Autofahrer stinksauer: Klimaaktivisten kleben sich auf A95 fest
München - Bei manchem Autofahrer aus dem Umland lagen die Nerven wohl schon am Montagmorgen ziemlich blank. Weil drei Klima-Aktivisten auf der A 95 die Abfahrt Fürstenried im Kreuzungsbereich zur Liesl-Karlstadt-Straße blockierten, gingen sie auf die Umweltschützer los.

Protest auf der A95: Autofahrer sauer
Die Autobahnausfahrt Fürstenried zählt zu den eher unbedeutenden im Stadtgebiet. Zumal Autofahrer bei Stau lediglich eine Ausfahrt später in Richtung Laim von der A 95 abfahren können.
Am Montag stauten sich auf der Abfahrt vor der Liesl-Karlstadt-Straße kurz nach 8 Uhr die Autos auf eine Länge von etwa 100 Metern. Grund war eine Aktion der Umweltbewegung "Letzte Generation". Drei Klimaschützer blockierten die Abfahrt von der A 95, zwei von ihnen hatten sich mit einer Hand auf der Fahrbahn festgeklebt.
Einige der im Stau stehenden Autofahrer stiegen aus und begannen, mit den Aktivisten zu diskutieren.
Aktivisten fordern Verzicht von fossilen Brennstoffen
Ein 20-Jähriger aus München, ein 24-Jähriger aus Regensburg und eine 33-Jährige aus dem Landkreis Oberallgäu versuchten, die Gründe für ihren Protest zu erklären. Man weise seit Jahren auf die drohende Katastrophe hin – doch man werde nicht gehört. Es blieben nur wenige Jahre, um zu handeln. Die Aktivsten berufen sich auf Hochrechnungen des britischen Klimaexperten Sir David King. Er warnt vor sogenannten Kipppunkten. Seien die erreicht, wäre das Klima nicht mehr zu retten, so King.
Autofahrer versucht, Aktivistin vom Asphalt zu zerren
Den ausgebremsten Autofahrern war das schnurz. Ein Mitarbeiter der Deutschen-Presse-Agentur dokumentierte mit seinen Fotos, wie ein älterer Herr versucht, eine Aktivistin dazu zu bringen, die Fahrbahn freizugeben. Als das nicht klappt, entreißt der Autofahrer der Frau das Transparent, das sie mit einer Kollegin hochhält. Ein weiterer Autofahrer packt eine Aktivistin am Arm und versucht, sie vom Asphalt zu zerren.
Die Polizei löste mit Chemikalien die festgeklebten Hände der Aktivsten vom Asphalt. Nach zwei Stunden war die Blockade beendet und die Strecke frei. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, man werde gegen Blockaden konsequent vorgehen.