Münchner Polizei berät: Keine konkrete Gefährdungslage bei Weihnachtsgottesdiensten
Seit dem Terrorangriff in Berlin vor einem Jahr gelten für viele Weihnachtsmärkte in Deutschland erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Wie steht es um die Weihnachtsgottesdienste in München und anderen Großstädten?
München - Unaufgeregt, aber wachsam: Für Weihnachtsgottesdienste plant die Polizei in vielen Großstädten in Deutschland nach einer dpa-Umfrage zwar keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen, doch behalte man die Lage genau im Blick und passe die Maßnahmen der Gefahrenlage an, hieß es etwa aus Berlin.
Seit dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz vor einem Jahr stehen Großveranstaltungen besonders im Fokus der Sicherheitsbehörden der Hauptstadt.
Die Polizei in München meldete, Hinweise auf eine "konkrete lokale" Gefährdungslage gebe es aktuell nicht. Rund um religiöse Events setzten Beamte aber mit den jeweiligen Veranstaltern individuelle Sicherheitskonzepte um. Die Polizei habe dabei im Vorfeld eine Beraterfunktion, sagte ein Sprecher.
Anlasslose Einlasskontrollen solle es in der Regel nach wie vor zwar nicht geben - wohl aber bei begründeten Verdachtsfällen auch Personen- und Taschenkontrollen. An Heiligabend feiert Kardinal Reinhard Marx die Christmette in der Frauenkirche München. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm feiert am 1. Weihnachtsfeiertag einen Gottesdienst in der Kirche St. Matthäus.
Auch in anderen Städten "besonders waches Auge"
Auch in Frankfurt am Main gibt es keinen zusätzlichen Schutz, aber: Wegen der Weihnachtsmärkte hat die Polizei ohnehin ein besonders waches Auge. Ähnliches gilt für Nürnberg, wo seit dem 1. Dezember der berühmte Christkindlesmarkt stattfindet.
In Hamburg und Dresden sind ebenfalls keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen geplant. In den Kölner Dom dürfen an Weihnachten jedoch keine großen Koffer, Reisetaschen und Wanderrucksäcke mitgenommen werden. "Wir stimmen uns wieder sehr eng mit der Polizei ab, die am Dom zusätzlich Präsenz zeigen wird", sagte Dom-Sprecher Markus Frädrich. Auch zusätzliche Stühle seien verboten. Ähnlich wie im Flugverkehr müssten sich Dombesucher mit Handgepäck zudem jederzeit auf Taschenkontrollen einstellen. Mit den Maßnahmen trage das Domkapitel der hohen abstrakten Gefährdungslage Rechnung.
Das Kofferverbot war zum 1. März dieses Jahres eingeführt worden. An den Weihnachtstagen des vergangenen Jahres hatte die Kölner Polizei unter dem Eindruck des Terroranschlags von Berlin erstmals Handtaschen, Rucksäcke und Tüten aller Gottesdienstbesucher am Hauptportal des Doms kontrolliert. Die anderen Eingänge blieben zu. Polizisten mit Maschinenpistolen standen auf der Domplatte.