Mit Stangen geschlagen und geschossen: Bande wegen versuchten Mordes vor Gericht
München - Es war vor ziemlich genau einem Jahr, als laut Anklage vier junge Männer im Alter von 17 bis 20 Jahren verabredet haben sollen, einen 17-Jährigen zu überfallen.
Der Plan damals: Ihr Opfer bei nächster Gelegenheit gemeinschaftlich aufzusuchen und es mit Aluminiumstangen niederzuschlagen. Der 20-jährige Angeklagte, der bei der Planung die Führung übernommen hatte, sollte sodann nach dem gemeinsamen Plan mit einer mitgeführten Waffe auf den 17-Jährigen schießen. Die Männer nahmen dabei laut Anklage zumindest in Kauf, dass ihr Opfer sterben könnte.
24-Jähriger wegen Beihilfe angeklagt
Ein fünfter Mann (24), der jetzt wegen Beihilfe ebenfalls auf der Anklagebank sitzt, sollte Bescheid geben, wenn er sich mit dem Opfer trifft. Das tat er auch, sagen die Ermittler, als er sich am 13. Januar 2022 in Begleitung des Opfers bei einem unbeteiligten Zeugen in Milbertshofen befand. Seinen Komplizen erklärte er, dass der 17-Jährige auch eine größere Menge Kokain bei sich habe.
Die vier mit Sturmhauben und Handschuhen ausgerüsteten Männer tauchten daraufhin vor der Wohnung auf, der Komplize ließ sie hinein. Sie schlugen zunächst mit Aluminiumstangen auf das Opfer ein. Dann soll der 20-Jährige laut Anklage dem 17-Jährigen in den Bauch geschossen haben.
Danach sei das Quintett aus der Wohnung geflohen, habe vor dem Anwesen die Stangen weggeworfen und sei mit einem Taxi fortgefahren. Der 17-Jährige musste notoperiert werden, überlebte aber.
Prozess in München: Angeklagte schweigen
Das Motiv des Überfalls bleibt beim Prozessauftakt im Dunklen. Auch weil alle fünf Angeklagten es vorziehen, zu den Vorwürfen zu schweigen.
Die Jugendkammer hat noch weitere neun Verhandlungstage bis zum 13. März terminiert.
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