München schafft die Ölheizung ab

Als erste deutsche Großstadt will das Münchner Rathaus eine klimaneutrale, günstige Wärmeversorgung schaffen. Das ist der Plan.
Autorenprofilbild Christina Hertel
Christina Hertel
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
30  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Stadt München will klimafreundlicher werden und dafür Ölheizungen abschaffen.
Die Stadt München will klimafreundlicher werden und dafür Ölheizungen abschaffen. © Peter Kneffel/dpa

München will die erste deutsche Großstadt werden, in der es gar keine Öl- oder Gasheizungen mehr gibt. Gleichzeitig sollen die Heizkosten nicht explodieren. Dieses Ziel gab Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) am Freitag bekannt.

Bis 2035 will München klimaneutral sein, so hat es der Stadtrat beschlossen. Welche Schritte dafür notwendig sind, haben nun Klima-Experten unter anderem vom Ökoinstitut untersucht.

Heizöl und Erdöl sorgen für die meisten Emissionen

Zu den größten Verursachern klimaschädlicher Emissionen zählen demnach Heizöl und Erdgas. Deshalb will es Münchens Klimaschutzreferentin Christine Kugler (parteifrei) schaffen, von diesen Brennstoffen wegzukommen.

In Neubaugebieten will die Stadt Öl- und Gasheizungen gleich von vornherein verbieten. Aber auch in bestehenden Gebäuden sollen die Gas- und- Öl-Heizungen nicht mehr eingebaut werden, wenn sie ausgetauscht werden müssten.

Fernwärme oder Wärmepumpe als Alternative

Entweder sollen die Gebäude dann an die Fernwärme angeschlossen werden oder eine Wärmepumpe bekommen. Schon bis 2035 soll Fernwärme in München einen Marktanteil von 45 Prozent ausmachen. Heizkraftwerke sollen bis dahin auf Wasserstoff umstellen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Das Öko-Institut geht zwar davon aus, dass das zwischen 3,8 und 4,4 Milliarden Euro kosten kann. Allerdings sollen die Kosten für die Mieter sinken. Das liegt laut Ökoinstitut zum einen daran, dass der Ölpreis immer höher wird und zum anderen daran, dass die Bundesregierung einen CO2-Preis auf klimaschädliche Treibhausgase erlassen will.

Mangel an Handwerkern verzögert Sanierungen

Damit die Bewohner gar nicht mehr so viel heizen müssen, sollen alle Häuser nach und nach energetisch saniert werden. Das Ziel sei eine Sanierungsquote von 2,5 Prozent im Jahr. Mehr ist laut Christof Timpe, dem Leiter des Ökoinstituts, schon deshalb unrealistisch, weil es nicht genug Handwerker gebe.

Außerdem will München die Photovoltaik massiv ausbauen. Jedes Jahr soll der Anteil der Anlagen um 30 Prozent wachsen. Bis jetzt ging dieser Ausbau allerdings nur sehr langsam voran, deshalb investierten die Stadtwerke nicht nur in Anlagen auf Dächern in München, sondern auch auf Feldern in Spanien.

25 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien bis 2050

Neues Ziel der Stadt ist jedoch, bis 2050 etwa ein Viertel des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien innerhalb Münchens zu erzeugen.

Damit das alles gelingen kann, will die Stadt in den nächsten drei Jahren Fördermittel in Höhe von 130 Millionen Euro vergeben. Gleichzeitig hofft Bürgermeisterin Habenschaden auf "Rückenwind" aus Berlin - wenn es einen Grünen Wirtschaftsminister gibt.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
30 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • 60er pauli am 27.11.2021 19:30 Uhr / Bewertung:

    Das wird alle freuen die immer noch in den alten bunkern von der gwg wohnen und alles über gas heizen müssen .
    Dusche bad und heizung .
    Nur wird das alles wieder 20 jahre dauern bei der planung und umsetzung der referate ,und dann entscheidung im Stadtrat

  • Der wahre tscharlie am 27.11.2021 22:25 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von 60er pauli

    "......die immer noch in den alten bunkern von der gwg wohnen...."
    Anscheinend hält sich da Jemand für was Besseres, wenn man so abfällig über die Leute redet, die in den alten Bunkern der GWG wohnen.
    Ob das tatsächlich so ist, mag ich mal dahingestellt lassen, aber es gibt Menschen, die froh sind, wenn sie eine günstige Wohnung haben.

  • Chris_1860 am 28.11.2021 01:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von 60er pauli

    Freilich, und nach dem alles rausgerissen und modernisiert ist,
    zahlst du 25% mehr Miete.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.