Mutmaßlich Steinwurf gegen Parteibüro der Grünen in München

Mitten in der Halloweennacht wird die Scheibe eines Parteibüros zerstört. War es ein Streich, der zu weit ging? Oder ein politischer Angriff? Die Polizei ermittelt.
Myriam Siegert
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Eine Scheibe eines Parteibüros der Grünen ist in München zerstört worden. (Symbolbild)
Eine Scheibe eines Parteibüros der Grünen ist in München zerstört worden. (Symbolbild) © Daniel Vogl/dpa

München – Auf dem Gehweg, dem Fensterbrett, am Boden – ein Scherbenmeer. Bislang unbekannte Täter haben in der Nacht auf Freitag sämtliche Scheiben des Grünen-Büros in der Winzererstraße 27 in Schwabing-West eingeschmissen – mit Pflastersteinen.

Eine politische Tat oder ein schlechter Halloween-Streich? Das ist am Tag danach offiziell noch unklar. Das Münchner Polizeipräsidium bestätigte den Einsatz vor Ort, konnte aber am Freitag noch keine näheren Angaben dazu machen. Auch der Sachschaden muss noch ermittelt werden.

Büro der Grünen in Halloween-Nacht zerstört

Die Tat ereignete sich gegen 23.20 Uhr, Nachbarn alarmierten die Polizei, wie der Vorsitzende der Münchner Grünen Florian Siekmann in einer Mitteilung berichtet. Geschätzt neun Steinwürfe zerstörten die großen Schaufenster und die Tür des Büros. Die Polizei sicherte noch in der Tatnacht Spuren, die Feuerwehr sicherte die zerstörten Scheiben provisorisch. Zum Glück sei zu dem Zeitpunkt niemand mehr im Büro gewesen, heißt es von den Grünen, verletzt wurde dementsprechend niemand. 

Scherben überall: vermutlich am späten Donnerstagabend haben unbekannte die Scheiben des Grünen-Büros in Schwabing-West eingeworfen. Die Feuerwehr sicherte die Fenster provisorisch.
Scherben überall: vermutlich am späten Donnerstagabend haben unbekannte die Scheiben des Grünen-Büros in Schwabing-West eingeworfen. Die Feuerwehr sicherte die Fenster provisorisch. © Grüne
Scherben überall: vermutlich am späten Donnerstagabend haben unbekannte die Scheiben des Grünen-Büros in Schwabing-West eingeworfen. Die Feuerwehr sicherte die Fenster provisorisch.
Scherben überall: vermutlich am späten Donnerstagabend haben unbekannte die Scheiben des Grünen-Büros in Schwabing-West eingeworfen. Die Feuerwehr sicherte die Fenster provisorisch. © Grüne

Die beiden Münchner Grünen-Chefs Svenja Jarchow und Florian Siekmann sprechen von einem „feigen Angriff“. Dieser sei „ein Angriff auf alle, die sich in unsere Demokratie einbringen“, so Siekmann.

Er bedankte sich ausdrücklich bei den Nachbarn und allen Einsatzkräften und bittet Zeugen, sich bei der Polizei zu melden. Nur so könnten „Angriffe auf Politik und Demokratie konsequent verfolgt werden“.

Scherben überall: vermutlich am späten Donnerstagabend haben unbekannte die Scheiben des Grünen-Büros in Schwabing-West eingeworfen. Die Feuerwehr sicherte die Fenster provisorisch.
Scherben überall: vermutlich am späten Donnerstagabend haben unbekannte die Scheiben des Grünen-Büros in Schwabing-West eingeworfen. Die Feuerwehr sicherte die Fenster provisorisch. © Grüne

Svenja Jarchow ergänzt: Das Büro sei, „viel genutzter Veranstaltungsort und Treffpunkt weit über die Partei hinaus“, an dem es um den „direkten Austausch in den Stadtvierteln“ gehe. Der Angriff zeige, „wie wichtig es ist, sich genau jetzt zu engagieren und zusammenzustehen“, so Jarchow. Sie gibt sich kämpferisch: „Wir werden unsere politische Arbeit, auch in den Grünen Büros, mit aller Kraft fortsetzen.“ 

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Das Büro in der Winzererstraße war nicht zum ersten Mal Ziel eines solchen Angriffs: Im Oktober 2022 hatten unbekannte Täter zwei Scheiben des Abgeordneten -Büros ebenfalls mit Steinen eingeschmissen und auch im Juli davor sei bereits Ähnliches passiert, so der Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek damals zur AZ. Im Frühjahr 2023 wurde das Grünen-Büro in der Implerstraße wiederholt von Unbekannten beschmiert. 

Erst im Mai dieses Jahres hatte ein Unbekannter mit einem Pflasterstein die Schaufensterscheibe des Kreisbüros der Linken in der Schwanthalerstraße zerstört. Nicht der erste Angriff dieser Art. Das Bürgerbüro der Liberalen in der Baaderstraße in der Isarvorstadt war bereits mehrmals Ziel von Vandalismus.

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18 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 02.11.2024 17:52 Uhr / Bewertung:

    War das jetzt ein Hallween-Streich oder liegt es eher am monatelangem, jahrelangen verbalen und in den sozialen Netzwerken betriebenen Grünen-Bashing?
    Ich vermute mal stark letzteres. Denn bekanntermaßen steht vor der Tat immer das Wort.

  • CO2 Voodoo am 03.11.2024 17:35 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Den Hass haben sich die Grünen über Jahre erarbeitet.

  • Mechthild S.-L. am 02.11.2024 14:17 Uhr / Bewertung:

    Mir fällt da ganz spontan die Antifa ein. Stichwort: "False flag attack"

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