Münchner Forum will Zweite Stammstrecke umplanen

Nach der drastischen Kostensteigerung sei ein Umdenken erforderlich, so der Verein.
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Gebuddelt wird für die Zweite Stammstrecke schon, das wird aber immer häufiger kritisiert.
Gebuddelt wird für die Zweite Stammstrecke schon, das wird aber immer häufiger kritisiert. © Sven Hoppe/dpa

München - Der Bahnchef war gerade erst zu Gast in München, konkrete Zahlen und Fakten zur Zweiten S-Bahn-Stammstrecke hatte er jedoch nicht im Gepäck. Statt einem wirklichen Infotermin gab es viel Rumgeeiere.

Nun werden immer mehr Stimmen laut, nicht einfach so auf ein "Weiter so" zu setzen bei prognostizierten 7,2 Milliarden Euro Kosten und einer Bauzeit bis 2037.

Arbeitskreis fordert Pläne zu überdenken

So hat der Arbeitskreis Attraktiver Nahverkehr im Münchner Forum dafür plädiert, die bisherigen Planungsansätze zu überdenken. "Die derzeitige Planung des S-Bahn-Tieftunnels durch den Freistaat bringt Kostensteigerungen, jahrelange Verzögerungen und am Schluss - nach vielen Jahren - gerade drei S-Bahn-Züge pro Stunde mehr", teilte deren Sprecher Berthold Maier mit.

Statt weiter auf einen Flickenteppich zu setzen, sollte man nun vielmehr den Mut haben, umzuplanen und nicht "weitere Jahr(zehnt)e auf den S-Bahn-Tieftunnel zu warten".

Maier bringt dabei eine immer wieder auftauchende Alternative zur derzeit geplanten Zweiten Stammstrecke ins Spiel: einen Ausbau des S-Bahn-Südrings. Mit diesem könnte man schneller zum Ziel kommen, einen durchgängigen Zehn-Minuten-Takt im gesamten S-Bahnnetz anbieten zu können.

Südring würde neue Haltestellen hinzufügen

Untersucht wurde diese Variante bereits: in den Jahren 1995/96 im Auftrag der Landeshauptstadt. Konkret würde ein Südring bedeuten, dass zwei neue S-Bahn-Gleise zwischen dem Bahnhof Laim und Friedenheimer Brücke ausfädeln.

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Die beiden Zusatzgleise sollten dann - zumindest die meiste Zeit - nördlich der vorhandenen Gleise mit den neuen Stationen Heimeranplatz, Poccistraße und Kolumbusplatz oberirdisch bis in den Ostbahnhof geführt werden.

Die Bahn kam damals allerdings zum Ergebnis, dass diese Streckenführung den Verkehr weniger entlaste als eine Variante mit Tunnel. Deshalb wurde diese Alternative damals von Stadt und Freistaat verworfen - Anhänger hat sie aber, wie man nun sieht, nach wie vor.

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  • akiboi am 31.07.2022 19:49 Uhr / Bewertung:

    Nur ein Vollring , der alle U und S und Trambahnlinien schneidet ist sinnvoll.
    Zum Teil liegen sogar schon Trassen da, die nur reacktiviert werden müssen .
    Der Münchner Norden hat die meisten Arbeitsplätze (Betriebe) , die schlecht
    am MVV angeschlossen sind. Schaut mal im Berufsverkehr auf den Frankfurter
    Ring oder Mittleren Ring. Wenn man dann noch die Nummernschilder der Fahrzeuge sieht,
    kann man oft noch erkennen , wo die noch hin oder herkommen.
    Da ist es schon nicht schlecht , wenn das Auto vor der Stadt abgestellt werden kann.
    Jetzt ist es so , das viele mit dem ÖPNV erst ins Zentrum fahren , um dort umzusteigen.
    Das macht natürlich keiner.Deshalb sind ja auch die Straßen dermaßen überfüllt. Und man ist so trotzdem schneller als jetzt mit dem ÖPNV.

  • Plato's Retreat am 29.07.2022 10:31 Uhr / Bewertung:

    Die Deutsche Bahn und München ist ein spezielles Kapitel. Warum gibt es noch keinen Express-Zug zum Flughafen, wie in anderen Städten, sondern nur die Notlösung S-Bahn, die an jedem Briefkasten hält und vom Hauptbahnhof bis zum Flughafen 45 Minuten braucht? Entweder Transrapid oder nix, nicht wahr, und jetzt hat man halt nix. Tolle Wurst. Superweißwurst.

    Warum baut man eigentlich - vor mehr als 30 (!) Jahren - einen Riesenflughafen, nimmt die Stadt München sogar als Gesellschafter mit auf und vergisst die ÖPNV-Anbindung?

    Es gibt keinen Südbahnhof, es gibt erst recht keinen Nordbahnhof. Dabei ist im Norden BMW, und im Süden sind die Berge und Italien. Es gäbe noch so unglaublich viel zu tun.

  • Münchner Kindl am 29.07.2022 17:29 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Plato's Retreat

    Ja, den Transrapid hat man ja dummerweise gecancelt. Der fährt nun in anderen Ländern.

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