Münchens Schuldenberg wächst auf Rekordniveau
München - In diesem Jahr muss sich die Stadt "extrem verschulden", um sich die geplanten Investitionen leisten zu können. Davor warnte Kämmerer Christoph Frey (SPD) am Dienstag in einer Pressemitteilung. "Das Haushaltsjahr 2021 ist für die Stadt unerwartet gut gelaufen. Die Rechnung ist trotzdem einfach: Wir geben mehr aus, als wir einnehmen."
Und zwar viel mehr: Bereits zwischen 2019 und 2021 hat sich der Schuldenstand mehr als verdoppelt. Er lag laut Kämmerei im vergangenen Jahr bei 1,5 Milliarden Euro, zwei Jahre zuvor waren es noch 635 Millionen.

Finanzielle Hilfe für München: Appell an Freistaat und Bund
Und dieser Schuldenberg wird weiterwachsen. Für dieses Jahr sind laut Kämmerei Kreditaufnahmen von 1,2 Milliarden Euro geplant. Das ist Kämmerer Christoph Frey zufolge das absolute Limit: Angesichts der ökonomischen Unsicherheiten, die auch der Krieg in der Ukraine mit sich bringt, sieht er keine Spielräume für eine Ausweitung des Haushaltes. Vielmehr droht schon jetzt die Gefahr, dass die Stadt ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen kann. Frey appelliert deshalb an den Freistaat und an den Bund, München finanziell zu unterstützen.
Dabei nimmt die Stadt trotz Corona mehr Geld ein als erwartet. Im Winter war die Kämmerei noch von einem Überschuss von 400 Millionen ausgegangen. Diesen übertrifft sie jetzt sogar, weil die Gewerbesteuereinnahmen unerwartet hoch sind. Das Plus liegt jetzt bei rund 620 Millionen. Trotzdem reicht das nicht, um alle Investitionen zu bezahlen.