Autofahrer stinksauer: Klimaaktivisten kleben sich auf A95 fest

Drei Klima-Aktivisten blockieren morgens im Berufsverkehr auf der A 95 eine Ausfahrt. Einige Pendler werden deshalb handgreiflich.
Ralph Hub
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Aufgebrachte Autofahrer stehen vor einer auf der Straße sitzenden Klimaaktivistin.
Aufgebrachte Autofahrer stehen vor einer auf der Straße sitzenden Klimaaktivistin. © Peter Kneffel/dpa

München - Bei manchem Autofahrer aus dem Umland lagen die Nerven wohl schon am Montagmorgen ziemlich blank. Weil drei Klima-Aktivisten auf der A 95 die Abfahrt Fürstenried im Kreuzungsbereich zur Liesl-Karlstadt-Straße blockierten, gingen sie auf die Umweltschützer los.

Klimaaktivisten blockieren mit Plakaten in der Hand das Ende der Autobahnabfahrt an einer Kreuzung.
Klimaaktivisten blockieren mit Plakaten in der Hand das Ende der Autobahnabfahrt an einer Kreuzung. © Peter Kneffel/dpa

Protest auf der A95: Autofahrer sauer

Die Autobahnausfahrt Fürstenried zählt zu den eher unbedeutenden im Stadtgebiet. Zumal Autofahrer bei Stau lediglich eine Ausfahrt später in Richtung Laim von der A 95 abfahren können.

Am Montag stauten sich auf der Abfahrt vor der Liesl-Karlstadt-Straße kurz nach 8 Uhr die Autos auf eine Länge von etwa 100 Metern. Grund war eine Aktion der Umweltbewegung "Letzte Generation". Drei Klimaschützer blockierten die Abfahrt von der A 95, zwei von ihnen hatten sich mit einer Hand auf der Fahrbahn festgeklebt.

Einige der im Stau stehenden Autofahrer stiegen aus und begannen, mit den Aktivisten zu diskutieren.

 

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Aktivisten fordern Verzicht von fossilen Brennstoffen

Ein 20-Jähriger aus München, ein 24-Jähriger aus Regensburg und eine 33-Jährige aus dem Landkreis Oberallgäu versuchten, die Gründe für ihren Protest zu erklären. Man weise seit Jahren auf die drohende Katastrophe hin – doch man werde nicht gehört. Es blieben nur wenige Jahre, um zu handeln. Die Aktivsten berufen sich auf Hochrechnungen des britischen Klimaexperten Sir David King. Er warnt vor sogenannten Kipppunkten. Seien die erreicht, wäre das Klima nicht mehr zu retten, so King.

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Autofahrer versucht, Aktivistin vom Asphalt zu zerren

Den ausgebremsten Autofahrern war das schnurz. Ein Mitarbeiter der Deutschen-Presse-Agentur dokumentierte mit seinen Fotos, wie ein älterer Herr versucht, eine Aktivistin dazu zu bringen, die Fahrbahn freizugeben. Als das nicht klappt, entreißt der Autofahrer der Frau das Transparent, das sie mit einer Kollegin hochhält. Ein weiterer Autofahrer packt eine Aktivistin am Arm und versucht, sie vom Asphalt zu zerren.

Die Polizei löste mit Chemikalien die festgeklebten Hände der Aktivsten vom Asphalt. Nach zwei Stunden war die Blockade beendet und die Strecke frei. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) betonte, man werde gegen Blockaden konsequent vorgehen.  

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97 Kommentare
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  • Xaverl Weissnix am 17.05.2022 19:59 Uhr / Bewertung:

    „Die letzte Generation“… Wir dachten in den 90ern mit Loveparade etc. auch, wir wären der Mittelpunkt der Welt, und niemand reicht uns das Wasser… wahrscheinlich tut das jede Generation, nur das Recht, die letzte Generation zu sein, klingt doch recht überheblich. Aber mei, wenn einem solche Gedanken quasi an jedem Eck eingeimpft werden, vor allem noch im zarten Kindesalter, wo man sich noch gar keine eigene Meinung bilden kann, weil man viele Zusammenhänge gar nicht erfassen/verstehen kann… das ist das eigentlich Perverse an der Sache, und sowas gehört bestraft. Was ich eigentlich schreiben wollte: Wenn das die letzte Generation ist, was sind dann meine Neffe/Nichte oder Kinder von Freunden, die alle 7-8 Jahre alt sind?? Die allerallerletzte Generation? Die postapokalyptische? Die verlorene? man kann nur noch den Kopf schütteln.

  • OHJE2021 am 17.05.2022 17:44 Uhr / Bewertung:

    Nahezu immer verursachen Autofahrer den Stau selbst. Wird er mal von den Hauptgeschädigten hervorgerufen, ist der Weltuntergang nahe!

  • Witwe Bolte am 17.05.2022 17:27 Uhr / Bewertung:

    Im kostenlosen focus gibts einen Artikel plus Video, wo die teils heftige Auseinandersetzung zwischen pro und contra Klebeaktion bestaunt werden kann.

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