Nach BMW-Klebe-Aktion: Klimaaktivisten in Präventivhaft
München - Nach der Stachus-Blockade von Freitag folgte am Samstag die nächste Aktion der Klima-Aktivisten der Gruppe "Scientist Rebellion". Die Gruppe zeigte in einem Video auf Twitter, wie sie sich in der BMW Welt an ein Auto in der Ausstellung festkleben.
Laut Polizei-Angaben waren es 14 Aktivisten, die sich rund um das Auto herum festgeklebt hatten. Sie hatten außerdem schwarze Farbe versprüht und sechs weitere Wagen mit Farbe beschmiert. Ein weiterer Aktivist drehte vor Ort Videos für die Sozialen Medien.
Nach einer ersten Schätzung beläuft sich der Schaden auf mehrere zehntausend Euro.

Mit der Aktion demonstrierte die Gruppe laut eigenen Aussagen gegen die Klimapolitik der Bundesregierung . Sie forderten unter anderem ein Tempolimit auf den deutschen Autobahnen und dass das 9-Euro-Ticket fortgesetzt wird.
Polizei mit knapp 40 Beamten vor Ort
Wie die Polizei auf AZ-Anfrage bestätigt, wurde sie gegen 11 Uhr von der Protestaktion in dem Ausstellungsraum informiert und war mit knapp 40 Mann vor Ort. Die Aktivisten wurden von den Beamten vor Ort belehrt, anschließend wurden einsatztaktische Maßnahmen besprochen und eingeleitet, darunter das Ablösen der festgeklebten Personen vom Fahrzeug.
Gegen 15 Uhr konnten alle Aktivisten von dem Fahrzeug entfernt und festgenommen werden. Sie wurden zur polizeilichen Sachbearbeitung auf das Münchner Polizeipräsidium gebracht. Ob es sich dabei um Personen handelte, die sich in dieser Woche bereits an weiteren Protestaktionen beteiligt hatten, ist noch nicht bekannt.
13 von ihnen bleiben bis 4. November in Polizeigewahrsam, zwei weitere sollen am Dienstag wieder entlassen werden.
Feueralarm ausgelöst - BMW Welt wird geräumt
Neben der Aktion mit dem Festkleben an einem Fahrzeug wurde zudem in der BMW Welt ein Feueralarm ausgelöst, aufgrund dessen sämtliche Besucher und das Personal das Gebäude verlassen mussten. Hier geht die Polizei von einem strafbaren Missbrauch der Feuermeldeanlage aus und entsprechende Ermittlungen wurden eingeleitet. Insbesondere wird hinterfragt, wie und von wem der Alarm ausgelöst wurde.
Die ganze Woche über macht die Gruppe, wie angekündigt, bereits mit Aktionen in München auf sich aufmerksam: Sie klebten bereits an der Firmenzentrale von Blackrock am Lenbachplatz, am Odeonsplatz und am Stachus. Bis zum Donnerstag, 4. November sollen die Aktionen laut eigenen Aussagen andauern.
- Themen:
- München