Nach AZ-Bericht: Verwaiste U-Bahnkioske sind Thema im Stadtrat
München - Wenn man früher die U-Bahn verpasst hat, konnte man sich die Zeit gut mit einem kleinen Einkauf vertreiben und Kaugummis oder eine Zeitung am Kiosk holen. Heute geht das oft nicht mehr. Denn 30 von 160 Verkaufsflächen in den U-Bahnhöfen stehen leer. Das hat die AZ diese Woche berichtet.
Nun reagiert darauf die Politik. Grüne und SPD fordern in einem gemeinsamen Antrag, dass die Münchner Stadtwerke, die die Verkaufsflächen verwalten, den Leerstand beheben sollen. Beide Parteien rufen darin die Stadtwerke dazu auf, ein Nutzungskonzept zu erarbeiten. "Im Idealfall ziehen natürlich wieder Kioske ein", sagt Grünen-Stadtrat Dominik Krause. Doch weil das womöglich nicht immer realistisch ist, sollten die Stadtwerke aus seiner Sicht auch über andere Nutzungen nachdenken.
Kunstausstellungen oder Rückgabeautomaten?
Zum Beispiel könnten die leeren Flächen Künstler für ihre Ausstellungen verwenden, schlägt Krause vor. Für ihn wäre es auch denkbar, dass die Stadtwerke dort Automaten aufstellen - etwa eine Rückgabe für Mehrweggeschirr.

Manche alten Kioske müssen womöglich saniert werden, bevor sie jemand nutzen kann, glaubt Krause. Die Stadtwerke sollten deshalb zuerst eruieren, welche Maßnahmen notwendig sind und wie viel das voraussichtlich kosten soll.
Krause ist aber davon überzeugt, dass es sich München mit seinem "chronischen Mangel an Flächen nicht leisten kann, diese Kioske auf Dauer leer stehenzulassen".
Insgesamt stehen laut Stadtwerke 18 Prozent der Verkaufsflächen in U-Bahnhöfen leer. Bereits heute arbeiten die Stadtwerke mit der Hochschule München zusammen, um neue, innovative Vermarktungskonzepte zu entwickeln. Außerdem fanden in den vergangenen Jahren bereits mehrere Modernisierungen statt - etwa am Marienplatz.
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