Protest-Aktion am Stachus: Klima-Aktivist bleibt in Haft

München - Nachdem sich Klima-Aktivisten der Organisation "Scientist Rebellion" bereits am Dienstag am Lenbachplatz und am Mittwoch am Odeonsplatz auf der Straße festgeklebt hatten, haben sie sich am Freitagmittag den Karlsplatz als neuen Ort ihres Protestes auserkoren.
Stachus: Klima-Aktivisten kleben sich auf Straße fest
Wie die Polizei berichtet, wurde sie gegen 12 Uhr darüber informiert, dass mehrere Personen den Karlsplatz im Kreuzungsbereich der Prielmayrstraße blockieren und Fahrzeuge in Richtung Sendlinger-Tor-Platz am Abbiegen und der Weiterfahrt hindern würden.
Vor Ort konnten die Polizeistreifen über zehn Personen antreffen, von denen sich zwei mit jeweils einer Hand auf der Straße festgeklebt hatten. Die Polizei leitete einsatztaktische Maßnahmen ein, um die festgeklebten Aktivisten wieder von der Straße zu lösen. Der von der Protestaktion betroffene Teil des Karlsplatzes zwischen der Elisenstraße und Bayerstraße wurde während des Einsatzes für den Verkehr gesperrt.
Anzeige gegen Klima-Aktivisten erstattet
Gegen 13.30 Uhr konnte der Einsatz beendet und der Bereich für Fahrzeuge wieder freigegeben werden. Alle am Protest beteiligten Personen wurden zur Identitätsfeststellung und weiteren polizeilichen Sachbearbeitung ins Polizeipräsidium gebracht. Zudem gab es jeweils eine Anzeige wegen des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr sowie Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.
Wissenschaftler und Kirchenleute an Protestaktion beteiligt
Am Protest in der Nähe des bayerischen Justizministeriums nahmen neben Wissenschaftlern auch vereinzelt Mitglieder der Kirche, darunter der katholische Priester und Jesuit Jörg Alt, teil.
Jesuitenpater Alt, der in der Vergangenheit bereits mit seinem Kampf für eine Finanztransaktionssteuer von sich reden gemacht hatte, begründete seine Teilnahme an der Protest-Aktion mit der Forderung nach einer anderen Klimapolitik. "Als Sozialethiker und Migrationssoziologe halte ich gewaltfreien zivilen Ungehorsam nicht nur für legitim und notwendig, sondern zugleich für alternativlos", sagte Alt einer Mitteilung der Hilfsorganisation Jesuitenweltweit zufolge.
Aktivisten bis Dienstag in Haft
Wie die Aktivisten der Gruppe "Science Rebellion" am Samstag auf Twitter schreiben, bleibe einer der Teilnehmer bis Dienstag in Haft. Dies halte sie aber nicht davon ab, weiter Aktionen zu machen, die sie bis zum 4. November angekündigt hatten.
Mit ihren Aktionen wollen die Aktivisten gegen die fossile "Weiter-So"-Politik der Regierung protestieren.
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