Münchens OB Dieter Reiter wäre fast Opfer von Trickbetrug geworden

Beinahe hätte die "Hallo Papa"-Masche auch beim Münchner Oberbürgermeister funktioniert: Dieter Reiter erzählte jetzt von einem Betrugsversuch, der ihn während einer Sitzung im Finanzausschuss erreicht hatte.
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"Ich war durch die Ausschusssitzung so abgelenkt, dass ich mir erst keine Gedanken machte", schilderte Dieter Reiter die ersten Momente der betrügerischen Attacke. (Archivbild)
"Ich war durch die Ausschusssitzung so abgelenkt, dass ich mir erst keine Gedanken machte", schilderte Dieter Reiter die ersten Momente der betrügerischen Attacke. (Archivbild) © Matthias Balk/dpa

München - Um ein Haar wäre auch Dieter Reiter Opfer eines Trickbetrugs geworden. Das hat Münchens Oberbürgermeister am Samstag am Rande des Benefizkonzerts zur 110-Jahr-Feier des Polizeipräsidiums München erzählt.

Betrügerische SMS erreicht OB Reiter in Finanzausschuss-Sitzung

Er habe gerade in einer Sitzung des Finanzausschusses gesessen, als die entsprechende SMS-Nachricht bei ihm einging, berichtet der "Münchner Merkur". Wie es schien, schrieb ihm seine Tochter Daniela: "Hallo Papa, ich habe mein Handy verloren. Das ist meine neue Nummer."

Der 64-Jährige ahnte zunächst nichts Böses: "Ich war durch die Ausschusssitzung so abgelenkt, dass ich mir erst keine Gedanken machte", sagte Reiter den Angaben zufolge auf dem Podium in der Isarphilharmonie.

SMS-Betrug: Dieter Reiter wird erst nach zweiter Nachricht argwöhnisch

Erst als auf seine Antwort hin, er könne aufgrund seiner Arbeit aktuell nicht aushelfen, gleich unversehens um 2.248 Euro gebeten worden sei, sei er stutzig geworden. "Angeblich, weil sie wegen des kaputten alten Handys keinen Zugriff aufs Konto hat", sagte der Oberbürgermeister.

Um auf Nummer sicher zu gehen, leitete er die nun auch für ihn verdächtige SMS an seine Frau Petra weiter, die die Nachricht schließlich durch einige gezielte Nachfragen als Betrug und Fake enttarnte.

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Reiter: "Mit Hilfe der Kontodaten konnte ein Verdächtiger ausfindig gemacht werden"

Obwohl Dieter Reiter nach eigenen Angaben von Fällen gelesen hatte, in denen hilfsbereite und besorgte Väter, Mütter, Opas und Omas um Tausende Euros geprellt wurden, war er drauf und dran, in die Falle zu tappen.

Die Reiters informierten die Polizei, er leitete die Betrugs-SMS auch an Münchens Polizeipräsidenten Thomas Hampel weiter. Reiter: "Mit Hilfe der Kontodaten konnte ein Verdächtiger ausfindig gemacht werden."

Die Polizei München warnt vor einer aktuellen Betrugsmasche. Unbekannte Täter nehmen hierbei Kontakt über Messenger-Dienste auf und geben sich als Angehörige aus. Dabei wird regelmäßig angegeben, dass die angezeigte Rufnummer die neue Erreichbarkeit der Angehörigen sei. Im Anschluss wird die Überweisung von Geldbeträgen erbeten, da man sich in einer Notlage befinde oder aktuell selbst keine Überweisungen vornehmen könne.
Die Polizei München warnt vor einer aktuellen Betrugsmasche. Unbekannte Täter nehmen hierbei Kontakt über Messenger-Dienste auf und geben sich als Angehörige aus. Dabei wird regelmäßig angegeben, dass die angezeigte Rufnummer die neue Erreichbarkeit der Angehörigen sei. Im Anschluss wird die Überweisung von Geldbeträgen erbeten, da man sich in einer Notlage befinde oder aktuell selbst keine Überweisungen vornehmen könne. © Polizeipräsidium München

Trickbetrüger sind in München seit Jahren ein Problem, besonders beliebt sind Schockanrufe oder WhatsApp-Nachrichten, bei denen den Opfern zumeist die Geschichte vom Verwandten in großer Not aufgetischt wird. Die Polizei vermutet in vielen Fällen organisierte Banden als Drahtzieher.

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12 Kommentare
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  • muc_original_nicht_Plagiat! am 17.04.2023 18:26 Uhr / Bewertung:

    sind wir nach der nicht alle, egal, ob freiwillig durch Wahl, oder unfreiwillig durch Nicht-Wahl der Parteien, Opfer von TrickbetrügerInnen im Rathaus geworden?

  • Der Schwabinger am 17.04.2023 15:04 Uhr / Bewertung:

    Da haben die Münchner gerade nochmal Glück gehabt. Nicht auszudenken, wenn er die Ersparnisse der Stadt aus dem Rathausfenster geworfen hätt.

  • Tonio am 17.04.2023 12:45 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht sollte der OB doch noch mal darüber nachdenken, es künftig lieber etwas ruhiger angehen zu lassen und besser in Rente zu gehen. 😉

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