deutschlands unterwegs ist, 4.500 Euro an LKW-Maut angefallen – in der günstigsten Emissionsklasse (Euro VI-Diesel).

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Jetzt sind 8.850 Euro fällig, also fast doppelt so viel. "Bei älteren Fahrzeugen mit schlechteren Emissionsklassen", so LBS-Sprecher Ulrich Pfaffenberger, "ist es noch teurer. Andere Unterschiede ergeben sich aus den Gewichtsklassen und der Zahl der Achsen." Für den Transportunternehmer Gunther Weber (62), der mit seinen 32 Lastwagen pro Jahr 2,3 Millionen Tonnen Rohstoffe für die Glasindustrie befördert, heißt das, dass er jetzt pro Monat statt 30.000 Euro LKW-Maut fast 60.000 Euro zahlen muss.

"Das geht einfach nicht", sagt er – und reiht sich deshalb, aus der Oberpfalz kommend, in den Protest in München ein."Wenn wir diese Maut-Mehrkosten umlegen, wird für die Bürger jedes Produkt, das wir fahren, teurer, vom Apfel über das Laptop bis zum Auto", erklärt Stephan Doppelhammer vom LBT.

Transportunternehmer Gunther Weber fährt heute mit 50 Kollegen aus der Oberpfalz zur Brummi-Demo nach München. Die hohen LKW-Mautgebühren und einiges mehr mag er nicht mehr hinnehmen.
Transportunternehmer Gunther Weber fährt heute mit 50 Kollegen aus der Oberpfalz zur Brummi-Demo nach München. Die hohen LKW-Mautgebühren und einiges mehr mag er nicht mehr hinnehmen. © Weber

"Miserable Sanitäranlagen sind kein Spaß für LKW-Fahrer"

Die Brummifahrer fordern außerdem Investitionen in Straßen, Brücken und Übernachtungsparkplätze. "Auf überfüllten Parkplätzen an der Autobahn mit miserablen Klos und Sanitäranlagen ausruhen zu müssen, ist wirklich kein Spaß für LKW-Fahrer", so der Verbandsgeschäftsführer.

Die Polizei hat empfohlen, trotz des gleichzeitigen Bahnstreiks auf Autofahrten zu verzichten, ab dem frühen Morgen müsse mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werde. Bei einer Überfüllung der Theresienwiese könne es auch zu Umleitungen kommen. "Gezielte Blockaden und andere Störaktionen werden nicht toleriert", hieß es, "die Polizei wird entsprechend einschreiten". Zudem haben eine Vielzahl von Straßen, Brücken und Unterführungen im Stadtgebiet "gewisse Beschränkungen in Bezug auf Höhen oder Traglasten", auch das müsse von den LKW-Fahrern berücksichtigt werden.

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  • El Chapin am 13.01.2024 20:20 Uhr / Bewertung:

    Wie krank ist das eigentlich durch halb Bayern zu gasen um die Schwanthaler Höhe im Dieselgestank absaufen zu lassen? Umweltzone ist da ausgesetzt? Geht*s noch?? Die Theresienwiese ist komlett umgepflügt von den Trekkern und Mega-Linern das kostet die Stadt auch noch n Haufen Geld und für verpisste Autobahnklos können wir hier ganz genau gar nix!! Ich hab echt Lust zu diesen LKW-Fahrern nachhause zu fahren u da den ganzen Tag so eine alte Dieselschleuder vorm Wohnzimmerfenster laufen zu lassen was bilden die sich ein ??

  • Dr. Right am 12.01.2024 21:43 Uhr / Bewertung:

    Rotwein und Baguette dazu, dann sind wir vom Franzosen nicht mehr zu unterscheiden. Außer natürlich beim Fußball. Da ist der Franzose vorne.

  • Der wahre tscharlie am 12.01.2024 18:32 Uhr / Bewertung:

    Es gab mal einen Oberpfälzer Spediteur, der hatte auf der Tür hinten an seinem Auflieger ganz groß "Stoiber for President" stehen. Leider weiß ich nimmer wie der hieß.Ein Alptraum, wenn du hinter dem warst, ihn nicht überholen konntest und ständig den Spruch gelesen hast.
    Der war bestimmt auch auf der Demo.

    Und unvermeidbar.....Aiwanger auch. Kam der eigentlich mit Traktor??

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