Münchner Polizei löst Aktivisten von Straße – Kritik wegen Sichtschutzwand

Am Montag haben Aktivisten in München gegen die Energiepolitik des Bundes protestiert und sich auf der Straße festgeklebt. Als die Polizei sie von der Fahrbahn löste, stellte sie einen Sichtschutz auf. Was steckt dahinter?
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Polizisten stellen einen Sichtschutz rund um Aktivisten der Gruppierung «Letzte Generation» auf. Die Aktivisten haben sich zuvor mit den Händen auf eine Ausfahrt vom Mittleren Ring geklebt.
Polizisten stellen einen Sichtschutz rund um Aktivisten der Gruppierung «Letzte Generation» auf. Die Aktivisten haben sich zuvor mit den Händen auf eine Ausfahrt vom Mittleren Ring geklebt. © dpa/Matthias Balk

München - Am Montagmorgen haben sich erneut Aktivisten der sogenannten "Letzten Generation" auf einer Straße festgeklebt, um gegen die Energiepolitik der Bundesregierung zu protestieren. Die Ausfahrt Ecke Passauer Straße/Heckenstallerstraße in Sendling musste etwa zwei Stunden lang gesperrt werden. 

Polizei München stellt Sichtschutz auf

Die Polizei löste den Klebstoff mit einem Spezialmittel und stellte einen Sichtschutz auf, während sie die Aktivisten von der Fahrbahn entfernten. Dies sorgt nun für Diskussionen in den Sozialen Medien. 

Ein User teilte am Montag ein Video bei Twitter und schrieb dazu: "Heute in München: Polizei baut Sichtschutz auf und schirmt die 2 Festgeklebten ab, Presse darf nicht zuschauen… und Aussage eines Pressesprechers,  dass das ganz normal ist und dass es keine Polizeigewalt gibt."

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Vorwürfe gegen Münchner Polizei: "Schikanöse Behinderung von Pressearbeit"

Jörg Reichel, Geschäftsführer Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Berlin-Brandenburg, repostet den Beitrag und kommentiert: "Schikanöse Behinderung von Pressearbeit durch die Polizei München. Die Polizei muss es hinnehmen, dass in der Öffentlichkeit Film- und Fotoaufnahmen von ihnen durch Journalist*innen angefertigt werden. #Pressefreiheit".

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Polizei München weist Vorwürfe zurück

Auf AZ-Anfrage erklärt die Polizei München, was sie dazu bewegte, den Sichtschutz aufzustellen. Nämlich, damit die "Kollegen, die die Aktivisten von der Straße lösen mussten, ungestört arbeiten können", so ein Polizeisprecher: "Es hätte auch ein Absperrband gereicht, aber die Wand war gerade zur Verfügung."

Die Vorwürfe, die Polizei habe die Arbeit der Presse behindert, weist er zurück. "Die Presse konnte jederzeit Bilder und Fotos machen und hat Informationen bekommen, daher wurde die Presse nicht behindert. Die Pressefreiheit wurde nicht eingeschränkt."

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32 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • MaxlH am 25.05.2022 11:01 Uhr / Bewertung:

    So ein Bauzaun quer über der Straße ist ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Davon könnten wir in München mehr gebrauchen. Schade nur, dass sich dafür erst Leute auf den Boden kleben müssen, anstatt dass die Münchner Polizei bei Überschreitung der NO2 Grenzwerte, Lärm oder Poserfahrten nicht unmittelbar zu diesem praktikablen Mittel greift. Scheinbar ist so ein Zaun ja gleich verfügbar.

  • Münchner Kindl am 25.05.2022 08:14 Uhr / Bewertung:

    Auf die Idee , dass hier 2 Egoisten die gesamte Öffentlichkeit behindern und schikanieren, kommt offenbar niemand.

  • Witwe Bolte am 25.05.2022 07:56 Uhr / Bewertung:

    Das mit den Sichtschutzwänden plus Klebstoff-Aktion ist doch ein gefundenes Fressen für Kabarettisten.
    Mal sehen, ob zdf-heute-show, extra3, quer oder Schleich was Lustiges darüber bringen.
    P.S. Bei so einem Sauwetter wie heute bleiben die Wegelagerer bestimmt daheim, weil nämlich die Klebefläche nicht trocken ist. Und die Frisur wird auch noch nass.
    Also kann ich jetzt beruhigt losfahren😀.

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