Nach Hamas-Verherrlichung: Muffatwerk trifft Entscheidung bei Rapper-Konzert

Im Muffatwerk München sollte ein Rapper auftreten, der auf Instagram die Hamas verherrlichte. Nach Bekanntwerden regte sich Protest gegen das geplante Konzert. Jetzt haben die Betreiber eine Entscheidung getroffen.
Volker Isfort
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Das Muffatwerk in der Zellstrasse hinter dem Müller'schen Volksbad.
imago/Joko Das Muffatwerk in der Zellstrasse hinter dem Müller'schen Volksbad.

München - In einer Mail an die Münchner Medien und die Betreiber des Muffatwerks hat Werner Gassner (Mitglied bei "Be'er Sheva Munich Queer") darauf hingewiesen, dass der für den 10. November angekündigte Rapper Asifeh auf Posts den vom israelischen Militär getöteten Anführer der Hamas, Yahya Sinwar, verherrlicht, der eine Schlüsselrolle bei den Massakern vom 7. Oktober hatte. Asifeh ist laut eigener Aussage ein palestinensischer Rapper, der sich immer wieder ziwschen Ramallah und Wien bewegt. Gassner forderte die Verantwortlichen auf, dem Künstler keinen Raum im Muffatwerk zu geben. 

Muffathalle reagiert auf die Vorwürfe 

"Diese Story-Posts sind eine klare Verherrlichung von Gewalt und verhöhnen die Opfer der Massaker und der Geiselnahmen", schreibt Gassner. "In einer Stadt wie München, die eine besondere Verantwortung aufgrund ihrer Geschichte trägt, darf niemand, der Mörder und Antisemitismus verherrlicht, eine Bühne bekommen."

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Die Muffathalle fungiert bei diesem Konzert, bei dem der arabische Rapper Bu Kolthoum angekündigt ist, allerdings nicht als Veranstalter, sondern hat das Ampere lediglich vermietet. Ralf Binder vom Muffatwerk antwortet: "Da diese Posts auf den Seiten des Künstlers, der als Vorgruppe angekündigt ist, nicht direkt zu sehen sind, waren uns diese Inhalte nicht bekannt. Da wir nicht der Veranstalter des Konzertes sind, sondern die Halle vermieten,  müssen wir zunächst das Gespräch mit dem Veranstalter suchen." 

Das Muffatwerk bleibt Ort kultureller Vielfalt

Zwei Tage später ist die Entscheidung klar, das Konzert findet nicht statt. Ralf Binder erläutert, dass nach Rücksprache mit dem Veranstalter das Konzert von Asifeh und Bu Kolthoum am 10.11.2024 in der Muffathalle abgesagt wird:  "Wir nehmen das Recht auf künstlerische Freiheit sehr ernst, prüfen Inhalte gleichzeitig sehr genau und nehmen uns ausreichend Zeit für Entscheidungen, die letztendlich ein Auftritts- oder Berufsverbot für Künstler bedeuten können. Instagram-Storys bleiben nur für 24 Stunden sichtbar, daher waren uns diese Inhalte nicht bekannt."

Das Muffatwerk stehe aber dennoch für kulturelle Vielfalt, sagt Binder: "Das Muffatwerk hat in knapp 32 Jahren Künstler aus 120 Ländern auf ca. 17.000 Veranstaltungen präsentiert und eine Absage wie diese bleibt dennoch die absolute Ausnahme, das möchten wir betonen. Für Informationen sind wir immer dankbar, aber wir möchten uns absolut dagegen verwahren, dass wir sie ohne Druck von außen ignorieren würden. Wir haben eine klare Haltung und sind uns unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und den Künstler:innen sehr bewusst. Das Muffatwerk steht seit 1993 für Weltoffenheit und Toleranz! Bei uns war, ist und wird nie Platz sein für Rassismus, Homophobie, Antisemitismus oder Gewaltverherrlichung."

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9 Kommentare
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  • Golda am 24.10.2024 14:21 Uhr / Bewertung:

    Bravo keine Bühne gegen Judenhass die Terroristen brauchen wir hier in muc nicht auf der Bühne leider gibt’s noch paar lokale die Konzerte zulassen

  • Ali Kante am 22.10.2024 11:25 Uhr / Bewertung:

    Gibt es kein statement von Frau Knobloch? Hat sie sich doch 2015/2016 so sehr mit ihrer Busenfreundin Merkel über die Massenmigration aus vorwiegend muslimischen Ländern nach Deutschland gefreut...

  • zOTTEL am 22.10.2024 05:19 Uhr / Bewertung:

    Juden sind Freunde unserer Kultur

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