Reiter beim roten Sofa der AZ: "Ich will einen Stadtbach für das Tal"

Bezahlbare Mieten, einen Stadtbach für das Tal und eine Umgestaltung des Willy-Brandt-Platzes – Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat große Pläne für die Stadt. Was genau er verändern möchte, verriet er im Gespräch mit Adrian Prechtel beim roten Sofa der AZ.
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Christina Hertel
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Oberbürgermeister Dieter Reiter zu Gast auf dem roten Sofa der AZ, zur Verfügung gestellt von Möbel Höffner.
Daniel von Loeper 3 Oberbürgermeister Dieter Reiter zu Gast auf dem roten Sofa der AZ, zur Verfügung gestellt von Möbel Höffner.
Adrian Prechtel im Gespräch mit Oberbürgermeister Dieter Reiter.
Daniel von Loeper 3 Adrian Prechtel im Gespräch mit Oberbürgermeister Dieter Reiter.
Adrian Prechtel moderiert das rote Sofa, die Podiumsdiskussion der AZ.
Daniel von Loeper 3 Adrian Prechtel moderiert das rote Sofa, die Podiumsdiskussion der AZ.

München - Wie münchnerisch ist München überhaupt noch? Die Identität Münchens auszumachen, sei vor 40 Jahren sicher einfacher gewesen, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) Donnerstagabend beim roten Sofa, der AZ-Podiumsdiskussion im Deutschen Theater.

OB Dieter Reiter über Apple & Co.: "Ich mache seit Jahren Anti-Werbung"

Denn die Stadt hat sich verändert – sie ist teuer geworden und sie zieht große Konzerne wie Apple und Google an. Doch, wenn es nach dem OB ginge, müsste das gar nicht so sein. "Ich mache seit Jahren Anti-Werbung." Wenn es nach ihm ginge, könnten sich die großen internationalen Konzerne, gern im Umland ansiedeln.

Doch sie wollen nicht, weil "Vorstandsvorsitzende eben auch Menschen sind", wie Reiter sagte, die die Sicherheit, die Kultureinrichtung und die Nähe zu den Bergen schätzen. Und um Bewerber anzulocken mache sich München besser als etwa Gröbenzell. Umso wütender sei er auf den Freistaat, dass dieser vor Kurzem ein Grundstück an Apple verkaufte.

Denn: "Millionen an Gewerbesteuern werden uns trotzdem nicht aus den Ohren laufen." Lieber als die internationalen Konzerne seien ihm die Mittelständer, die ihren Firmensitz nicht auf den Caymen Islands anmelden können, um dort Gewerbesteuern zu sparen. Und seine Vision für München, jetzt wo er doch angekündigt hat noch ein drittes Mal als OB kandidieren zu wollen?

Reiter will den Bach im Tal wieder freilegen

Symbole, sagte Reiter, seien ihm nicht wichtig. Das wichtigste sei ihm, dass die Mieten in München bezahlbar bleiben. Er würde München gerne bewahren, höher müsse es nicht unbedingt hinaus gehen. Und dass Hochhäuser das Wohnungsproblem in München lösen könnten, brauche niemand zu glauben, meinte er.

Auch an der Paketposthalle, wo ein Investor gerade zwei 155 Meter hohe Türme plant, entstehe nur ein sehr begrenzter Prozentsatz an bezahlbaren Wohnraum. Etwas verändern will Reiter aber trotzdem noch: Das Tal soll zu Fußgängerzone werden. Eigentlich hatte er das schon für dieses Jahr angekündigt.

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Doch weil Lastwagen die Baustelle für den S-Bahnhof am Marienhof noch anfahren müssen, wolle sich Reiter bei der Deutschen Bahn dafür einsetzen, dass es eine andere Route geben soll.

Und dann gab Reiter noch ein Versprechen für diese neue Fußgängerzone: Er werde „alles dafür tun“, den Bach freizulegen, der früher dort zu sehen war. Denn das Tal sei breit genug dafür. Auch noch ein paar andere Plätze hat sich Reiter vorgenommen. Der Willy-Brandt-Platz sehe aus, als wäre dort ein Beton-Lkw umgefallen – und man hätte den Beton einfach trocknen lassen. Auch ihn würde Reiter gern aufhübschen.


Restkarten für "Das rote Sofa" an der Abendkasse erhältlich

Der Online-Verkauf ist beendet. Für folgende Veranstaltungen gibt es noch wenige Restkarten an der Abendkasse (14 Euro; nur Bar-Zahlung möglich):

  • 4. März mit Katrin Habenschaden
  • 5. März mit Moritz Eggert
  • 7. März mit Helmut Markwort
  • 8. März mit Robert Reisinger
  • 9. März mit Barbara Mundel
  • 10. März mit Simon Verhoeven

Die Abendkasse öffnet 30 Minuten vor Einlass. 

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30 Kommentare
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  • Dr.Brem am 03.03.2023 11:14 Uhr / Bewertung:

    Jahrzehnte haben die im Rathaus geschlafen ! Verkehr , ÖPNV , Digitalisierung , Photovoltaik etc.
    Rot- Grün vergrault den Mittelstand, Handwerker fahren gar nicht mehr in die Stadt ! Man kümmert sich lieber um Fußgängerzonen, Radwege und Nistplätze für Tauben .

  • Herr Gamsbichler am 03.03.2023 14:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dr.Brem

    Völlig richtig! man kümmert sich um alles andere, anstatt um die Leute die den ganzen Laden am laufen halten.

  • Wolff am 03.03.2023 09:39 Uhr / Bewertung:

    Ja, sehr gut, wirkungslose Symbolpolitik ist genau das, was die Stadt braucht. Bloß nichts substantielles machen, was vielleicht auch spürbare Folgen, z. B. in Sachen Wohnraum und Mieten, haben könnte...

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