Nach Flughafen-Chaos: Streicht die Lufthansa Flüge von München?
München - Nach dem Abfertigungschaos am Tag der Deutschen Einheit hatte Jost Lammers, der Chef des Münchner Flughafens, zunächst die bohrenden Fragen aus dem Stadtrat nicht zufriedenstellend beantworten können und sich dann noch einen Rüffel der CSU-Landtagsfraktion eingehandelt. Jetzt soll angeblich auch die Lufthansa Konsequenzen ziehen. Was ist dran an den Gerüchten? Ein Sprecher teilte der Abendzeitung mit, dass man sich bei der Lufthansa generell nicht an Spekulationen beteilige.
Flughafen-Sprecher: Alte A350-Maschinen gehen, modernste Jets kommen
Die Flughafen München GmbH (FMG) widerspricht Berichten, wonach die Lufthansa Langstreckenflugzeuge des Typs A350 von München nach Frankfurt am Main verlegen will. Richtig sei zwar, dass Lufthansa mehrere alte A350-Maschinen nach Frankfurt verlagere, um den dortigen Engpass bei Langstreckenmaschinen auszugleichen, teilte ein Flughafen-Sprecher auf Anfrage mit. Dafür kämen für den Sommer kommenden Jahres aber modernste Jets nach München.
"Neuer Rekord für Bayerns internationales Drehkreuz"
Die neuen A350-Flugzeuge mit der modernen "Allegris"-Kabinenausstattung stocken demnach den Bestand an Interkontinentalfliegern in München sogar auf. Mit 35 in München stationierten Langstreckenmaschinen werde Lufthansa im Sommer 2025 einen "neuen Rekord für Bayerns internationales Drehkreuz" aufstellen, so der Sprecher.
Der Abzug der älteren A350-Flugzeuge nach Frankfurt solle die Lieferprobleme beim Hersteller Boeing ausgleichen. Wohin die in München stationierten Lufthansa-Langstreckenflugzeuge abheben werden, steht aber nach Lufthansa-Angaben noch nicht fest. Am Sommerflugplan 2025 werde noch gearbeitet, hieß es.
Die Verlegung der Langstreckenflugzeuge hatte Spekulationen darüber ausgelöst, dass die Lufthansa Konsequenzen aus den in letzter Zeit laut gewordenen Beschwerden über den Münchner Flughafen ziehen wolle. Lufthansa-Vorstandsboss Carsten Spohr hatte sich sehr kritisch über die Qualitätsentwicklung in München geäußert. Die größte deutsche Fluggesellschaft ist über ein Joint Venture am Terminal 2 des Airports beteiligt.