Bürgermeister Dominik Krause kontert Aiwanger-Schelte: "Erschütternde Unkenntnis über München"
München - Dreck, Kiffer, Auto- und Konsumfeindlichkeit: Der Wirtschaftsminister hatte in der AZ zu einem Rundumschlag gegen die Stadt ausgeholt. Bürgermeister Dominik Krause will das nicht so stehenlassen
München muss aufpassen, nicht sein sympathisches Gesicht als Weltstadt mit Herz zu verlieren", hat Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im AZ-Interview gemahnt - und sich über den "Trend, dass man Konsum und Geldverdienen verteufelt"; die angebliche "Autofeindlichkeit" von Grün-Rot, das aus seiner Sicht schmuddelige Stadtbild und den Fokus der Rathauskoalition auf Mieterschutz mokiert. Sein Fazit: "München muss schauen, dass es den Bogen nicht überspannt – und wieder mehr an der eigenen Attraktivität arbeiten."
"Erschütternde Unkenntnis von der Stadt": Bürgermeister Dominik Krause schießt gegen Aiwanger
Im Rathaus löste der Vize-Ministerpräsident am Freitag viel Kopfschütteln aus. "Die Aussagen Aiwangers zeigen eine erschütternde Unkenntnis von den echten Themen der Stadt", sagte Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) der AZ. "Aiwanger will weniger Mieterschutz, dafür mehr Autoverkehr in der Innenstadt."
Der Minister wolle "die Stadt komplett auf Konsum trimmen" und stänkere gegen Soziales und Kultur. Krause fragt: "Wie weit entfernt von den Menschen kann man sein?"
Krause-Giftpfeil gegen Freie-Wähler-Chef: "Google und Apple kommen trotz Aiwanger nach München"
Der Bürgermeister sagte: "München ist eine attraktive Stadt, weil wir eben nicht nur Politik für Reiche machen, so wie Herr Aiwanger sich das wünscht, sondern viel Geld in Kultur und Soziales investieren." Der wirtschaftliche Erfolg Münchens, von dem der Freistaat "finanziell massiv" profitiere, beruhe auf Jahrzehnten "durchdachter Politik von Rot-Grün und einem weltoffenen Klima, das die Unternehmen schätzen", so sieht es Krause.
"Sind wir doch mal ehrlich: Google, Apple und Co. kommen doch nicht wegen Herrn Aiwanger nach München, sondern trotz Aiwanger." Als Wirtschaftsminister sollte man nicht so gegen die Landeshauptstadt stänkern, findet Krause. "München ist eine fantastische Stadt, auch wenn Herr Aiwanger das offenbar anders sieht."