Münchner Grüne: "Die CSU betreibt Pink-Washing"
München - Ein Denkmal für einen Vorkämpfer der Schwulenbewegung im Glockenbachviertel, mehr geschultes Personal bei der Polizei, gleiche Rechte bei Adoption - der Katalog der Forderungen, wie die Situation von homosexuellen, lesbischen und trans Menschen verbessert werden könnte, ist lang. Ausgedacht hat sich diesen ausgerechnet ein CSU-Stadtrat: Hans Theiss. In einem AZ-Interview erklärte er seine Position.
Der queerpolitische Sprecher der Grünen, Arne Brach, nimmt dem CSUler seine Haltung allerdings nicht ab. In einem offenen Brief an Theiss wirft er ihm "Pink-Washing" vor. Würde sich die CSU tatsächlich für die Rechte von LGBTIQ* interessieren, hätte sie in ihrer Rolle in der Regierung längst etwas bewirken können, lautet der Tenor des Briefes. "Ich halte die CSU übrigens nicht für borniert. Sondern für ignorant", schreibt Brach.
Brach: Keine Ansprechpartner bei der Polizei für queere Menschen
So gebe es zu wenig Beratungsangebote im ländlichen Raum, queere Geflüchtete würden nicht proaktiv in gesonderte Unterkünfte gebracht, es gebe auch keine Ansprechpersonen bei der Polizei für queere Menschen. Selbst der Ex-CSU-Bürgermeister Seppi Schmid (der einst stolz auf dem CSD auftrat) habe sich nicht mehr für queere Politik eingesetzt, seitdem er im Landtag sitzt.
Auch Grüne und SPD im Stadtrat wollen die Situation für die LGBTIQ* Community in München verbessern. Mit einem ganzen Paket an Anträgen fordern sie, dass die Antidiskriminierungspolitik der Stadt ausgebaut werden soll. Zum Beispiel wollen sie, dass der Gewaltschutz von LGBTIQ* in München optimiert wird. Auch die Regenbogen-Symbolik soll mehr in die Stadt integriert werden.
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