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Neue Pläne für Traditions-Großmarkt in München: Sogar ein Dachpark für alle könnte kommen

Am Mittwoch entscheidet der Stadtrat über erneut geänderte Pläne zur neuen Großmarkthalle. Nun könnte alles ganz schnell gehen – oder doch noch alles scheitern. Die AZ erklärt die Hintergründe.
Felix Müller
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Münchner Tradition, aber sehr in die Jahre gekommen: ein Blick aufs Areal der Alten Großmarkthalle.
Münchner Tradition, aber sehr in die Jahre gekommen: ein Blick aufs Areal der Alten Großmarkthalle. © AZ-Archiv/Sigi Müller

Sendling - Im Herbst berichtete die AZ, dass Investor Ralf Büschl seine neuen Pläne für die Großmarkthalle präsentiert habe. "Alle Händler sollen in einer recyclebaren Riesen-Halle unterkommen", hieß es. "Früher war mal von grünen Freiflächen auf dem Dach die Rede." Auch davon habe sich der Investor aber nun verabschiedet.

Insider zur AZ: "Endlich ist richtig Druck auf dem Kessel"

Doch was damals so klar klang, ist nun schon wieder anders. Diese Woche legt Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) dem Stadtrat ihren Plan für das weitere Vorgehen vor. Nun ist wie einst die Rede von einem zweistöckigen Bau – und auch von einem Park auf dem Dach (der allerdings noch mit vielen Fragezeichen versehen ist).

Offenbar haben die Gespräche zwischen Händlern, Investor, Stadtverwaltung und Stadtpolitik zuletzt an Fahrt aufgenommen, nachdem die Rathauskoalition einen engen Zeitplan gesetzt hatte. "Endlich ist richtig Druck auf dem Kessel". sagt ein Insider der AZ. Man steuert auf einen Konsens zu – zumindest, was die Frage betrifft, was denn gebaut werden soll. Entscheidend dürfte es werden, wenn es um die Mietzinsen geht. Und die Händler entscheiden müssen, ob sie Vorverträge unterzeichnen – ohne die kein Investor eine neue Großmarkthalle bauen würde, mit der das Risiko verbunden ist, später zu wenige Nutzer zu haben.

Spannend: Dass Büschl nun doch bereit ist, zweistöckig zu bauen, hat offenbar sehr direkt damit zu tun, dass sich die Händler vor einigen Tagen bei einem Workshop einstimmig für diese Variante ausgesprochen haben. Und das, obwohl sie nach AZ-Informationen explizit von höheren Mieten ausgehen müssen.

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Zweistöckige Hallen: Händler hätten mehr Fläche zur Verfügung

Das Konzept geht nun also von zwei Hallen übereinander aus. Beide könnten über Rampen von Lkw angefahren werden, sie wären durch Lastenaufzüge verbunden. Der Haupt-Vorteil besteht für die Händler darin, dass deutlich mehr Fläche zur Verfügung steht, Büschl plant mit einem Plus von 80.000 Quadratmetern. "Die verschiedenen Nutzungen vom Obst- und Gemüsehandel über den Umschlag bis hin zu Produktion und Blumenhandel können so in Abhängigkeit ihrer internen Beziehungen klar verordnet werden", schreibt das Kommunalreferat an die Stadträte. "Gleichzeitig werden mehr Docks geschaffen, um mehr Lkw Platz zu bieten."

Das Obergeschoss könne von 40-Tonnern angefahren werden. Auch ein Dachpark, der öffentlich zugänglich ist, soll wieder geprüft werden. Dem Vernehmen nach gilt aber als fraglich, ob er kommt – auch, weil ungeklärt ist, wer ihn bezahlen und betreiben soll.

Von Wohnungsneubau ist weiterhin gar keine Rede mehr. Nun muss der Stadtrat den Plänen in nicht-öffentlicher Sitzung zustimmen – was auf den Rathausfluren als sehr wahrscheinlich gilt. Dann sollen im April in einem weiteren Workshop die genauen Bedarfe der Händler ermittelt werden. In Rathaus-Kreisen heißt es, dass es dann noch vor der Sommerpause zum Schwur kommen könnte. Wenn Büschl konkrete Mietzinsen errechnet hat – und die Händler sich entscheiden müssen, ob sie Vorverträge unterzeichnen oder nicht.

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15 Kommentare
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  • OLGI am 19.03.2024 08:50 Uhr / Bewertung:

    Der Oligarch aus Grünwald verspricht mal wieder das Blaue vom Himmel. Sobald er sein Erbbaurecht hat, baut er was er will. Und dann zieht halt Amazon oder Rewe ein und zur Eröffnung gibt's an Luftballon und a Freibier für die Stadtpolitiker.

  • Der wahre tscharlie am 18.03.2024 16:17 Uhr / Bewertung:

    Die unendliche Geschichte mit der Großmarkthalle grinsen
    Nun sind sie wieder bei einer zweistöckigen Halle.
    Und dann heißt es noch, von LKWs über Rampen angefahren werden. Ich versuch mir grad die Dimension vorzustellen, denn da fährt ja nicht nur ein LKW rauf (viel Spass übrigens bei Regen oder Schnee), sondern die müssen ja da auch irgendwie rumrangieren um an die "Docks" oder was auch immer zu kommen.

    Wenn man schon den Großmarkt weiter in der Stadt haben will, kann man da nicht, so wie es bei vielen Großmärkten ist, insbesonders in der Logistikbranche, einfach eine Halle mit Rampen bauen, auf der einen Seite der Wareneingang und gegenüber den Warenausgang. Und in der Halle wird kommissioniert. Ist das denn sooo schwierig?

  • AI Babble am 18.03.2024 14:18 Uhr / Bewertung:

    Die ursprüngliche Idee oben auf die Hallen Flächen für Gastronomie einzurichten ist damit also auch vom Tisch? Wer braucht direkt neben der Isar einen Park auf dem Hallendach? Da geht doch kein Mensch hin. Und Wohnraum fällt komplett weg? Absolute Traumlage direkt am Flaucher und wir stellen da Hallen hin, ohne Gastronomie, ohne Publikumszugang, ohne Wohnraum aber mit viel schwerem Verkehr. Ein weiterer Meilenstein der Münchner Stadtplanung.

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