Umstrittene Großmarkthalle in München: Stadt erhöht den Druck

Der Investor Ralf Büschl darf weiter an dem neuen Großmarkt in München planen. Aber der Stadtrat setzt eine Frist. Bis Ende März sollen dann Ergebnisse vorliegen.
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Kompakt und verglast: Die Süd-Fassade der neuen Großmarkthalle mit Park.
Allmann Wappner Kompakt und verglast: Die Süd-Fassade der neuen Großmarkthalle mit Park.

München - So langsam scheint der Stadtrat bei der Großmarkthalle die Geduld zu verlieren. Zwar hat er sich mehrheitlich in einer nicht-öfffentlichen Sitzung am Mittwoch entschieden, das Bieterverfahren mit dem Investor Ralf Büschl fortzusetzen. Allerdings haben Grüne und SPD der Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) eine Frist gesetzt. Sie soll bis Ende März über Verhandlungsergebnisse berichten.

Die Kommunalreferentin soll, sagte ein Stadtrat der AZ, Zweifel geäußert haben, ob das zu schaffen ist. Aber ganz offensichtlich will die Rathaus-Koalition möglichst schnell Klarheit, wie es mit dem Projekt weiter geht.

Großmarkthalle in München: Neubau ist noch lange nicht sicher

Entspannt zurücklehnen kann sich das Rathaus tatsächlich nicht. Denn, dass Büschl den Großmarkt wirklich baut, ist keineswegs sicher. Bis jetzt gibt es zwar ein Angebot seinerseits. Aber das Bieterverfahren (bei dem sich außer Büschl keiner beteiligt) läuft noch. Büschl kann sich daraus jederzeit zurückziehen.

Und auch die finale Entscheidung der Stadt, ob sie seinen Entwurf realisieren möchte, steht noch aus. Erst vor kurzem äußerten die Händler daran viel Kritik. Denn der Großmarkt ist in dem Entwurf deutlich kleiner geworden als heute. Ein funktionierender Großmarktbetrieb sei damit nicht mehr möglich, klagten die Händler.

"Mir ist wichtig, dass bis 2030 der Großmarkt fertig ist", sagt SPD-Stadträtin Kathrin Abele. Denn nur bis dahin sei die Halle sicher, dann müssten die Händler womöglich ausziehen. Sie sei allerdings weiterhin zuversichtlich, dass bis dahin eine neue Halle steht. Doch es ist Eile geboten.

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Das ist auch der Grund, warum sich Die Linke (eigentlich kein Fan von Investoren aus Grünwald) entschieden hat, das Bieterverfahren mit Büschl fortzusetzen. Linken-Chef Stefan Jagel nennt den Großmarkt einen elementaren Teil der Daseinsvorsorge. Die FDP sieht das anders. Sie hat diese Woche vorgeschlagen, auf dem Areal in Sendling eine Kulturmeile zu errichten. Der Platz für den Großmarkt sieht die FDP eher vor den Toren der Stadt.

Festhalten will eine Mehrheit im Stadtrat an einem Dachgarten auf der Großmarkthalle. Die Kosten werden auf 40 Millionen geschätzt. Der Investor hat bereits deutlich gemacht, dass er ihn nicht bezahlen möchte. Auch für den Betrieb will er nicht aufkommen. Offen wäre er dafür, dass die Stadt das übernimmt. So geht es aus der nicht-öffentlichen Sitzungsunterlage hervor. Ein Konzept für einen Dachpark soll trotzdem erstellt werden.

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18 Kommentare
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  • Wichtig am 23.12.2023 21:13 Uhr / Bewertung:

    Mal abgesehen von den Volatilitäten des Finanz- und Baumarkts (Zinsen, Baukosten, Lieferketten) möchte der gestandene Kapitalist spätesten 2 Jahre nach seiner Investition Gewinn machen. Das ist angesichts des parasitären Staates kaum noch möglich. Da dauern ja die Entscheidungen schon Jahre. Und die sind dann wenig durchdacht.

  • Der wahre tscharlie am 23.12.2023 19:22 Uhr / Bewertung:

    Es ist doch auch interessant, dass es dazu keinen anderen Bieter gibt.
    Und man darf ja nicht vergessen, dass dort auch einiges unterirdisch abläuft. Kann es sein, dass zur Beseitigung die Kosten so hoch sind, dass es deshalb keinen anderen Bieter gibt?

  • BBk am 23.12.2023 18:32 Uhr / Bewertung:

    Könnte man nicht Herrn Benko ins Boot holen❓

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