Mordfälle Michalk und Karaffa: Prozess geht los
MÜNCHEN - Der Tod von Katrin Michalk und Daniela Karaffa – das waren zwei Kriminalfälle, die im vergangenen Jahr München erschüttert haben. In beiden Fällen haben die Ermittler inzwischen ihre Arbeit abgeschlossen. Die mutmaßlichen Mörder müssen sich noch im Januar (Fall Michalk) beziehungsweise im Mai (Fall Karaffar) vor Gericht verantworten.
DER FALL MICHALK
Bereits ab dem 20. Januar verhandelt die Jugendkammer des Landgerichts den Fall Katrin Michalk. Die Verlagsangestellte ist am 4. Januar 2013 im Treppenhaus eines Mietshauses in der Halskestraße mit 18 Messerstichen niedergestochen worden: Die 31-Jährige verblutet. Der Täter kann zunächst entkommen.
Nach dem Hinweis eines Jugendbeamten auf einen auffälligen Jugendlichen bekommt der damals 18-jährige Marco F. aus der Nachbarschaft von Katrin Michalk Besuch von der Polizei.
Die Beamten finden die Tatwaffe, ein DNA-Test bringt letzte Sicherheit. Marco F. gesteht die Bluttat. Sein völlig abwegiges Motiv: Er will einen Menschen töten – und dann in dessen Wohnung einziehen.
Der Täter wird in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Geht es nach dem Willen der Verteidigung wird der Prozess gegen ihn unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
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DER FALL KARAFFA
Erst im Mai wird dann der Fall Daniela Karaffa (36) verhandelt. Die zweifache Mutter aus Pasing ist bereits seit März vergangenen Jahres spurlos verschwunden.
Bülent A., ihr Freund und Vater ihrer beiden Kinder, soll Karaffa nach einem Streit getötet und die Leiche beseitigt haben, glauben die Ermittler. A. sitzt wegen Mordverdacht in U-Haft.
Die Leiche von Daniela Karaffa ist nicht aufzufinden. Bülent A. behauptet, die 36-Jährige habe ihn und die Kinder im Stich gelassen. Sie soll mit einem anderen Mann durchgebrannt sein.
Im Umfeld von Daniela Karaffa glaubt niemand an diese Version. Zumal sich die Frau seit ihrem Verschwinden weder bei Verwandten noch bei Freunden gemeldet noch ihr Handy oder ihre EC-Karte benutzt hat. Das haben die Ermittler über Monate beobachtet.
Weil sich zudem verdächtige Spuren in der Wohnung fanden und weil sich Bülent A. bei seinen Vernehmungen in Widersprüche verstrickte, sind sich die Ermittler sicher, dass sie den Mörder gefunden haben.