Nervenkitzel und Sensationen in München: Europas größter Zirkus startet in Winterspielzeit

Tierische Stars und preisgekrönte Raubkatzen: Circus Krone begeistert das Publikum beim spektakulären Start des ersten Winterprogramms. Für die Löwennummer gibt es sogar Standing Ovations.
Annette Baronikians |
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Seine Raubtier-Show ist bereits legendär, preisgekrönt ohnehin: Zirkusdirektor und Raubtierlehrer Martin Lacey, der auch der Premiere wieder mit seinen Löwen und Tigern schmuste.
Seine Raubtier-Show ist bereits legendär, preisgekrönt ohnehin: Zirkusdirektor und Raubtierlehrer Martin Lacey, der auch der Premiere wieder mit seinen Löwen und Tigern schmuste. © Hannes Magerstädt

München - Sie verdrehen ihre Körper mit Anmut und schnappen sich schließlich Pfeil und Bogen - mit den Füßen! Im Handstand halten die fünf Akrobatinnen mit ihrem jeweils linken Fuß den Bogen. Mit dem rechten wird die Sehne gespannt, und dann fliegen die Pfeile blitzartig punktgenau in Richtung Zielscheibe. Ein Schauspiel der besonderen Art, das jetzt Begeisterung im Circus Krone auslöste. Völlig zu Recht: Die fünf Artistinnen aus der Mongolei, auch "Shooting Beauties" der Mongoljingo-Truppe genannt, sind ein Highlight des neuen Krone-Programms. Traditionsgemäß fand am Ersten Weihnachtsfeiertag die Premiere der neuen Winterspielzeit von Europas größtem Zirkus mit Stammsitz in München statt. Der Krone-Bau war bis auf den letzten Platz gefüllt - mit 3000 kleinen und großen Zirkusfans. Viele saßen sogar in drei Generationen rund um die Manege.

Sorgen für Nervenkitzel mit ihren akrobatischen Höchstleistungen: die fünf Artistinnen aus der Mongolei, die auch kunstvoll mit Pfeil und Bogen umgehen - und mit ihren Füßen die Pfeile losschießen.
Sorgen für Nervenkitzel mit ihren akrobatischen Höchstleistungen: die fünf Artistinnen aus der Mongolei, die auch kunstvoll mit Pfeil und Bogen umgehen - und mit ihren Füßen die Pfeile losschießen. © Hannes Magerstädt

Dort ist unter dem neuen Motto "Farbenspiel" ein Feuerwerk an Sensationen geboten. 40 hochkarätige Zirkus-Künstlerinnen und -Künstler aus zehn Nationen sorgen für Lachen, Staunen und auch reichlich Nervenkitzel. Letzteres trifft auf das Duo Disar aus Usbekistan zu, das unter der Zirkuskuppel eine waghalsige Strapaten-Show zeigt. Es ist wahrlich nichts für schwache Nerven, wenn Sanjar seine Partnerin Darina nur mit einem Band im Mund in der Luft rotieren lässt oder sogar beide lediglich an Darinas Haarzopf hängen. Diese Kür aus Kraft und Ästhetik begeisterte bei der Premiere ebenso wie der Auftritt des Franzosen Julot Cousins. Für seine Kunststücke mit Hula-Hoop-Reifen wäre er sicher auch mit Applaus belohnt worden, wenn er sie in der Manege gezeigt hätte. Doch der Artist entschied sich für Hula Hoop auf einem neun Meter hohen hin und her schwingenden Mast.

Waghalsige Darbietungen und tierische Magie im Circus Krone in München

Zeigte zusammen mit Hans-Ludwig Suppemeier ihr reiterisches Können und Hohe Schule: Jana Mandana Lacey-Krone - Zirkusdirektorin, Tierlehrerin und seit diesem Jahr auch dreifache Mutter.
Zeigte zusammen mit Hans-Ludwig Suppemeier ihr reiterisches Können und Hohe Schule: Jana Mandana Lacey-Krone - Zirkusdirektorin, Tierlehrerin und seit diesem Jahr auch dreifache Mutter. © Hannes Magerstädt

Hoch droben vereinte Julot, dessen Alter von 60 Jahren man nicht glauben mag, Können und Comedy zu einer höchst amüsanten Darbietung - wie das Toni-Alexis-(Clown-)Trio, das auch wunderbar musizieren kann. Mit Hilfe ihrer tierischen Partner sind gleich bei mehreren Manegen-Künstlern Applaus und Lachen garantiert: Liviu Tudor präsentiert eine temporeiche Teller-Jonglage, die sein putzig-frecher Mini-Hund Piedro ständig stört. Absolute Publikumslieblinge sind die zehn quirligen Hunde, die mit Thomas Lacey Hürdenlauf, Polonaise oder Slalom machen sowie die beiden Seelöwen namens Itchy und Scratchy. Diese zeigen sich als Jongleure, Tänzer und Hand- beziehungsweise Flossenstand-Artisten. Außerdem drücken sie ihrem Tierlehrer Erwin Frankello offenbar auch gern feuchte Bussis aufs Gesicht.

Eine waghalsige Sensation in luftiger Höhe: Das Duo Disar.
Eine waghalsige Sensation in luftiger Höhe: Das Duo Disar. © Hannes Magerstädt

Mit weit gefährlicheren Tieren kuschelt Zirkusdirektor Martin Lacey. Er zeigt sein vielfach preisgekröntes Können als "Raubtier-Champion" in bewährt (vermeintlich) spielerisch-lässiger Art. Mit insgesamt 20 Raubkatzen gibt es ein beeindruckendes Wechselspiel von Sprüngen, Scheinangriffen und Schmuse-Einheiten. Das Publikum dankte Lacey mit Standing Ovations. Endlos-Applaus gab es beispielsweise auch für die irrwitzig schnelle Diabolo-Show oder die wahrlich glanzvolle LED-Dance-Performance von acht höchst beweglichen Artisten mit Neon-Applikationen auf dunklen Jogginganzügen. Jubel brandete beim Auftritt von Zirkus-Chefin Jana Mandana Lacey-Krone auf (die erst heuer ihren dritten Sohn zur Welt gebracht hat). Gemeinsam mit Hans-Ludwig Suppmeier zeigte sie erst ihr hohes reiterliches Können, dann allein als erfolgreiche Tierlehrerin ein Dressur-Potpourri mit den edlen Krone-Pferden.

Zirkus Krone startet glanzvoll in die Winterspielzeit mit beeindruckender Premiere

Nicht nur bei den jungen Zirkusgästen ein Highlight: Erwin Frankello und seine beiden Seelöwen namens Itchy und Scratchy.
Nicht nur bei den jungen Zirkusgästen ein Highlight: Erwin Frankello und seine beiden Seelöwen namens Itchy und Scratchy. © Hannes Magerstädt

Als sich nach fast drei Stunden schließlich der rote Vorhang zur Manege schloss, fielen sich dahinter Jana Mandana Lacey-Krone und ihr Mann Martin in die Arme. Um sie herum jubelten Artisten, Musiker, Requisiteure und viele mehr.

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"Wir sind sehr erleichtert und glücklich", sagte die Zirkus-Chefin der AZ: "Ich denke, es war eine gelungene Premiere." Das war es in der Tat. Mehrfach hatte es das begeisterte Publikum von den Sitzen gerissen. Fest steht: Das neue Krone-Programm der Winterspielzeit (bis 7. April 2024) ist bunt, ein Fest der Fantasie, eine gekonnte Mischung aus klassischer und moderner Zirkuskunst - und wird sicher nicht nur beim Premierenpublikum für viel Applaus sorgen.

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19 Kommentare
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  • Marilena am 28.12.2023 15:09 Uhr / Bewertung:

    Das ist Tier Quälerei im 21 Jahrhundert, sollte schon lange abgeschafft sein, man meint wir wären heute klüger und barmherzig das, ist nicht wahr, Barbaren waren wir und werden es bleiben, an Eltern die das unterstützen....

  • tutnixzursache am 28.12.2023 15:27 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Marilena

    genau, all die armen Hunde! Eingesperrt in viel zu kleinen Wohnungen, fast den ganzen Tag alleine. Das muss aufhören!

  • Knoedel am 27.12.2023 22:08 Uhr / Bewertung:

    Ich möchte ja nicht wissen wieviele doppelmoralische Veganer unter den Zuschauer sind.

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