Mieter in München müssen Mietspiegel mitteilen – ansonsten kassieren sie Bußgeld

Aktuell läuft die Erhebung des neuen Mietspiegels in München. Wer dazu Post bekommt, sollte sie nicht ignorieren – denn das würde ziemlich teuer werden.
Jan Krattiger
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Überall in München das gleiche, und es ist kein Ende in Sicht: die Mieten für Wohnungen, wie hier in Moosach, steigen und steigen. Aktuell läuft die Befragung für den Mietspiegel 2025. Die ist zum ersten Mal verpflichtend.
Überall in München das gleiche, und es ist kein Ende in Sicht: die Mieten für Wohnungen, wie hier in Moosach, steigen und steigen. Aktuell läuft die Befragung für den Mietspiegel 2025. Die ist zum ersten Mal verpflichtend. © Imago/Wolfgang Maria Weber

München - Alle Jahre wieder will die Stadt wissen, wie hoch die Mieten mittlerweile sind – ein bisschen zumindest, denn ein allzu präzises Instrument ist der nach Befragungen erhobene Mietspiegel nicht: lediglich die neuen Mietverträge der letzten sechs Jahre werden abgefragt. Keine alten und auch keine geförderten Wohnungen fließen in die Berechnung mit ein, also keine günstigeren Mieten.

Mietspiegel-Umfrage in München: Wer Post bekommt, muss mitmachen

Aktuell läuft die Befragung, die das Marktforschungsinstitut Kantar GmbH für die Stadt durchführt: Bis April erhalten 100.000 zufällig ausgewählte Münchner Haushalte Post von Kantar. Neu dieses Jahr: Wer einen solchen Brief (mit offiziellem Logo der Landeshauptstadt gekennzeichnet) erhält, ist gut beraten ihn auch aufzumachen und teilzunehmen, denn sie ist Pflicht.

Wer das nicht macht, muss mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro rechnen. Wie hoch die Geldbuße genau ist, kann das Sozialreferat auf Anfrage nicht sagen, es liege "im Ermessen der Bußgeldstelle" und "hängt von den Umständen des Einzelfalles ab". Die 5.000 Euro wurden auf Bundesebene als Maximalbetrag festgelegt.

Mietspiegel in München: Eher ein "Mieterhöhungsspiegel"

Der offizielle Mietspiegel bildet viele günstige Mieten nicht ab und liegt damit höher als der reale. Und hat damit eine sehr konkrete Auswirkung auf die neuen Münchner Mieten: Die dürfen nämlich maximal 10 Prozent über dem geltenden Mietspiegel liegen – eine Einladung an Vermieter, die Miete eher noch etwas nach oben zu korrigieren.

Der letzte und aktuell geltende Mietspiegel wurde im März vergangenen Jahres vorgestellt – und der hatte es in sich: Die durchschnittliche ortsübliche Nettomiete liegt 2023 bei 14,58 Euro pro Quadratmeter, das sind 21 Prozent mehr als noch 2021.

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Dieser drastische Anstieg, der sich seither wegen der Baukrise noch verschärfen dürfte, bewog die Sozialreferentin Dorothee Schiwy (SPD) bei der Vorstellung dazu, von einem "Mieterhöhungsspiegel" zu sprechen. OB Reiter (SPD) forderte bei der Gelegenheit erneut eine Reform des Mietspiegels – bisher erfolglos. Die nun gesammelten Informationen fließen in den Mietspiegel für das Jahr 2025. Jener für 2024 wird im März vorgestellt.

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63 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • planet78 am 10.01.2024 10:53 Uhr / Bewertung:

    Wer und wie kontrolliert dann die Richtigkeit der Angaben?

    Warum nimmt man nicht einfach die Daten vom Finanzamt? Dort sind die Mietverträge hinterlegt bzw. jeder Mietwohnung ist ein Aktenzeichen zugeordnet mit den jeweiligen Mieteinnahmen. Wahrscheinlich scheitert das an der mangelnden Digitalisierung...kommt bestimmt noch.

  • Annamirl am 09.01.2024 23:47 Uhr / Bewertung:

    Das Gesetz wird auch nicht besser, wenn es die letzte Bundesregierung gemacht hat!

  • UlrichStein am 09.01.2024 20:29 Uhr / Bewertung:

    "Kassieren Bußgeld"? Hat hier noch jemand Sprachgefühl?

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