München: "Könnte im Herbst fertig sein" – Radl-Aktivisten für geschützten Radweg an der Isar

Für einen geschützten Radweg an der Isar müsste eine Autospur oder Parkplätze weichen. Am Mittwoch haben Radl-Aktivisten in München gezeigt, wie das aussehen könnte.
Jan Krattiger
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So, aber mit Absperrungen aus Plastik statt Menschen soll der Radweg der Isar entlang aussehen, fordert der Radentscheid München.
So, aber mit Absperrungen aus Plastik statt Menschen soll der Radweg der Isar entlang aussehen, fordert der Radentscheid München. © Jan Krattiger

München - So – oder zumindest so ähnlich – soll die Stadt das westliche Isarufer umgestalten: Eine Autospur oder Parkplätze werden aufgehoben zugunsten eines geschützten Radwegs in beide Richtungen. So fordert es zumindest das Bündnis Radentscheid am Mittwoch. Mit einer "lebenden Protected Bike Lane", bestehend aus Radl-Aktivisten mit Warnwesten und Leitkegeln auf dem Kopf, hat das Bündnis veranschaulicht, wie das aussehen könnte.

"Die Isarparallele ist eine der meist befahrenen Radwege in München mit über 10.000 Radfahrenden am Tag", sagt Andreas Schön, Sprecher des Bündnis Radentscheid München. Das städtische Mobilitätsreferat sei 2020 beauftragt worden, für diese Isarparallele eine Lösung zu finden. Das betrifft den langen Straßenabschnitt der Erhardtstraße und Widenmayerstraße an der Isar entlang.

Radl-Aktivisten fordern in München geschützten Radweg der Isar entlang

Aktuell verläuft dort der eine Teil des Radwegs südwärts. Nordwärts teilen sich auf der anderen Seite des kleinen Grünstreifens die Radlfahrer den Platz mit Fußgängern. Die Autos haben bis zu vier Fahrbahnen nordwärts und abschnittsweise auf beiden Seiten Parkplätze – die würde das Bündnis auf der Isarseite aufheben wollen. Auch für die Fußgänger würde die Umgestaltung mehr Platz bedeuten, wie die Radl-Aktivisten betonen.

Radaktivisten haben sich als "lebende Protected Bike Lane" am Mittwoch auf die Straße gestellt.
Radaktivisten haben sich als "lebende Protected Bike Lane" am Mittwoch auf die Straße gestellt. © Jan Krattiger

"Wenn alle mitziehen": Geschützter Radweg an der Isar könnte im Herbst fertig sein

"Ich halte es für realistisch, dass wir im Herbst eine Lösung haben", sagt Schön optimistisch zu diesem Vorhaben – "wenn alle mitziehen". Das Bündnis Radentscheid hat bereits Vorarbeit geleistet mit einer Entwurfsplanung. Außerdem seien die baulichen Maßnahmen einer "Protected Bike Lane" überschaubar, so Schön. "Hinzu kommt, dass Grün-Rot letzten Herbst ganz konkret Lösungen gefordert hat, die schnell zu Verbesserungen führen."

Radaktivisten haben sich mit Warnwesten und Lenkkegel auf dem Kopf als "lebende Protected Bike Lane"  auf die Straße gestellt.
Radaktivisten haben sich mit Warnwesten und Lenkkegel auf dem Kopf als "lebende Protected Bike Lane" auf die Straße gestellt. © Jan Krattiger

Bei den größeren Radweg-Bauprojekten dauert die Planung und Umsetzung Jahre, solche "Protected Bike Lanes" sieht das Bündnis darum als schnelles und günstiges Mittel, um die Situation für Radlfahrer zu verbessern. Zehn bis zwölf solche Vorschläge für geschützte Radwege habe das Bündnis der Verwaltung mittlerweile unterbreitet, sagt Schön.

Stadt München zum Vorschlag "Protected Bike Lanes": "Nur Übergangslösung"

Auf Anfrage betont das städtische Mobilitätsreferat (MOR), dass diese "Protected Bike Lanes" nur als "Übergangslösung, in Ergänzung zu herkömmlichen Schutz- oder Radfahrstreifen" geprüft würden.

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Aktuell prüft es, ob in der Lindwurmstraße und der Schwanthalerstraße provisorisch solche Abtrennungen eingesetzt werden. Darüber muss aber schlussendlich der Stadtrat entscheiden, darum sei der "Umsetzungshorizont noch ausstehend". Ein Radweg mit eingebauten Trennelementen wird gerade in der St. Magnus-Straße gebaut. Ob auch die Isarparallele bald dazugehört, ist noch offen.

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69 Kommentare
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  • tutnixzursache am 22.03.2024 09:47 Uhr / Bewertung:

    wie viele Radwege braucht man da denn noch? Laufen doch schon zwei parallel nebeneinander...

  • tutwaszursache am 22.03.2024 22:39 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutnixzursache

    Den Artikel vor dem Kommentieren erst zu lesen war keine Option?

  • CO2 Voodoo am 23.03.2024 09:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutnixzursache

    Die Antwort in diesen Befürwortungsartikeln ist immer: Der Bürger will es so, sagt der BA. Weiterhin gilt sicheres bummeln, flanieren und verweilen. Macht alles keinen Sinn, aber so wird Ideologie durchgesetzt. Das nächste Opfer ist die Weissenburgerstrasse.

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