Münchner Polizei rüstet sich für Silvester

München - Vor einem Jahr liefen die Drähte heiß zwischen Polizei, BKA, LKA und Verfassungsschutz. Es gab einen Hinweis auf angeblich drohende Anschläge auf den Münchner Hauptbahnhof und den in Pasing. Teile der Innenstadt wurden daraufhin gesperrt, überall patrouillierten schwer bewaffnete Polizisten.
Ganz anders soll es heuer kommen. „Bisher liegen keine Warnungen vor“, sagt Polizeisprecher Thomas Baumann. Trotzdem hat das Präsidium vorsichtshalber zu den sonst üblichen Kräften 100 zusätzliche Beamte aktiviert. Sie werden sich vor allem auf die Innenstadt, die Feiermeile zwischen Maximiliansplatz, Stachus und Sendlinger Tor sowie auf das Tollwood-Festival auf der Theresienwiese konzentrieren. „Die Münchner Polizei ist gut vorbereitet und sieht der Silvesternacht wachsam, aber gelassen entgegen“, sagt Polizeipräsident Hubertus Andrä.
„Business as usual“ für Münchner Polizei in der Silvesternacht
„Das Konzept hat sich in den Vorjahren gut bewährt, daher ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit größeren Änderungen zu rechnen“, sagt Polizeisprecher Sven Müller. Seit November 2015, den Anschlägen von Paris, sind die Sicherheitsmaßnahmen in München deutlich erhöht. „Daran hat sich nichts geändert“, betont Sven Müller.
Silvester: An diesen Orten ist Böllern verboten
Wie auch in den vergangenen Jahren, wird die Polizei rund um den Friedensengel vorsorglich die Straßen für den Autoverkehr sperren. Mehrere Tausend Münchner werden dann wieder zum Friedensengel pilgern, um dort mit viel Feuerwerk und Alkohol das neue Jahr zu begrüßen. Auch auf der Reichenbachbrücke werden wieder viele feiern.
Mit Übergriffen wie in der Kölner Silvesternacht 2015 rechnet in München niemand. Im letzten Jahr wurden nur ganz vereinzelt Fälle angezeigt. „Quantitativ und qualitativ“ seien diese nicht vergleichbar mit der Lage auf der Kölner Domplatte.
Silvesternacht ist für Münchner Polizei einsatzstärkste Zeit des Jahres
In München wurden laut Polizei vier Fälle von sexueller Gewalt auf dem Marienplatz und in der Neuhauser Straße angezeigt, sowie drei Diebstähle. Allgemein gehört die Silvesternacht für die Münchner Polizei zu den einsatzstärksten Zeiten des Jahres. Sind es an einem normalen Tag rund 1000 Einsätze, kommen zum Jahreswechsel noch etliche dazu. Gut 200 waren es vor einem Jahr – Betrunkene, Randalierer, Schlägereien. Die Feuerwehr absolvierte 144 Einsätze. Meist ging es um Böller oder Raketen, die Müll- und Wertstoffcontainer in Brand gesetzt hatten.