Münchner S-Bahnen fuhren 2023 noch unpünktlicher

Das Jammern über das wiederkehrende Chaos auf der Stammstrecke gehört in München schon zum guten Ton. Dass die S-Bahnen immer später kommen, ist aber nicht nur ein subjektiver Eindruck.
AZ/dpa |
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Rund jede zehnte S-Bahn hatte im vergangenen Jahr eine Verspätung von mindestens sechs Minuten. (Archivbild)
Rund jede zehnte S-Bahn hatte im vergangenen Jahr eine Verspätung von mindestens sechs Minuten. (Archivbild) © Peter Kneffel/dpa/Archivbild

München - Die S-Bahnen im Großraum München sind im vergangenen Jahr erneut unpünktlicher geworden. Rund jede zehnte Bahn hatte eine Verspätung von mindestens sechs Minuten. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Matthias Gastel hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach lag die Pünktlichkeitsquote der S-Bahn München 2023 bei 89,5 Prozent. Im Jahr 2020 waren es noch 94,8 Prozent gewesen.

Auch die Münchner S-Bahn fährt zunehmend hinter ihrem eigenen Fahrplan her

Im bundesweiten Schnitt erreichten im vergangenen Jahr 92,5 Prozent der Bahnen in den neun größten von der Deutschen Bahn (DB) betriebenen Netzen pünktlich ihr Ziel – wobei "pünktlich" als Ankunft bis zu 5:59 Minuten nach der im Fahrplan vorgesehenen Zeit definiert ist. Auch solch ein Zug kann also dazu führen, dass Fahrgäste ihren Anschluss verpassen.

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Die Spreizung innerhalb Deutschlands ist dabei groß: Die S-Bahnen in Berlin, Hamburg und Mitteldeutschland erzielten jeweils Pünktlichkeitswerte zwischen 95,6 und 96,6 Prozent. Mit deutlichem Abstand folgten die Bahnen im Großraum München, während die S-Bahn Rhein-Ruhr mit 85,2 Prozent das Schlusslicht bildete. Mit Ausnahme der S-Bahn Rhein-Neckar verschlechterte sich die Pünktlichkeit bei allen Bahnen im Vergleich zum Vorjahr.

Grünen-Abgeordneter Gastel fordert "höhere Investitionen in eine leistungsfähigere Infrastruktur"

"Die S-Bahnen fahren zunehmend hinter ihren eigenen Fahrplänen her. Die Ursachen haben vielfach mit Störungen an der Infrastruktur und zu knapp bemessenen Kapazitäten in überlasteten Bahnknoten zu tun", erläuterte Gastel. "Was es braucht, sind auf lange Zeit höhere Investitionen in eine leistungsfähigere und weniger störanfällige Infrastruktur."

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2 Kommentare
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  • Wolff am 12.02.2024 14:30 Uhr / Bewertung:

    89,5 Prozent? Wen will die Bahn damit eigentlich verarschen?! So oder so, bei der angewendeten Schönrechnerei ist auch dieser Fake-Wert bereits eine einzige Katastrophe.

    Persönlich habe ich keinen Tag erlebt, an dem nicht dieses bescheuerte "heute ca. X Minuten später" aus dem Lautsprecher schallte. Vor allen Dingen "heute"! Lächerlich. Und wenn die Bahn nicht einsieht, dass 5 Minuten auch eine Verspätung sind, dann sollen die Damen und Herren doch mal versuchen, einen Anschluss zu erwischen, der dann bereits seit zwei Minuten weg ist...

  • F. Graf Denunziant am 12.02.2024 10:46 Uhr / Bewertung:

    Verkehrswende jetzt, Parkplatzvernichtung jetzt. Kein Münchner will ein Auto. Alle Münchner sind während Corona aufs Lastenrad umgestiegen. Die Bezirksausschüsse wissen aus direkten Gesprächen mit den Bürgern, dass sie flanieren und verweilen wollen. Die Zulassungszahlen sind auf einem neuen Tiefstand angekommen. Exbärden und renommierte Wissenschaftler haben die positiven Forschungsergebnisse der LMU vom Kolumbusplatz bestätigt - München will autofrei. Die AfD ist Schuld an den Verspätungen 2023.

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