Neue Linien, neuer Rhythmus: Das bringt der MVV-Fahrplanwechsel in München
München - Mit dem diesjährigen Fahrplanwechsel gibt es im MVV-Raum wieder zahlreiche Veränderungen beim Verkehrsangebot.
Die größte Änderung der MVG wird ab dem 1. Januar die Nacht-U-Bahn sein (AZ berichtete). Am Wochenende fahren künftig durchgehend U-Bahnen in den Nächten von Freitag auf Samstag, Samstag auf Sonntag sowie vor Feiertagen. In der Innenstadt besteht in diesen Nachtstunden alle 15 Minuten eine Fahrmöglichkeit pro Richtung.
Veränderungen beim ÖPNV in München: Nacht-U-Bahn und Co.
Die Linien U2, U3 und U5 fahren jeweils im 30-Minuten-Takt und treffen sich an den zentralen Umsteigebahnhöfen (Hauptbahnhof, Odeonsplatz beziehungsweise Sendlinger Tor) sowie am Scheidplatz (U2/U3) und am Innsbrucker Ring (U2/U5).

Die Linien U1, U4 und U6 fahren ebenfalls jeweils alle 30 Minuten – um 15 Minuten versetzt zu den Linien U2, U3 und U5. Achtung: Die erste Nacht mit dem neuen Fahrplan steht nicht wie beim Fernverkehr unmittelbar bevor – sondern ist von Freitag, 3. Januar, auf Samstag, 4. Januar, teilt die MVG mit.
Nachtbusse fahren etwas reduziert und angepasst zu den neuen Nacht-U-Bahnen
Durch die Verlängerung des U-Bahnbetriebs an Wochenendnächten gibt es geringfügige Anpassungen bei den Nachtbussen. Abschnitte, die durch die U-Bahn erreichbar sind, fallen künftig zum Teil weg. Die Nachttram-Linien bleiben unverändert.
Auch bei den U-Bahnen tagsüber stehen Änderungen im Fahrplan an. So wird die U3 in der Hauptverkehrszeit im Abschnitt Olympiazentrum – Moosach auf einen Fünf-Minuten-Takt verdoppelt.
Alle bisher am Olympiazentrum endenden oder beginnenden Züge werden bis Moosach verlängert. Dadurch verbessere sich das Angebot, insbesondere am Verkehrsknotenpunkt Moosach mit Anschluss zur S-Bahn, so die MVG. Die U4 fährt zukünftig ganztägig als Langzug. Dadurch werde die Kapazität um ein Drittel erhöht.
Im Abschnitt Garching-Forschungszentrum – Fröttmaning wird das Angebot der U6 am Samstag auf einen ganztägigen 20-Minuten-Takt zurückgenommen. Bei Fußballspielen und zum Oktoberfest werden Verstärkerfahrten angeboten.
Das ändert sich bei der Tram: Längere Züge
Bei der Tram werden schrittweise die kleinen dreiteiligen Züge durch vierteilige ersetzt, um mehr Kapazität zu schaffen, heißt es von der MVG. Die Tram 12 wird verlängert und fährt ganztags alle zehn Minuten ab Scheidplatz weiter über die Parzivalstraße bis Schwabing Nord.
Im Frühjahr 2025 kann die Tram 17 voraussichtlich wieder über die Ludwigsbrücke und damit auf dem regulären Linienweg über Max-Weber-Platz und Isartor fahren. Damit kehrt auch die Tram 16 wieder auf ihre gewohnte Strecke durchs Lehel zurück.

Das ändert sich bei den Bussen
Wegen der gestiegenen Fahrgastnachfrage sind beim Bus ab dem Fahrplanwechsel im Januar auf mehreren Linien größere Fahrzeuge unterwegs. Der Bus 57 wird montags bis samstags tagsüber auf einen Zehn-Minuten-Takt verdichtet. Der Bus 139 hält bereits seit dem 10. September 2024 an der neuen Haltestelle Anneliese-Fleyenschmidt-Straße in der Hochäckerstraße.

Wandel bei der S-Bahn: "Größte Planänderung seit vielen Jahren"
Bei der S-Bahn steht der Fahrplanwechsel bereits am 15. Dezember an. Laut einer Mitteilung der DB steht die Münchner S-Bahn „vor dem größten Fahrplanwechsel seit vielen Jahren“. Dabei sei die Rückkehr der Linie S5 die größte Neuerung. Sie verkehrt künftig zwischen Kreuzstraße und Pasing.
Wochentags fahren die Züge der neuen petrolblauen Linie in den Hauptverkehrszeiten bis Germering-Unterpfaffenhofen sowie vereinzelt bis Weßling und sorgen dort mit den Fahrten der Flughafen-Linie S8 für den gewohnten Zehn-Minuten-Takt.

Die bisher auf dem Abschnitt zwischen Ostbahnhof und Kreuzstraße verkehrende S7 soll demnach ab dem 15. Dezember nur noch zwischen Wolfratshausen und Hauptbahnhof fahren – und dabei nicht die Gleise der Stammstrecke nutzen. Die Linie beginnt und endet künftig oberirdisch im Hauptbahnhof an Gleis 36 und hält nicht an der Hackerbrücke.
Um die Neuerungen zu ermöglichen, kommt es auf allen Linien in Randzeiten, insbesondere am frühen Morgen am Wochenende und nachts, sowie bei Verstärkerzügen zu Anpassungen, so die Bahn weiter.
Davon betroffen sind überwiegend schwach nachgefragte Fahrten mit teilweise einstelligen Reisendenzahlen. So fahren beispielsweise einige S-Bahnen am frühen Samstagmorgen künftig wie sonntags und somit seltener als bisher.
Das ändert sich noch
Größere Änderungen gibt es auch für jene Fahrgäste, die einen der insgesamt vier S20-Verstärkerzüge zum Hauptbahnhof nutzen: Weil die neue S7 künftig am Hauptbahnhof wendet und die dortigen Gleiskapazitäten begrenzt sind, verkehren die vier Verstärkerfahrten künftig alternativ ab Pasing weiter Richtung Höllriegelskreuth.
Neben Pasing (Anschluss zur S-Bahn und zum Regionalverkehr) bestehe vor allem an der Station Heimeranplatz ein guter U-Bahn-Anschluss von und zur Innenstadt, heißt es in der Presseinfo der Bahn.
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