Münchner Innenstadt: Leerstand auch an Top-Adressen

Die Fußgängerzone ist fest in der Hand von Ketten. Wo es in der Innenstadt die meisten Wechsel bei den Läden gab – und wo die wenigsten.
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Die Fußgängerzone in München ist fest in der Hand von Filialisten. (Archivbild)
Die Fußgängerzone in München ist fest in der Hand von Filialisten. (Archivbild) © imago/Alexander Pohl

München - Corona hinterlässt auch in der City Spuren. Laut Marktforschungsinstitut IVD gibt es inzwischen auch in den Münchner Top-Lagen viel Fluktuation und Geschäfte stehen leer.

"Nach inzwischen mehr als eineinhalb Jahren in der Corona-Pandemie sind die Auswirkungen, trotz zahlreicher auch neu hinzugekommener Mieter, deutlich sichtbar", wird Stephan Kippes, Leiter des IVD, in einer Mitteilung zitiert. "Selbst an den Top-Adressen gibt es Leerstände, die früher nur bei anstehenden Umbauten oder kurzfristig bei einem Mieterwechsel vorzufinden waren."

Wegen Corona mussten etliche Traditionsgeschäfte schließen

Die größeren Corona-Lockdowns trafen laut IVD vor allem die Traditionsgeschäfte in der Münchner Innenstadt – etliche von ihnen mussten während der Pandemie schließen. Aber auch die großen Händler dünnten ihr Filialnetz teilweise aus, vieles wurde in den Online-Bereich verlagert. "Selbst in den attraktivsten Einkaufslagen sind Leerstände vorzufinden, an einigen Gebäuden finden derzeit umfassende Sanierungsmaßnahmen statt", heißt es dazu in der Mitteilung.

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Insgesamt haben aber nach wie vor die großen Ketten die Fußgängerzone in der Hand. 96 Prozent der Ladenflächen in der Kaufingerstraße werden von Filialisten betrieben, 2005 waren es 92 Prozent. In der Neuhauser Straße liegt der Anteil an Filialisten aktuell bei 80 Prozent (2005: 77 Prozent). Dort habe es laut IVD im vergangenen Jahr einen Wechsel bei 14 Ladeneinheiten gegeben, in der Kaufinger Straße hingegen nur bei vier.

Starke Veränderung in der Sendlinger Straße

Die Sendlinger Straße hat sich seit 2005/06 stark verändert, der IVD hat hier eine Fluktuationsquote von 76 Prozent festgestellt, das liege vor allem an der Umwandlung in eine Fußgängerzone. Im vergangenen Jahr wechselten bei 86 Läden immerhin 17 den Pächter.

Am Marienplatz gab es zwischen 2020 und 2021 relativ wenig Bewegung: Bei 61 Ladeneinheiten kam es lediglich bei vier von ihnen zu Veränderungen (Fluktuationsquote von 13 Prozent). Prominentestes Beispiel: Sport Münzinger, der sich seit 1904 im Münchner Rathaus befunden hatte und Ende 2020 für immer schloss.

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Wenig Bewegung in der Maximilianstraße

Zu mehreren Wechseln kam es zuletzt auch in der Residenz- und Leopoldstraße – hier liegt die Fluktuationsquote bei 19 bzw. 14 Prozent. Die meisten Wechsel gab es allerdings in der Dienerstraße. Hier lag die Fluktuationsquote bei 26 Prozent. Bei 19 Ladeneinheiten entspricht dies fünf Wechseln.

Die geringste Bewegung gab es in der Maximilianstraße und im Tal – hier betrug die Fluktuationsquote jeweils nur fünf Prozent.

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24 Kommentare
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  • MucPeter am 25.11.2021 19:16 Uhr / Bewertung:

    Über Jahre vertrieben große Ketten die ehemaligen Einzelhändler. So ist unsere Fußgängerzone zum Einheitsbrei geworden und mit jeder anderen Fußgängerzone in Deutschland austauschbar. In jedem zweiten Laden die gleiche Ware - entweder als Shop-in-Shop oder als flagship store - dazu noch starke Konkurenz im Umland durch Einkaufszentren. Wochenenden ohne SBahn - Autoverkehr, der alternativlos unattraktiv gemacht wird - und Entscheidungen vom grünen Tisch. Und zu allem Übel lernt man nicht aus den Erfahrungen - die Fussgängerzone wird ständig ohne Reglement erweitert - und so findet auch in den neuen Bereichen schon die Vertreibungen der alten Einzelhändlern statt. Wer will da noch in der City einkaufen?

  • Isarspitz am 25.11.2021 17:35 Uhr / Bewertung:

    Für diese Misere ist ganz klar unsere rote Stadtregierung schuld. Abschaffung der Parkplätze, Verteuerung der Öffis und und und. Ich fahre auch lieber ins Münchner Umland zum Einkaufen, anstatt mich mit vollen Taschen etc. In die U- Bahnen, Busse zu quälen.

  • am 25.11.2021 17:16 Uhr / Bewertung:

    Papiercontainer ist 1 oder 2 Tagen nach Leerung schon übervoll. Das sagt schon aus.

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