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Münchner U-Bahn: Warum so viele Toiletten dicht sind

Wie die Stadtwerke den Ausfall so vieler WC-Anlagen begründen. Und: Warum wohl bald alles gut wird bei den Klos im Münchner Untergrund.
Julia Wohlgeschaffen |
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Hell und sauber: eine der neuen Anlagen, hier an der Münchner Freiheit.
Hell und sauber: eine der neuen Anlagen, hier an der Münchner Freiheit. © Daniel von Loeper

München - Sie sind ein Ärgernis. Darauf konnten sich lange eigentlich alle einigen, die die Toiletten in Münchens U-Bahnhöfen benutzen müssen. Von "zahlreichen Beschwerden" berichtet Stefan Hofmeir vom Fahrgastverband Aktion Münchner Fahrgäste.

Verschmutzt, kaputt oder gleich ganz geschlossen - dazu fühlten sich viele Kunden dort unsicher. Die Stadtwerke gelobten Besserung. Und setzen seit einigen Jahren auf moderne Bezahltoiletten.

Doch aktuell sind wieder viele Anlagen dicht. Die Stadtwerke bestätigen auf AZ-Anfrage, dass in den Haltestellen Milbertshofen, Feldmoching, Mangfallplatz, Messestadt Ost, Josephsplatz, Westfriedhof, Hasenbergl, Trudering und Klinikum Großhadern die Toiletten zu sind.

Nach Modernisierung: Keine kostenlosen Klos 

Doch das soll sich bald ändern. All diese Anlagen werden laut den Stadtwerken derzeit modernisiert. Eine kostenlose Nutzung wird es anschließend also auch dort nicht mehr geben.

Zum Ärger der Fahrgäste, die nun, etwa wenn sie gesundheitlich regelmäßig auf die Toiletten angewiesen sind, ständig 60 Cent ausgeben müssen. Die Stadtwerke rechnen nicht mit vielen Klagen. "Die Nutzungsgebühr in Höhe von 60 Cent wird den Rückmeldungen zufolge gerne angenommen, wenn man im Gegenzug eine hygienisch-reine WC-Anlage vorfindet", so die Stadtwerke.

Auch der Sprecher des Fahrgastverbands will nichts gegen die Privatisierung sagen, verschmutzte Toiletten möge schließlich keiner.

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Behindertentoiletten in Bahnhöfen nur mit bestimmten Schlüsseln

Besonders wichtig sind die Klos oft für behinderte Menschen. Auch Oswald Utz, der Behindertenbeauftragte der Stadt ist mit dem Thema mittlerweile zufrieden. Die Behindertentoiletten in den Bahnhöfen seien inzwischen nur noch mit einem bestimmten Schlüssel zugänglich, den die Berechtigten haben. Seitdem habe sich die Situation deutlich verbessert, die Klos seien deutlich sauberer.

In München habe es einen Sinneswandel gegeben, sagt Utz. Er lobt, dass es immer mehr "Toiletten für alle" gibt, die auch für Menschen mit komplexen Behinderungen gut nutzbar sind und zum Beispiel auch mit Hebehilfen ausgestattet.

Klingt alles, als wäre das U-Bahn-Toilettenwesen auf einem guten Weg. Wenn, ja wenn, denn endlich mal wieder alle Anlagen offen sind.


Wie zufrieden sind Sie mit den U-Bahn-Toiletten? Schreiben Sie es unten in die Kommentare oder an leserforum@az-muenchen.de.

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  • tutnixzursache am 21.03.2022 15:35 Uhr / Bewertung:

    die dreckigsten Toiletten, die ich je gesehen habe, sind die kostenpflichtigen der Deutschen Bahn in diversen Bahnhöfen. Während man z.B am Münchner Flughafen in den kostenlosen Toiletten zumindest im Terminal 2 fast schon vom Toilettenboden essen kann, macht man sich am Hauptbahnhof in den kostenpflichtigen DB Toiletten fast schon lieber in die Hose. Gleiches habe ich auch schon in Ulm erlebt… der Putzwagen steht in mitten einer völlig verdreckten Toilettenanlage. Vom Reinigungspersonal weit und breit niemand zu sehen. Aber laut Aushang angeblich gerade erst geputzt. Ich kenne so wie so kein anderes Land, wo man für die Nutzung einer öffentlichen Toilette in einem Bahnhof oder auch Raststätte zur Kasse gebeten wird. Und ausgerechnet diese Toiletten sind auch noch die dreckisgsten.

  • a echta Münchner am 21.03.2022 11:46 Uhr / Bewertung:

    Die Renovierung in Feldmoching dauert schon 4! Jahre.....

  • Haan am 21.03.2022 10:54 Uhr / Bewertung:

    "Hygienisch sauber" bei manchen Toiletten wäre Mann schon froh, eine bestimmte Klientel dort nicht anzutreffen.

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