München wächst – auch auf dem Friedhof in Riem: Größte Erweiterung Deutschlands

Der Friedhof in Riem wurde erweitert und schafft somit Platz für weitere 950 Grabplätze. Es ist die aktuell größte Friedhofserweiterung des Landes.
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Der alte Teil des Friedhofs in Riem. (Archivbild)
Der alte Teil des Friedhofs in Riem. (Archivbild) © imago/Michael Westermann

München - Mit Platz für zusätzlich 950 Grabplätze ist es Deutschlands größte Friedhofserweiterung. Auf dem Friedhof in Riem im Osten Münchens wurde jetzt die sogenannte "Scholle drei" eröffnet und gesegnet. Seiner Bestimmung übergeben wurde der neue Teil von Bürgermeisterin Verena Dietl und Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek.

Friedhofserweiterung ist eine Folge des Bevölkerungswachstums

Zur Erweiterung äußerte sich die Bürgermeisterin Dietl wie folgt: "Die Erweiterung des Friedhofs Riem ist nicht nur eine logische Reaktion auf das stetige Bevölkerungswachstum in München, sondern auch ein Zeichen unseres Engagements für die Menschen und Familien, die in dieser lebendigen Gemeinschaft im Münchner Osten leben." So wie der Raum "für die Lebenden" wachsen müsse, müsse dies auch für die Verstorbenen der Fall sein, erklärte die Bürgermeisterin. In München könne man mit einem dezentralen Konzept und 26 Friedhöfen darauf reagieren.

Spezialisiert auf Urnengräber: Riemer Friedhof geht mit dem Trend

Zurek erläuterte das Konzept der Scholle drei: "Im Jahr 2022 hatten wir in München erstmals einen Anteil von 70 Prozent an Urnenbeisetzungen. Deshalb haben wir die Scholle 3 im Schwerpunkt auf pflegefreie Urnengräber ausgerichtet."

Hier ist das Angebot laut Zurek groß und soll auch noch wachsen, denn auf dem neuen Teil des Riemer Friedhofs gibt es "vom kleinen Urnen-Erdgrab bis zum großen Urnen-Anlagengrab eine große Bandbreite: Pflegefreie Urnenmauern, fertig gestaltete und pflegefreie Urnengemeinschaftsanlagen und natürlich auch Bestattungen unter Bäumen". Zusätzlich soll es ab 2024 auch eine Grabanlage für Kinder und Föten geben.

Unabhängig von Religion und Weltanschauung: Interkonfessionelle Segnungszeremonie

Der neu eröffnete Teil wurde vom Münchner Rat der Religionen in einer interkonfessionellen Zeremonie gesegnet. Grund dafür ist, dass sich auf den städtischen Friedhöfen in München jeder unabhängig von Glauben und Weltanschauung beerdigen lassen kann.

Der Rat der Religionen umfasst sechs Religionsgemeinschaften: Aleviten, Bahá’í, Buddhismus, Christentum, Islam und Judentum. Dieser Segen soll keine der Religionen, die in München vertreten sind, ausschließen.

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"Kreuz ins Nichts": Orientierungssymbol neu aufgebaut

Die Scholle drei ist nicht die einzige Neuerung auf dem Friedhof in Riem. Auch das sogenannte "Kreuz ins Nichts", eine Großplastik von Hermann Bigelmayr, wurde in leicht modifizierter Form erneut seiner Bestimmung übergeben.

Das Kunstwerk musste 2017 wegen Pilzbefall, der die Stabilität angriff, abgebaut werden. Nun wurde die Plastik vom Künstler aus Eichenstämmen und einer Gneisplatte neu aufgebaut und kann wieder seiner Aufgabe gerecht werden.

Der Friedhof Riem ist unterteilt in einen alten und einen neuen Teil. Der alte Teil wurde 1913 errichtet und 1937 eingemeindet. Im Jahr 2001 wurde der moderne Erweiterungsteil mit der neuen Trauerhalle eröffnet. Der neue Teil ist unterteilt in vier Schollen. Das "Kreuz ins Nichts" dient den Trauernden als ein Orientierungssymbol auf dem Friedhof.

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  • Geo+++60 am 29.10.2023 13:47 Uhr / Bewertung:

    Für alle Religionen und Nichtgläubige eine Ruhestätte für Verstorbene zu schaffen ist bestimmt sinnvoll.
    Ich frage mich nur, warum z.B. im Westfriedhof oder auch in anderen Mü. Friedhöfen immer mehr aufgegebene Gräber nicht mehr genutzt werden. Es gibt Grabfelder, die nur noch zu max. 50 % belegt sind. Ein Platz für neue Gräber oder Umgestaltung zu Urnenflächen wäre also ausreichend gegeben.
    Interessant wäre auch zu erfahren, wie bei verstorbenen Moslems oder Juden, deren Gräber für "ewig" bestehen sollten, mit den ziemlich hohen Grabnutzungsgeführen umgegangen wird.

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