Münchner Polizei löst Aktivisten von Straße – Kritik wegen Sichtschutzwand
München - Am Montagmorgen haben sich erneut Aktivisten der sogenannten "Letzten Generation" auf einer Straße festgeklebt, um gegen die Energiepolitik der Bundesregierung zu protestieren. Die Ausfahrt Ecke Passauer Straße/Heckenstallerstraße in Sendling musste etwa zwei Stunden lang gesperrt werden.
Polizei München stellt Sichtschutz auf
Die Polizei löste den Klebstoff mit einem Spezialmittel und stellte einen Sichtschutz auf, während sie die Aktivisten von der Fahrbahn entfernten. Dies sorgt nun für Diskussionen in den Sozialen Medien.
Ein User teilte am Montag ein Video bei Twitter und schrieb dazu: "Heute in München: Polizei baut Sichtschutz auf und schirmt die 2 Festgeklebten ab, Presse darf nicht zuschauen… und Aussage eines Pressesprechers, dass das ganz normal ist und dass es keine Polizeigewalt gibt."
Vorwürfe gegen Münchner Polizei: "Schikanöse Behinderung von Pressearbeit"
Jörg Reichel, Geschäftsführer Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Berlin-Brandenburg, repostet den Beitrag und kommentiert: "Schikanöse Behinderung von Pressearbeit durch die Polizei München. Die Polizei muss es hinnehmen, dass in der Öffentlichkeit Film- und Fotoaufnahmen von ihnen durch Journalist*innen angefertigt werden. #Pressefreiheit".
Polizei München weist Vorwürfe zurück
Auf AZ-Anfrage erklärt die Polizei München, was sie dazu bewegte, den Sichtschutz aufzustellen. Nämlich, damit die "Kollegen, die die Aktivisten von der Straße lösen mussten, ungestört arbeiten können", so ein Polizeisprecher: "Es hätte auch ein Absperrband gereicht, aber die Wand war gerade zur Verfügung."
Die Vorwürfe, die Polizei habe die Arbeit der Presse behindert, weist er zurück. "Die Presse konnte jederzeit Bilder und Fotos machen und hat Informationen bekommen, daher wurde die Presse nicht behindert. Die Pressefreiheit wurde nicht eingeschränkt."
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